CC-5 streng geheim
einer von uns normal wäre. Wenn aber gleich zwei Leute auftauchen, in deren Gehirne die Monstren nicht hineinsehen können, wird die Sache kritisch.«
Ich sah ihn unverwandt an und lauschte gleichzeitig. Hinter der Stahlwand regte sich nichts. Manzo flüsterte uns zu, sie beschäftigten sich noch mit Sintkol. Er könne allerdings nicht genau hören, da er durch seine eigene Bewußtseinsblockade daran gehindert würde.
»Ich schätze, wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte Hannibal stoisch. »Unsere Aufgabe ist erfüllt. Wir sind in der Zentrale, haben alles gesehen und wissen, daß es hier Monstren gibt. Wie lauten deine Befehle?«
In seinem faltigen Gesicht regte sich kein Muskel. Hannibal schien zu wissen, daß der Tod hinter der stählernen Wand lauerte. Ich wußte es auch. Ich gab mich keinen Illusionen hin.
Es hatte alles hervorragend geklappt, doch es hielten sich in unserer Nähe Lebewesen auf, denen wir wahrscheinlich nicht gewachsen waren. Ob sie sich mit den Filmspulen zufriedengaben? Ob sie die Drohung ebenso auffaßten wie Sintkol und Armands? Ich glaubte nicht mehr daran, denn Manzo mußte bereits erbittert kämpfen. Wenn er den geistigen Kräften dieser Wesen nachgeben mußten, waren wir verraten. Ich war fest davon überzeugt, daß sie alles versuchen würden, um einen von uns zu überwältigen. Bei Hannibal und mir war das ausgeschlossen.
Manzo begann zu stöhnen.
»Sie konzentrieren sich wieder auf uns«, keuchte er. »Ich muß kämpfen. Sie versuchen gemeinsam in mein Bewußtsein einzudringen. Sie sind übermächtige Telepathen. Sie zerren an meinem Block. Spüren Sie nichts?«
Nein, ich merkte überhaupt nichts. Nach dem Gehirneingriff schien ich tatsächlich irgendwie »tot« zu sein. Ich ahnte, daß sich das Mißtrauen der Monstren mehr und mehr verstärken mußte.
»Sie haben erkannt, daß ich Widerstand leiste«, röchelte Manzo. »Sie wissen jetzt, daß zwei Gehirne absolut unempfindlich sind und daß mein Geist sich gegen ihre Kräfte auflehnt.«
»Kannst du aushalten?« erkundigte sich Hannibal.
Manzo zuckte nur mit den Schultern.
Der Kleine fuhr herum. Ich sah in seine brennenden Augen. Er schien plötzlich um Jahre gealtert zu sein.
»Deine Befehle«, wiederholte er.
Ich begann zu handeln. Es blieb uns keine andere Wahl.
»Manzo, kannst du eine Nachricht an Kiny absetzen?«
»Unmöglich, jetzt nicht«, lehnte der Mutant ab. »Ich müßte dazu meine Abwehr aufgeben, und dann hätten sie mich.«
Ich verständigte mich durch einen Blick mit Hannibal. Er reagierte augenblicklich.
In der operativ erweiterten Narbe meines Oberschenkels befand sich mein winziger Mikro-Sender, der auf der Sup-Ultrakurz-Welle arbeitete. Ich wollte ihn nicht mehr verwenden, da ich mir nicht sicher war, ob ich mit der relativ schwachen Leistung des Gerätes die massiven Felsmassen durchdringen konnte. Manzo war ausgefallen, also mußten wir einen anderen Weg zur Nachrichtenübermittlung wählen.
Hannibal arbeitete fieberhaft. Die Patentverschlüsse im Pelzfutter unserer Winterkombinationen klappten auf. Darunter kamen die flachen Einzelteile der Sonderausrüstung zum Vorschein. Sie hingen in Spezialhalterungen und waren bedingt elastisch.
Er nahm die drei Einzelteile aus den Overalls heraus und fügte sie zusammen. Unter seinen Händen entstand ein längliches Kästchen, aus dem die Stabantenne heraussprang, als ich auf den Federkontakt drückte. Es war ebenfalls ein Mikrogerät aus den Werkstätten der GWA, aber es war hundertmal leistungsfähiger als unsere Körpersender.
»Genau mitteilen, wie die Sachlage aussieht«, sagte ich. Meine innere Ruhe war
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