CC-5 streng geheim
über einen neuartigen Kernreaktor überbracht, der heute noch als Geheimnis gilt. Die Unterlagen sind von mir fotografiert worden. Ihre Stimme ist auch nicht zu verkennen. Interessieren Sie sich noch immer nicht, Sie …«
Ich benutzte einen Ausdruck, den ich nur widerstrebend aussprach. Aber ich mußte handeln. Meine Waffe war auf seine Brust gerichtet.
In diesem Augenblick bemerkte ich, daß sich Professor Sintkol verfärbte. Seine Hände begannen zu zittern. In seinen grauen Augen spiegelte sich die Nervosität.
»Nehmen Sie die Wa – Waffe weg«, stöhnte Armands.
Sintkol meinte betont gefaßt:
»Was soll der Unsinn? Was erlauben Sie sich eigentlich? Ich fordere Sie auf, sofort mein Haus zu verla …«
»Halten Sie den Mund«, schrie ich ihn an. »Sie haben es gerade nötig, hier den feinen Mann und getreuen Staatsbürger zu spielen. Die Unterlagen über den Reaktor stammten von Ihnen. Armands war nur Ihr Kurier. Auf den Zeichnungen waren handschriftliche Vermerke, die von Ihnen stammen. Das ist auf dem Mikrofilm deutlich zu sehen. Wenn ich die Spulen ausliefere, haben Sie hier ausgespielt. Das wissen Sie genau. Ich bin draußen erledigt, denn ich habe vier Jahre lang auf dem Mond unter Zwangsarbeit gestanden. Sie und die anderen hohen Herrschaften aus der Vereinigung sind leer ausgegangen, aber ich habe schon damals vorgesorgt. Ich habe Sie in der Hand, Professor! Entweder Sie bringen mich sicher unter, bis Gras über die Sache gewachsen ist, oder ich breche mein Schweigen! Ehe ich von einem Kommando der GWA nach den Notstandsgesetzen hingerichtet werde, sorge ich dafür, daß Sie vor den Bundesstaatsanwalt kommen. Ist Ihnen das klar? Ich verlange sichere Unterkunft für mich und für meine beiden Leute. Los, besinnen Sie sich nicht lange!«
Mein Vorgehen hatte Erfolg. Sintkols Gesicht verzerrte sich. Er hatte sich in seinem Sessel aufgerichtet und schien über meine Argumente nachzudenken. Die stoische Ruhe war von ihm abgefallen.
Manzo tastete nach seinem Bewußtseinsinhalt. Ich bemerkte es, als ich dem Mutanten einen kurzen Blick zuwarf. Er nickte unmerklich und gab mir dadurch zu verstehen, daß wir bereits gewonnen hatten.
»Sie sind irrsinnig«, brauste Sintkol auf. »Niemals habe ich handschriftliche Vermerke auf den Unterlagen hinterlassen. Ich glaube kein Wort.«
Ich lachte überheblich auf.
Natürlich existierte weder ein Tonband noch ein Mikrofilm, aber ich wußte, daß unsere Techniker damit beschäftigt waren, zwei solcher Spulen herzustellen.
»So – das haben Sie nicht getan? Wissen Sie das genau?« entgegnete ich herausfordernd. »Ich werde Ihnen beweisen, daß Sie mindestens einmal unvorsichtig gewesen sind. Auf einem der Bogen haben Sie einen Vermerk eingetragen. Das ist Ihre Handschrift. Ich habe Armands damals nicht darauf aufmerksam gemacht, weil ich etwas in der Hand haben wollte. Wenn Sie vor Gericht stehen, werden Sie sehen, wie man Ihre Schrift identifiziert. Wie ist das also, helfen Sie mir, oder helfen Sie mir nicht?«
Blässe hatte sein Gesicht überzogen. Sein Blick irrte unruhig hin und her. Seine linke Gesichtshälfte zuckte in krampfhaften Rhythmus.
»Wie soll ich den Polizisten erklären, wo Sie geblieben sind?« fragte Sintkol mit heiserer Stimme. »Man wird leicht feststellen können, daß Sie hier eingedrungen sind.«
»Ist mir gleichgültig«, winkte ich nervös ab, denn Hannibal teilte mir gerade mit, es kämen einige Maschinen der GWA näher. Er könnte schon deutlich das Atommodell auf den Leitwerken erkennen.
»Sagen Sie von mir aus, wir hätten einen Hubschrauber stehlen wollen, aber das wäre uns nicht mehr gelungen, da wir die anfliegenden
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