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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­ob­ach­te­te Man­zo. Da er nicht un­ru­hig wur­de und mir kein Zei­chen gab, schi­en Ar­man­ds nur über mei­ne Be­mer­kung nach­zu­den­ken.
    »Ato­ma­re Strahl­trieb­wer­ke als Haupt­ge­biet, nicht wahr?«
    »Ge­nau. Sie ha­ben ein gu­tes Ge­dächt­nis.«
    »Sie aber auch.« Er­re­gung schwang in sei­ner Stim­me. »Die Dro­hun­gen wä­ren nicht nö­tig ge­we­sen. Sie ha­ben mich Sint­kol ge­gen­über in ei­ne bö­se La­ge ge­bracht. Ich war für die ein­wand­freie Über­brin­gung der Un­ter­la­gen ver­ant­wort­lich.«
    Ich blick­te ihn zy­nisch an. Er biß sich auf die Lip­pen.
    »Wer­den Sie doch nicht kin­disch, Ar­man­ds! Wenn ich in Pa­ris nicht so vor­sich­tig ge­we­sen wä­re, un­ser Ge­spräch auf­zu­neh­men und au­ßer­dem die Plä­ne mit sei­nen hand­schrift­li­chen No­ti­zen zu fil­men, hät­ten Sie mich jetzt glatt fal­len las­sen. Was hät­te ich be­wei­sen kön­nen? Gar nichts, mein Lie­ber! Sie und Sint­kol sind an­ge­se­he­ne Leu­te, und ich bin ein Ver­folg­ter. Au­ßer­dem ha­be ich vier Jah­re Zwangs­ar­beit hin­ter mir. Wir sind quitt, Ar­man­ds, rest­los quitt! Sa­gen Sie das Ih­rem Chef, und ver­ges­sen Sie die Sa­che. Wenn Sie gleich ver­nünf­tig ge­we­sen wä­ren, hät­te ich die Filmspu­len nicht er­wähnt.«
    Er sah mich miß­trau­isch an.
    »Wie sind Sie über­haupt dar­auf ge­kom­men, daß der Pro­fes­sor die Mög­lich­keit ha­ben könn­te … Sie si­cher zu ver­ste­cken?«
    Ich lach­te, denn auf die­se Fra­ge war ich vor­be­rei­tet.
    »Warum? Weil ich schon seit ei­nem Jahr weiß, daß Sie im­mer noch bei ihm sind. Sie ken­ne ich aber zur Ge­nü­ge! Ich schloß al­so, daß Sint­kol wohl nach wie vor dunkle Sa­chen mach­te. Ich ver­mu­te­te ein ver­bo­te­nes La­bor. Jetzt stellt sich her­aus, daß mei­ne Ver­mu­tun­gen durch­aus rich­tig wa­ren. Sie sind mein al­ler­letz­ter Aus­weg, nach­dem wir von dem Jä­ger ab­ge­schos­sen wur­den …«
    Er schwieg, doch da­für warf er im­mer wie­der scheue Bli­cke auf Man­zo, der dro­hend vor ihm stand. Ar­man­ds war nur we­nig grö­ßer als Han­ni­bal, so daß man leicht er­ken­nen konn­te, wie sehr ihn Man­zos Nä­he be­un­ru­hig­te.
    Was mich je­doch wun­der­te, war die Tat­sa­che, daß er bis­her noch kei­ne Fra­gen ge­stellt hat­te. Schließ­lich war es nicht all­täg­lich, mit ei­nem mons­trö­sen Mu­tan­ten als Be­glei­ter zu er­schei­nen.
    Er sprach über­haupt nicht mehr viel, son­dern schi­en dar­über nach­zu­den­ken, wie er sich bei sei­nem Chef wie­der ins rech­te Licht set­zen konn­te. Ich be­gann in­ner­lich zu fie­bern, wenn ich an die »Spu­len« dach­te. Un­se­re Zau­ber­künst­ler in der GWA konn­ten sie zwar zu­recht­schnei­dern, aber da­für brauch­ten sie erst ein­mal ein Ori­gi­nal von Ar­man­ds Stim­me. Hof­fent­lich hat­ten sie ei­ne sol­che Auf­nah­me auf­trei­ben kön­nen.
    Hand­schrif­ten­pro­ben von Sint­kol wa­ren leicht zu be­schaf­fen; aber wir es mit den Re­ak­tor­plä­nen aus­sah, die Ar­man­ds sei­ner­zeit dem ech­ten Dr. Mein­au über­bracht hat­te, wuß­te ich noch nicht. Der eu­ro­päi­sche Ge­heim­dienst war eif­rig be­müht, sämt­li­che da­mals auf­ge­fun­de­nen Be­wei­se ge­gen die »Wis­sen­schaft­li­chen So­zia­lis­ten« durch­zu­stö­bern. Sint­kol wuß­te na­tür­lich ge­nau, wie die Un­ter­la­gen aus­ge­se­hen hat­ten. Es durf­te kei­nen Feh­ler ge­ben.
    Nun, ich hoff­te zu­ver­sicht­lich, mich vor der Aus­lie­fe­rung der bei­den Spu­len drücken zu kön­nen. Na­tür­lich wür­de er sie als Ge­gen­leis­tung für sei­ne Hil­fe ver­lan­gen.
    Der ge­tarn­te Auf­zug hielt mit spür­ba­rem Ruck. Das Sum­men ver­stumm­te. Man­zo war selt­sam geis­tes­ab­we­send. Wahr­schein­lich hat­te er ei­ne Mel­dung über die bis­he­ri­gen Er­eig­nis­se an Ki­ny durch­ge­ge­ben, die mitt­ler­wei­le bei mei­nen Kol­le­gen ein­ge­trof­fen sein muß­te.
    Na­tür­lich wa­ren sie nach der an­geb­li­chen Ver­haf­tung so­fort in den Son­der­ein­satz ge­schickt wor­den. Es war vor­ge­se­hen, daß an­de­re Män­ner an ih­rer Stel­le nach Wa­shing­ton ge­bracht wur­den. In die­ser Hin­sicht konn­te es kei­ne

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