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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mei­ne Her­ren.« Er sah uns for­schend an.
    Dann wand­te er sich an den GWA-Chef.
    »Ha­ben Sie Ih­re Leu­te schon in­for­miert?« er­kun­dig­te er sich. In sei­nen Au­gen er­schi­en ein selt­sa­mer Aus­druck.
    »Ja, aber sie sind miß­trau­isch, ob­wohl ge­ra­de der Cap­tain ein Er­leb­nis hat­te, das ihn nach­denk­lich stim­men soll­te.«
    In der Ant­wort des Al­ten war ein ge­wis­ser Vor­wurf nicht zu über­hö­ren ge­we­sen.
    »Die Sa­che auf dem Mars-Schiff, nicht wahr?«
    Re­ling nick­te. Ich sah, daß der Wis­sen­schaft­ler auch dar­über in­for­miert war.
    In mei­nem tiefs­ten In­ne­ren war­te­te ich auf ein skep­ti­sches Lä­cheln, doch der Bio­lo­ge ver­zog kei­ne Mie­ne. Ich blick­te ihn prü­fend an.
    Pro­fes­sor Eg­stein mach­te nicht den Ein­druck ei­nes gut­gläu­bi­gen Phan­tas­ten. Wenn er so ernst blieb, dann muß­te et­was vor­ge­fal­len sein, das ich noch nicht wuß­te. War das der Grund, wes­halb mir der Al­te per­sön­lich den Be­fehl zur Ab­rei­se ge­ge­ben hat­te? War es so drin­gend, daß er es nur selbst er­le­di­gen woll­te?
    »Kom­men Sie«, for­der­te Re­ling. »Ich möch­te auf wei­te­re Wor­te ver­zich­ten. Pro­fes­sor, bit­te schla­gen sie die De­cke zu­rück.«
    Ich be­merk­te Han­ni­bals Ner­vo­si­tät, die er trotz al­ler Be­mü­hun­gen nicht vor mir ver­ber­gen konn­te. Wir kann­ten uns zu gut.
    Bei­na­he zö­gernd ging der Wis­sen­schaft­ler auf den OP-Tisch zu, der von ei­ner Spe­zi­al­lam­pe hell er­leuch­tet wur­de. Dar­auf lag ein Kör­per, der von ei­nem wei­ßen La­ken be­deckt war.
    »Der falsche Dr. Sug­land?« frag­te ich be­un­ru­higt?
    Pro­fes­sor Eg­stein warf mir einen über­rasch­ten Blick zu.
    »Ah, Sie wis­sen gar nicht, daß …!«
    »Nicht spre­chen, Pro­fes­sor. Schla­gen Sie die De­cke zu­rück.«
    »Wie Sie mei­nen, Sir«, ent­geg­ne­te der Bio­lo­ge. Die an­de­ren Wis­sen­schaft­ler tra­ten mit an­ge­spann­ten Ge­sich­tern nä­her. Mir schi­en, als rich­te­ten sie ih­re Auf­merk­sam­keit mehr auf uns als auf den ver­hüll­ten Kör­per.
    Pro­fes­sor Eg­stein griff zu und ent­fern­te das Tuch.
    Ich ver­nahm einen Schrei. Han­ni­bal fuhr zu­rück.
    Ich starr­te mit ent­setzt auf­ge­ris­se­nen Au­gen auf das Ge­bil­de. Im ers­ten Mo­ment hat­te ich ge­dacht, vor mir lä­ge ein Mensch, des­sen Ge­sicht durch den qual­vol­len Tod ver­zerrt wor­den wä­re. Aber dann sah ich, daß es nur ein hal­ber Mensch war, ein gut durch­ge­bil­de­ter mus­ku­lö­ser Ober­kör­per. Er un­ter­schied sich äu­ßer­lich nicht von dem ei­nes Men­schen.
    Doch als ich mir den Un­ter­leib an­sah, konn­te ich ein Auf­stöh­nen nicht un­ter­drücken. Es sah so aus, als wä­re der Ober­kör­per aus der schlei­mi­gen, brei­ar­ti­gen Mas­se her­aus­ge­wach­sen, die in ekel­er­re­gen­dem Rhyth­mus zuck­te. Sie brei­te­te sich auf dem Tisch aus, um sich dann wie­der zu ver­än­dern. Als ich bei ei­ner sol­chen Pe­ri­ode des Zu­sam­men­zie­hens ge­nau­er hin­sah, be­merk­te ich, daß die pul­sie­ren­de Mas­se of­fen­bar be­strebt war, die Um­ris­se von mensch­li­chen Bei­nen an­zu­neh­men.
    Die gum­mi­ar­ti­ge Mas­se leb­te, dar­an be­stand kein Zwei­fel. Da­ge­gen schi­en die obe­re, mensch­lich aus­se­hen­de Hälf­te tot zu sein. Ich blick­te in ge­bro­che­ne Au­gen, die aber in wil­der Wut zu glit­zern schie­nen.
    Han­ni­bals Keu­chen ver­stumm­te. Mir war, als hät­te man mich elek­trisch ge­schockt.
    Wel­che Ge­dan­ken in die­sem Au­gen­blick auf mich ein­ström­ten, weiß ich nicht mehr. Ich kann mich aber noch dar­an er­in­nern, daß al­les in mir ge­gen den An­blick re­vol­tier­te. Mein Geist sträub­te sich, den An­blick als ei­ne ge­ge­be­ne Tat­sa­che hin­zu­neh­men. Ich woll­te es nicht glau­ben. Ei­ne in­ne­re Stim­me sag­te mir, mei­ne Au­gen müß­ten Hal­lu­zi­na­tio­nen un­ter­lie­gen.
    Ich irr­te mich aber nicht, denn plötz­lich schrie der Klei­ne ge­quält:
    »Was – was ist das? Pro­fes­sor, was ist das?«
    Eg­stein war die Ru­he selbst. Der Al­te sah uns dünn lä­chelnd an, wäh­rend die an­de­ren Wis­sen­schaft­ler sich be­deu­tungs­vol­le Bli­cke zu­war­fen.
    Als sich die

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