CC-5 streng geheim
war. Bei der Zündung entstand ein Gasball mit 2,50 m Durchmesser und Temperaturen von plus zwölftausend Grad Celsius.
Professor Egstein bewies uns an einem Klumpen Plasma-Gewebe, daß es nur knapp zweihundert Grad aushalten konnte. Wenn die Hitze anstieg, starben sogar diese unglaublich vitalen und widerstandsfähigen Zellen, die mehr vertragen konnten, als die meisten gefährlichen Erreger.
Von Ferni waren neue Unterlagen gekommen, mit denen ich mich sofort beschäftigte. Es waren die Aussagen des Sicherheits-Inhaftierten Dr. Meinau. Daraus ging hervor, daß der ehemalige Assistent von Professor Sintkol eng mit der Untergrundbewegung unzufriedener Wissenschaftler zusammengearbeitet hatte.
Außerdem waren die Schilderungen über die beiden Begegnungen zwischen Meinau und Dr. Armands mitgeschickt worden. Für mich war das enorm wichtig. Präzise Daten bedeuteten für jeden GWAAgenten eine Lebensversicherung.
Es vergingen nochmals zwei Tage, dann hatte ich es geschafft.
Als der 26. Dezember 2002 anbrach, begann unser aktiver Einsatz. Mehr als fünfzig GWA-Schatten und über zweihundert Beamte der Geheimen-Bundeskriminalpolizei hatten die Vorarbeit geleistet, abgesehen von den Wissenschaftlern und Technikern, die Tag und Nacht gearbeitet hatten.
Die Weihnachtstage waren vorüber. Wir hatten kaum Gelegenheit zu einer kurzen Feier gefunden.
Jetzt saßen wir zur Abschlußbesprechung im Arbeitszimmer des Alten. Er war nervös. Laufend sah er auf die Uhr.
»In einer Stunde, nach Anbruch der Dunkelheit, starten Sie. Sie heißen offiziell Moram Kultvar. Identitätskarte und sonstige Papiere liegen auf diesen Namen bereit. Natürlich sind sie Dr. Meinau, aber Sie haben sich den falschen Namen zugelegt, weil Sie es für angebracht hielten. Seit Ende Juni 1996, also seit Ihrer Entlassung aus der Mond-Zwangsarbeit, leiten Sie die Spionagezentrale Montana. Wir haben dafür gesorgt, daß in den dortigen Räumlichkeiten wichtige Unterlagen gefunden werden. Wie Sie sich zu verhalten haben, ist Ihnen bekannt.«
Ich nickte. Diese Daten waren schon so oft wiederholt worden, daß ich Sie auswendig kannte.
»Okay, dann fliegen Sie los. Wir haben alles getan, was in unserer Macht steht. Von nun an müssen Sie nach eigenem Ermessen handeln. Es ist Ihre Aufgabe, mit Professor Sintkol Verbindung aufzunehmen. Wie Sie den Kontakt einfädeln, ist mir völlig gleichgültig, aber Sie müssen es schaffen. Wir haben Ihnen alle Voraussetzungen mit auf den Weg gegeben. Unsere Arbeit darf nicht umsonst gewesen sein. Sie wissen, daß Sintkol in Verdacht steht, als irdischer Mittelsmann der fremden Lebewesen zu fungieren. Sollten wir uns getäuscht haben, sind kostbare Wochen verschwendet. Ich glaube aber nicht, daß wir auf der falschen Spur sind. Wenn ich genau wüßte, daß Sintkol der Mittelsmann ist, würde ich anders vorgehen.«
»Sage ich ja schon die ganze Zeit«, äußerte Hannibal mißgestimmt. Sein Gesicht hatte durch die Narbe, die seine Unterlippe gespalten erscheinen ließ, einen hinterhältigen Ausdruck bekommen. Man konnte ihn ohne weiteres für einen kleinen, kaltschnäuzigen Gauner halten, der für Geld zu jeder Tat bereit war.
»Reden Sie keinen Unsinn, Utan«, wies ihn der Alte zurecht. »Wo kämen wir hin, wenn wir in solchen Fällen gleich Atombomben werfen wollten. Ich kann doch nicht das ganze Gebiet in eine Atomhölle verwandeln, nur weil dort ein fremdes Flugobjekt gelandet ist oder weil dort ein Mann wohnt, der uns überaus verdächtig erscheint. Sie werden zusammen mit Konnat eingreifen. Sollten Sie stichhaltige Beweise entdecken, dann sind Sie
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