Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
dar­auf ge­ach­tet zu ha­ben. Selbst Man­zo hat­te die Zy­lin­der noch über der Schul­ter hän­gen. Wahr­schein­lich war die Aus­rüs­tung in die­sem Fuchs­bau so selbst­ver­ständ­lich, daß nicht ein­mal Mer­klin dar­an ge­dacht hat­te, sie uns ab­zu­ver­lan­gen.
    Han­ni­bal wan­der­te durch den Raum, des­sen ei­ne Wand nicht von Fel­sen son­dern von ei­ner Stahl­flä­che ge­bil­det wur­de. Was soll­te das be­deu­ten?
    Wäh­rend der Klei­ne fie­ber­haft und mit ge­schul­ten Au­gen nach Lauschmi­kro­pho­nen oder Fern­se­hau­gen such­te, leg­te ich mei­ne Hand an das Me­tall. Es war heiß, aber noch er­träg­lich.
    »Stör mich nicht«, mur­mel­te er, als ich an ihm vor­bei­ging. »Ich ha­be das Ge­fühl, als wä­ren wir wi­der Er­war­ten auf dem Gip­fel an­ge­kom­men. Ahnst du, was hin­ter der ro­ten Tür steckt?«
    Ich nick­te nur. Er setz­te sei­ne Su­che fort. Au­gen­bli­cke spä­ter knie­te ich ne­ben Man­zo, der schwer at­mend auf der Lie­ge ruh­te. Er hat­te sich ent­spannt, aber er öff­ne­te nicht die Au­gen.
    Als sich mein Mund sei­nem Ohr nä­her­te, hauch­te der Mu­tant mir zu:
    »Spre­chen Sie nur, ich kann Sie hö­ren. Nur darf ich mich nicht zu stark ab­len­ken.«
    Ich war lei­chen­blaß. Han­ni­bal such­te im­mer noch, und ich konn­te si­cher sein, daß ihm nichts ent­ging. Wir konn­ten nicht eher an un­se­re Spe­zi­al­aus­rüs­tung her­an, bis sich er­wie­sen hat­te, daß in die­sem Raum kei­ne Mi­kro­sen­der und Fern­se­hau­gen ver­steckt wa­ren. Un­se­re Win­ter-Over­al­le wa­ren hier, aber vor­läu­fig wa­ren sie doch noch un­er­reich­bar. Wenn Mer­klin der Mei­nung war, daß wir nun waf­fen­los wa­ren, so hat­te er sich ge­täuscht. Die­sen Fall hat­ten wir sorg­fäl­tig ein­kal­ku­liert. Nicht um­sonst hat­ten un­se­re Waf­fen­tech­ni­ker wo­chen­lang ge­ar­bei­tet.
    Ich war­te­te noch. Mei­ne Bli­cke wa­ren auf Han­ni­bal ge­rich­tet, der sich mit ei­nem Klimm­zug zur Öff­nung der Kli­ma­an­la­ge hoch­ge­schwun­gen hat­te.
    Er schüt­tel­te den Kopf. Al­so war auch dort nichts ver­steckt. Wäh­rend er sei­ne In­spek­ti­on fort­setz­te, hauch­te ich in Man­zos Ohr:
    »Was ist mit dir? Hast du et­was ge­spürt? Wirst du be­läs­tigt?«
    Er sprach lang­sam. Mir war, als müs­se er scharf auf­pas­sen. Mein Ge­dan­ke war rich­tig, ob­wohl ich sei­ne Er­klä­rung nicht ganz ver­stand.
    »Ich ha­be einen Block er­rich­tet, einen geis­ti­gen Block. Was ich jetzt re­de, geht nicht dar­über hin­aus. Ich kann nicht be­lauscht wer­den, aber ich muß sehr auf­pas­sen.«
    »Wei­ter«, dräng­te ich er­regt. »Sie sind in der Nä­he, nicht wahr?«
    Er at­me­te tief und gleich­mä­ßig.
    »Sehr na­he. Hin­ter der Stahl­wand. Sie grenzt an ih­re Räu­me. Ich füh­le sie, aber Sie kön­nen es nicht! Ihr Ge­hirn ist für die Frem­den taub. Sie ver­su­chen seit ei­ner Vier­tel­stun­de in un­ser Be­wußt­sein ein­zu­drin­gen, aber es ge­lingt ih­nen nicht. Sie und der Leut­nant sind taub. Ich ha­be so­fort ge­spürt, als sie sich in mein Be­wußt­sein ein­schlei­chen woll­ten. Sie sind sehr be­un­ru­higt, da sie so et­was noch nie er­lebt ha­ben. Ich ha­be den geis­ti­gen Im­puls auf­ge­nom­men, der Sint­kol zu den Frem­den rief. Er ist bei ih­nen. Ich spü­re es. Er muß sich recht­fer­ti­gen und er­klä­ren, wie wir in die Zen­tra­le ge­kom­men sind.«
    Ich fluch­te lei­se. Han­ni­bal gab sei­ne Su­che end­gül­tig auf.
    »Nichts«, er­klär­te er. »Ga­ran­tiert nichts. Was sagt Man­zo?«
    Ich in­for­mier­te ihn. Der Klei­ne wur­de blaß.
    »Ge­fahr«, flüs­ter­te er, »ei­ne ver­fluch­te Ga­be, mit der wir zwar ge­rech­net ha­ben, aber nicht in die­sem Aus­maß. Hier un­ten schei­nen die Mons­tren die Her­ren zu sein. Sint­kol ist ih­nen ver­fal­len. Sie nut­zen sei­nen Wahn­sinn aus. Sie wer­den uns er­ken­nen. Ich zweifle nicht dar­an.«
    »Wir kön­nen ei­ne Er­klä­rung ab­ge­ben, wes­halb wir im­mun sind«, er­wi­der­te ich.
    Han­ni­bal schi­en wie­der von sei­nem sechs­ten Sinn in­spi­riert zu wer­den. Er mach­te ei­ne Hand­be­we­gung, die mir al­les sag­te.
    »Sinn­los, sie wer­den uns nicht glau­ben. Wenn we­nigs­tens

Weitere Kostenlose Bücher