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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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han­deln muß. Des­halb ha­be ich den Test mit der klei­nen Ki­ny an­ge­regt. Sie ist sehr stark, aber es ge­lang ihr nicht, Ih­re künst­lich auf­ge­bau­te Be­wußt­seinss­per­re zu durch­bre­chen. Des­halb, Kon­nat, sind Sie im Raum­schiff nicht wahr­ge­nom­men wor­den, wäh­rend der Chef-In­ge­nieur so­fort ent­deckt wur­de. Ver­ste­hen Sie nun die lau­schen­de Hal­tung des Man­nes? Das ist Ih­nen doch be­son­ders auf­ge­fal­len, nicht wahr?«
    Plötz­lich be­gann ich zu ver­ste­hen. Die Er­klä­rung war ty­pisch für un­ser Elek­tro­nen­ge­hirn, das nur in ab­so­lut lo­gi­schen Bah­nen den­ken konn­te. Der Au­to­mat hat­te ge­rech­net. Er war zu ei­nem ver­blüf­fen­den Er­geb­nis ge­kom­men, das aber im Grun­de ein­leuch­tend war.
    Han­ni­bals Lip­pen zuck­ten.
    Re­ling war ein Mann, der grund­sätz­lich kei­nen Phan­tas­te­rei­en nach­hing, da das mit der har­ten Rea­li­tät un­se­rer Ab­wehr­ar­beit nicht in Ein­klang zu brin­gen war. Er er­griff ei­ni­ge Blät­ter, die auf sei­nem Schreib­tisch la­gen.
    »Hier ist der Tä­tig­keits­be­richt un­se­rer asia­ti­schen Ab­wehr­grup­pe. Es sind schon vor Wo­chen neue Leu­te nach Chi­na ein­ge­schleust wor­den. Sie wa­ren be­auf­tragt fest­zu­stel­len, ob die Sa­bo­ta­ge­ak­te an den Raum­schif­fen auf Maß­nah­men des GAS-Ge­heim­diens­tes zu­rück­zu­füh­ren wä­ren.«
    Ich horch­te auf. Auch ich war schon in Asi­en ge­we­sen, und der Ein­satz hat­te mir al­les ab­ver­langt. Es war nicht ein­fach, in dem ver­schmol­ze­nen Staa­ten­ge­bil­de zu ar­bei­ten und In­for­ma­tio­nen bei­zu­brin­gen.
    »Jetzt kommt die Über­ra­schung, Kon­nat! Die Asia­ten ha­ben aus­nahms­wei­se nichts ge­gen un­se­ren Schiffs­bau un­ter­nom­men, da sie einen bes­se­ren Weg ge­fun­den hat­ten. In den chi­ne­si­schen Ra­ke­ten­zen­tren, tief in der Wüs­te Go­bi, wa­ren drei gi­gan­ti­sche Raum­schif­fe im Bau, die eben­falls zum Mars vor­sto­ßen soll­ten. Es han­del­te sich um Vier-Stu­fen-Schif­fe, je­de Stu­fe aus­ge­rüs­tet mit ther­mi­schen Atom­trieb­wer­ken. In der Kon­struk­ti­on un­ter­schie­den sich die­se Raum­er von den un­se­ren ganz er­heb­lich. Heu­te steht fest, daß die Asia­ten schnel­ler ge­we­sen wä­ren als wir. Und das hat­te man recht­zei­tig er­kannt, so daß der GAS-Ge­heim­dienst kei­nen Wert dar­auf leg­te, un­ser Bau­pro­gramm durch Sa­bo­ta­ge­ak­te zu be­hin­dern. Sie wä­ren – wie ge­sagt – um Wo­chen eher fer­tig ge­wor­den.«
    Es schi­en ihm zu ge­fal­len, mich mit düs­te­ren An­deu­tun­gen zu über­schüt­ten, mit de­nen ich kaum et­was an­fan­gen konn­te. Als er jetzt wei­ter­sprach, er­kann­te ich, was er mit sei­nen ein­lei­ten­den Wor­ten sa­gen woll­te.
    »Kon­nat, die asia­ti­schen Fern­rau­mer sind vor ge­nau sechs Ta­gen in die Luft ge­flo­gen! Film­auf­nah­men lie­gen vor. Es han­delt sich um die Ato­m­ex­plo­si­on, die von un­se­rer Raum­sta­ti­on Ter­ra I re­gis­triert wur­de.«
    »Das war doch wie­der ein ver­bo­te­ner Kern­waf­fen­ver­such, oder?« warf Han­ni­bal er­regt ein.
    Der Al­te lach­te hu­mor­los.
    »Dach­ten wir auch, mein Lie­ber! Die Asia­ten ha­ben aber kei­nen Ver­such ge­st­ar­tet, son­dern Ih­re Ra­ke­ten sind durch ei­ne Uran­bom­be zer­stört wor­den. Das chi­ne­si­sche Ra­ke­ten­zen­trum ›Go­bi-3‹ exis­tiert nicht mehr! Mei­ne Her­ren, es ist da­bei von un­ge­heu­rer Be­deu­tung, daß wir da­mit nichts zu tun ha­ben, aber auch gar nichts! Ich ha­be nicht den Be­fehl ge­ge­ben, die drei asia­ti­schen Schif­fe zu ato­mi­sie­ren! Der Chef der Eu­ro­päi­schen Ab­wehr hat auch nichts da­mit zu tun. Wis­sen Sie, was das be­deu­tet?«
    Er sah mich durch­drin­gend an. Ich ent­geg­ne­te un­gläu­big:
    »Wol­len Sie et­wa sa­gen, daß da plötz­lich ei­ne an­de­re Macht auf­ge­taucht ist, die so­wohl un­se­ren als auch den asia­ti­schen Start ver­hin­dern will? Soll das mit den selt­sa­men Ge­schich­ten von dem an­geb­lich er­den­frem­den We­sen zu tun ha­ben?«
    Ge­ne­ral Re­ling räus­per­te sich.
    »Das ha­be ich kom­men se­hen! Wie sol­len wir er­folg­reich ar­bei­ten, wenn schon

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