CC-5 streng geheim
Flugobjekt auf, das nun plötzlich nach unten schoß.
Der Körper stand durch die Luftreibung in heller Glut. Auch unser Raumjäger leuchtete hellrot. Da ging das UFO mit der Fahrt plötzlich zurück.
»Beweis dafür, daß die Maschine noch unter Kontrolle gehalten werden konnte«, warf Reling ein. »Es erfolgte kein Angriff mehr. Ich war inzwischen benachrichtigt und verbot jedes weitere Eingreifen, da ich wissen wollte, wo die fremde Maschine zu Boden gebracht wurde. Das ist gelungen. Es steht fest, daß der Flugkörper mit den letzten Kraftreserven genau dorthin gesteuert wurde, wo er ohnehin landen sollte. Die Automat- oder Fernsteuerung hat bis zum Schluß einwandfrei gearbeitet, auch wenn die Triebwerke schon angeschlagen waren. Da – eben landet er.«
Ich erblickte ein wildes, felsiges Gelände, dichte Nadelwälder und vereinzelte Schneeflächen.
»Hochgebirge. Nördliche Rocky Mountains. Das Gebiet gehört zum Glacier-National-Park in Montana. Der hohe Berg ist der Mt. Cleveland. Dort landete das UFO in einer unwegsamen Bergschlucht, die mit Kraftfahrzeugen nicht erreicht werden kann. Sie liegt etwa zweieinhalbtausend Meter über dem Meeresspiegel. Da eben schlägt es auf. Unser Jäger hängt genau über der Schlucht. Er hat die Landehubkränze ausgefahren. Zugleich geht die Alarmmeldung an die nächste Einheit der Luftpolizei. Zwanzig Flugschrauber, die sich bereits in der Luft befinden, jagen zum Glacier-National-Park. Unterdessen hängt der Jäger über dem Landeplatz. Die Kamera ist nach unten gerichtet. Jetzt kommt es, aufpassen!«
Ich beugte mich angespannt vor. Plötzlich sah ich das Kettenfahrzeug, das aus einer höhlenartigen Vertiefung in den steilen Schluchtwänden hervorkam. Auf dem flachen Gefährt, das nicht verkleidet war, saß ein Mann. Er winkte zu dem schrägliegenden und anscheinend brennenden UFO hinüber. Es war ganz offensichtlich, daß er bemüht war, die Maschine zu erreichen.
Dann sah ich plötzlich sein Gesicht, da der geistesgegenwärtige Pilot des Jägers die Teleoptik eingeschaltet hatte.
Es war das Gesicht eines schwarzhaarigen, breitschultrigen Mannes, der an Stelle der rechten Augenbraue eine blaurote Narbe hatte. Er sah steil nach oben. Sein überraschter Gesichtsausdruck verriet, daß er wegen seines eigenen Motorenlärms den in der Luft hängenden Jäger jetzt erst bemerkt hatte.
Seine Lippen formten einen Fluch, den man deutlich ablesen konnte. Dann kauerte er sich auf seinem Gefährt zusammen und verschwand mit ihm wieder unter der überhängenden Felsplatte.
Damit endete der Film.
Ein junger Wissenschaftler schaltete das Licht ein. Ich bemerkte Relings funkelnde Augen.
»Dieser Mann ist unser einziger Anhaltspunkt. Nähere Anweisungen erhalten Sie später. Kommen Sie.«
Wir schritten in den OP-Saal zurück, wo das Etwas noch immer auf dem Tisch lag. Die Masse pulsierte unverändert intensiv.
»Haben Sie das Bild, Professor?«
Der Biologe griff in die Brusttasche seines Kittels und überreichte dem Chef eine farbige 3-DFotografie.
»Hier, sehen Sie mal.«
Ich betrachtete die Aufnahme. Meine Selbstbeherrschung wurde auf eine harte Probe gestellt. Hannibal fluchte unterdrückt.
Das Bild zeigte einen jungen, herzhaft lachenden Mann in der dunkelblauen Uniform der Luftpolizei. Es war das Gesicht, das ich eben noch auf dem OP-Tisch gesehen hatte.
»Na los, vergleichen Sie schon. Gehen Sie näher heran«, dröhnte die Stimme des Alten in meinen Ohren.
Vorsichtig trat ich an den Tisch und beugte mich über das verzerrte Antlitz.
Zweifellos, es war das Gesicht des Polizisten.
»Ist – ist er das?« fragte ich schweratmend.
»Nein«, fiel Professor
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