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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Wand ganz durch­sich­tig war. Man hat­te einen herr­li­chen Aus­blick auf das ver­schnei­te Fluß­tal.
    Keu­chend sprang ich wei­ter. Dann sa­hen die bei­den Män­ner in mei­ne Mün­dung.
    »Man­zo, den hin­te­ren Ein­gang de­cken. Fre­dy – das war Han­ni­bal – an die vor­de­re Tür. Be­halt auch die Roll­trep­pe im Au­ge. Los!«
    Sie eil­ten mit schuß­be­rei­ten Waf­fen auf ih­ren Pos­ten. Der schlan­ke, hoch­ge­wach­se­ne Mann mit dem wei­ßen Haar­kranz und dem zy­ni­schen Lä­cheln war im­mer noch die Ru­he selbst.
    »Wie schön Sie das kön­nen, mein Herr«, sag­te er sar­kas­tisch. »Darf ich als Haus­herr fra­gen, was die­ser Gangs­ter­streich be­deu­ten soll?«
    »Das wer­den Sie noch mer­ken, Pro­fes­sor«, ent­geg­ne­te ich barsch. »Glau­ben Sie nur nicht, daß ich oh­ne zwin­gen­den Grund in Ihr Haus ein­ge­drun­gen bin. Der Pi­lot der GWA-Ma­schi­ne war so zu­vor­kom­mend ge­we­sen, hier in der Nä­he an­zu­grei­fen. Das brach­te mich auf den Ge­dan­ken, Ih­nen einen Be­such ab­zu­stat­ten. Ar­man­ds, wenn Sie nicht Ih­re Hän­de ru­hig hal­ten, mußt ich ent­spre­chen­de Maß­nah­men er­grei­fen. Oder soll­ten Sie mich nicht mehr ken­nen?«
    »Dr. Mein­au«, stam­mel­te der As­sis­tent. Er trug ei­ne rand­lo­se Bril­le, de­ren Bü­gel sich tief in die schmal­rücki­ge Na­se ge­preßt hat­ten.
    »Al­ler­dings, der bin ich! Sie ha­ben wohl nicht da­mit ge­rech­net, mich nach so vie­len Jah­ren wie­der­zu­se­hen, was? Zu Ih­rer In­for­ma­ti­on, ich bin schon seit acht­zehn Mo­na­ten in Ih­rer un­mit­tel­ba­ren Nä­he. Ei­ne al­te Schafs­ranch hat­te mei­ne Zen­tra­le be­her­bergt. Hal­ten Sie die Hän­de ru­hig. Man­zo!«
    Der Mu­tant fuhr her­um, da er sei­nen Kopf nicht dre­hen konn­te.
    »Was zu se­hen? Paß gut auf. Hier dürf­ten bald die Po­li­zei­ma­schi­nen ein­tref­fen.«
    »Wol­len wir es hof­fen, mein Herr«, spöt­tel­te Pro­fes­sor Sint­kol. Sei­ne Hal­tung war be­wun­derns­wert. Ich wuß­te längst, daß er ein un­ge­mein be­herrsch­ter Zy­ni­ker war, aber so kalt­blü­tig hat­te ich ihn doch nicht ein­ge­schätzt.
    »Ge­hen Sie zum Teu­fel, Mein­au«, rief Ar­man­ds au­ßer sich. »Warum be­läs­ti­gen Sie mich? Ich ha­be mit Ih­nen nichts zu tun.«
    Ich lach­te hys­te­risch und mit ei­nem echt wir­ken­den Un­ter­ton der Ver­zweif­lung. Sint­kol merk­te auf.
    »Ar­man­ds, wenn ich ge­faßt wer­de, stellt man mich we­gen er­wie­se­ner Spio­na­ge im Staat Mon­ta­na an die Wand. Ich weiß nicht, wie die GWA von mei­ner Zen­tra­le er­fah­ren hat. Sie tauch­te so plötz­lich auf, daß ich nur noch knapp ent­kom­men konn­te. Mei­ne Leu­te konn­ten sich nicht mehr recht­zei­tig in Si­cher­heit brin­gen. Ent­we­der ist Ver­rat im Spiel, oder in Eu­ro­pa ist et­was schief­ge­gan­gen.«
    »In­ter­es­siert mich nicht. Ge­hen Sie ge­fäl­ligst.«
    Ich muß­te et­was tun, was mir im Grun­de wi­der­streb­te. Ich muß­te mei­ne Rol­le als Ver­zwei­fel­ter spie­len, der nichts mehr zu ver­lie­ren hat­te, da ihm oh­ne­hin bei ei­ner Ver­haf­tung das Exe­ku­ti­ons­kom­man­do droh­te.
    Ich schlug zu. Dr. Ar­man­ds fiel in den Ses­sel zu­rück. Sei­ne Na­se blu­te­te. Ich brüll­te ihm Flü­che und Ver­wün­schun­gen ins Ge­sicht. Al­les in mir war in Auf­ruhr. Die­ser Pro­fes­sor be­nahm sich für mei­ne der­zei­ti­ge Si­tua­ti­on zu ru­hig. Ich muß­te mei­nen ein­zi­gen Trumpf mit der nö­ti­gen Dra­ma­tik aus­spie­len, oder al­le Mü­hen wa­ren um­sonst.
    »So, das in­ter­es­siert Sie nicht«, wie­der­hol­te ich die Wor­te und schüt­tel­te Ar­man­ds hef­tig.
    »Es wird Sie in­ter­es­sie­ren, wenn ich Ih­nen sa­ge, daß ich un­se­re Ge­sprä­che auf Ton­band auf­ge­nom­men ha­be! Wol­len Sie sich auch nicht mehr an die Un­ter­hal­tun­gen vor ei­ni­gen Jah­ren er­in­nern? Sie fan­den in Pa­ris statt. Die bei­den Bild­sprech-Bän­der ha­be ich si­cher de­po­niert. Wenn ich ge­faßt wer­de, weil Sie mir nicht hel­fen wol­len, ge­hen die Auf­nah­men an die GWA! Lan­des­ver­rat ver­jährt nicht! Sie ha­ben so­gar einen drei­fa­chen Lan­des­ver­rat be­gan­gen. Da­mals ha­ben Sie mir die Un­ter­la­gen

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