CC-5 streng geheim
Lebensbereich und seine Existenz angegriffen sieht, alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen wird, um das Unheil abzuwehren.«
»Eigentlich sollten sie es wissen. Sie dürften uns lange genug beobachtet haben.«
»Sicher, aber als sie zum letztenmal über der Erde gesehen wurden, gab es auch noch keine GWA. Sie hätten früher zuschlagen sollen, vielleicht zur Zeit des ersten Sputnik. Sie wären im Vorteil gewesen, denn damals konnten wir erst mit unbemannten Flüssigkeitsraketen in den Raum vorstoßen. Nun aber sind wir weiter, und deshalb werden sie sich wundern. Ich werde rechtzeitig auf den Knopf drücken, wenn die Situation über jeden Zweifel erhaben ist, und nicht bis zum allerletzten Augenblick warten.«
5.
Es war alles großartig vorbereitet. Der schwere Transporter startete sofort wieder, als wir auf den Boden gesprungen waren.
Augenblicke später tauchte aus der Dunkelheit der Hubschrauber auf, bei dem es sich um ein handelsübliches Modell handelte. Wir erregten kein Aufsehen, denn diese kleinen Maschinen gehörten zum Alltagsbild.
Wir wurden von einem schweigsamen Kollegen abgeholt. Dabei passierte es erstmalig in der Geschichte der GWA, daß wir die Gesichter von Außenbeamten sahen. Der Alte hatte uns wirklich allerhand Konzessionen gemacht.
Auch wir hatten unsere Masken abgelegt, da es nichts zu verbergen gab. Wir mußten mit den Männern auf Gedeih und Verderb zusammenarbeiten. Ich konnte nicht erkannt werden, doch Hannibals Gesicht war nicht so entscheidend verändert. Dem flüchtigen Grinsen meines Kollegen glaubte ich jedoch zu entnehmen, daß er das faltige Gesicht des Kleinen für eine chirurgische Maske hielt. Die Zauberkünste unserer Experten, die in der Abteilung »Verwandlung« arbeiteten, waren jedem GWA-Agenten bekannt.
Hannibal amüsierte sich köstlich. Ihm schien die Sache langsam Spaß zu machen. Ich atmete innerlich auf, denn mit einem deprimierten Mitarbeiter wäre mir nicht gedient gewesen. Hannibal hatte schon immer als mein Gegenpol fungiert. Wenn ich mürrisch war, sorgte er mit seinem bissigen Humor für den Ausgleich. Ich war deshalb froh, daß er allmählich wieder zu der Nervensäge wurde, die ich seltsamerweise gern hatte.
Ich saß neben dem Piloten, der sich als Leutnant SG-44 vorgestellt hatte. Mehr wollte und brauchte ich nicht zu wissen.
»Okay, das hat geklappt. Wir sind hier in einer ziemlichen Bergwildnis. Da drüben, die hellerleuchtete Stadt, ist das Kalispell?«
»Jawohl, Sir. Das Gewässer, das südlich davor liegt, ist der große Flathead-See. Die Autobahn, die wir gerade überfliegen, führt nach Norden. Sie verbindet die amerikanischen Südstaaten mit Kanada, vordringlich mit dem Knotenpunkt Edmonton. Die westwärts verlaufende Autobahn geht nach Seattle und Tacoma hinüber. Da drüben, die riesigen Bauten nehmen das neue Atom-Kraftwerk auf, von dem der Nordwesten mit Energie versorgt wird. Außerdem gibt es hier wichtige Raumschiff-Fabriken und Zubehörindustrien, die in der Nähe der Stromquellen erbaut worden sind. Die vor dreißig Jahren noch unbedeutende Bergstadt Kalispell hat heute über eine halbe Million Einwohner. Das umliegende Land ist aber immer noch ein ausgesprochenes Viehzucht-Gelände. Einen besseren Platz hätten wir zur Errichtung einer Scheinzentrale nicht finden können. Erstens gibt es hier genug zu spionieren, und zweitens sind wir in unmittelbarer Nähe des Glacier-National-Parks, der uns besonders interessiert.«
Der Kollege flog absichtlich langsam, um mir die Landschaft zu zeigen. Obwohl es stockdunkel war und dicke Schneeflocken vom Himmel
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