CC-5 streng geheim
beiden Bugbrennkammern die Umlaufgeschwindigkeit minderten. Die geflügelte Rakete wurde sofort von der Erde angezogen, da die Fliehkräfte nun nicht mehr ausreichten, die einwirkende Gravitation aufzuheben.
Wir fielen auf die Erde zu. Ich mußte erneut an den Mann denken, der sich Gunter Swendt nannte.
So achtete ich kaum auf das leise Pfeifen, das draußen plötzlich aufklang. Wir hatten die obersten Schichten der Atmosphäre erreicht. Der Robot-Pilot war bemüht, den Transporter mit Hilfe der Tragflächen und der aerodynamischen Ruder so lange auf Höhe zu halten, bis die Fallgeschwindigkeit durch den Luftwiderstand ausreichend gedrosselt war und wir in dichtere Schichten eintauchen konnten. Schon mehr als eine Rakete war dabei verbrannt.
2.
Sie hatten mich mit einem ATO-Bomber der GWA am Punkt fünfzehn abgeholt. Dieser Punkt lag in Denver, also nicht weit vom großen Raumflughafen im Nevada-Becken entfernt.
Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen waren getroffen worden. Ein Mann, der zu unserer Double-Abteilung gehörte, hatte die Rolle des soeben des soeben aus dem Raum zurückgekehrten Dr.-Ing. Nehm übernommen. Ich dagegen war in der Versenkung verschwunden. Es lag nun an meinem Doppelgänger eventuelle Beobachter zu täuschen.
Ich war mit der schnellen Maschine ostwärts gerast. Schon fünfunddreißig Minuten nach unserem Start waren wir mit rotierenden Lande-Rotoren auf einer Plattform des gigantischen Beton-Turms niedergegangen, der zu den Wahrzeichen der GWA gehörte.
Es folgten die üblichen Formalitäten und Sicherheitsmaßnahmen. Obwohl ich erwartet wurde, mußte ich die Prozedur über mich ergehen lassen.
Niemand fragte danach, ob mir das gefiel oder nicht.
In der Begleitung zweier Kollegen schritt ich durch die engen Gänge, in denen überall Waffen eingebaut waren. Wie immer blickte ich mit gemischten Gefühlen auf die Düsen der Säurestrahler. Ich kannte ihre vernichtende Wirkung. Auch hatte man Thermo-Energiestrahler, Gasgebläse und Lichtbogen-Sicherungen installiert.
Das Hauptquartier der GWA konnte nur jemand betreten, wenn der Alte vorher die Genehmigung erteilt hatte. Ein Einbruchsversuch wäre Selbstmord gewesen. Die Arbeitsräume des Chefs lagen tief inmitten meterstarker Betonmauern und Panzerwände aus Trimolnital-Stahl.
Diese Sicherheitsmaßnahmen waren notwendig, weil der Geheimdienst des Großasiatischen Staatenbundes Millionen gezahlt hätte, um auch nur einen einzigen Agenten in jene Riesenhallen zu schleusen, in denen das gigantische Robotgehirn der GWA aufgebaut war.
Das Gehirn speicherte alle Daten, Unterlagen und Ermittlungsergebnisse, die je in unseren Besitz gekommen waren. Das Elektronen-Gehirn kannte sämtliche Agenten und Millionen von Einzelvorgängen die auf Wunsch in Sekundenbruchteilen aussortiert, zusammengestellt, berechnet und mit der unbestechlichen Logik einer Maschine vorgelegt wurden.
Es hatte elf Jahre gedauert, das Riesengehirn verwendungsreif zu installieren. Alle Anlagen befanden sich in dem sogenannten »Vampirturm«, einem mächtigen Betongebäude, in dem auch General Reling residierte.
Ich war schon oft durch die Todesgänge geschritten, in denen man von tausend Fernsehaugen und vollautomatischen Instrumenten überwacht, kontrolliert, gemessen, gewogen und durchleuchtet wurde.
Die Individualquote eines menschlichen Gehirns kann nicht geändert werden. Das Robotgehirn kannte die Para-Frequenz eines jeden Agenten-Gehirns. Wehe dem Mann, der es in der Maske eines entlarvten GWA-Beamten
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