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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Schaefer
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hatte, um mich davon zu überzeugen, dass er ein Vampir war. Auch, wenn ich es vorhin noch eingefordert hatte.
    „Glaubst du mir?“ Er klang hoffnungsvoll, als wäre die Frage, ob ich ihm glaubte oder nicht, das Einzige, was ihn beschäfti g te.
    „Ja, verdammt!“, antwortete ich lauter, als es meine Art war. Vo r sichtig nahm ich seine verletzte Hand in meine und schaute mir die Brandwunde an. Es kam mir ganz natürlich vor, und deshalb erschrak ich über seine Reaktion. Er zog seine Hand ruckartig zurück und warf mir einen schnellen, abweisenden Blick zu. Ich ließ die Hände wieder sinken. Der Au s druck in seinen Augen war vernichtend.
    „Entschuldige, ich wollte nur schauen, ob ich dir irgendwie helfen kann“, murmelte ich verlegen. Ein nie gekannter Schmerz war in meiner Brust.
    „Es ist okay“, presste er abgehackt zwischen seinen Lippen hervor. Er gab mir den Ring zurück, steckte das Taschentuch wieder in seine Hosentasche und ging aus dem Zimmer.
     
     
     

Wunden
     
    „ W arte!“, rief ich ihm ohne zu zögern hinterher und folgte ihm nach draußen auf den Flur.
    „Was ist?“ Er drehte sich abrupt um, seine Augen glühten.
    Woher kam seine heftige Reaktion auf meine Berührung? Zuvor hatte er mir noch meine Hand auf seine Brust gelegt, und ich hatte auch nicht so reagiert. Was sollte das? Hatte ich vie l leicht, indem ich seine Hand berührte, eine unsichtbare Grenze überschritten? Em p fand er mein Verhalten als Eindringen in seine Privatsphäre?
    „Ich hab doch gesagt, dass es mir leid tut“, begann ich. „Wi e so bist du so wütend auf mich?“
    „Das bin ich nicht.“ Langsam entspannte sich seine Haltung wi e der, aber sein Mund bildete noch immer einen Strich in seinem a n sonsten ruhigen Gesicht.
    „Ich glaube dir nicht. Was hab ich falsch ge…“
    „Du hast nichts falsch gemacht“, raunte er. „Du musst wieder nach Hause. Es war keine gute Idee von mir, dich hierzubeha l ten.“
    Seine Worte weckten gemischte Gefühle in mir. Natürlich war ich froh, wieder nach Hause gehen zu können, ohne einen lebensgefäh r lichen Fluchtversuch wagen zu müssen, aber irgen d etwas ließ mich zweifeln.
    „So plötzlich?“
    „Ich kann dich hier nicht länger verstecken.“
    „Aber was ist mit Dave?“
    „Um den kümmere ich mich.“
    „Du willst ihn also immer noch umbringen?“
    Corvus’ Mundwinkel hoben sich zu einem kühlen Lächeln. „Aber sicher.“
    Er hatte ja keine Ahnung, was seine Worte in mir auslösten. Dave tot? Die Vorstellung war mehr, als ich ertragen konnte.
    „Kannst du nicht einfach vergessen, was passiert ist?“, fra g te ich Corvus. Im nächsten Moment begriff ich, dass das ein Fehler gew e sen war.
    „Vergessen? Hazel, ich glaube, du verstehst nicht ganz, um was es hier geht. Dave – Svarog – ist ein Wiedergänger. Wenn ich nichts gegen ihn unternehme, wird er immer weitermorden, und das nicht nur Jahrzehnte, sondern Jahrhunderte.“
    Ich schauderte, als ich daran dachte. Noch immer konnte ich mir nicht vorstellen, dass Dave ein mordender Vampir sein und eine G e fahr für mich darstellen sollte.
    „Svarog? Ist das sein richtiger Name?“
    Corvus’ Stimme klang leicht heiser. „Ja.“
    „Gibt es noch irgendwas, das ich über ihn wissen sollte?“
    „Nein.“ Seine Antwort kam schnell und schroff. „Halt dich einfach von ihm fern und überlass den Rest mir.“
    „Aber warum bringst du dich so in Gefahr?“
    Er zögerte, sein Blick brannte sich in meinen. „Irgendjemand muss es tun.“
    „Mir gefällt das nicht.“
    Er wandte sich entschlossen von mir ab. „Ich kann darauf keine Rücksicht nehmen. Egal, ob es dir gefällt oder nicht.“ Wieder diese Kä l te, diese Abweisung.
    „Das weiß ich.“ Ich versuchte, nicht verletzt zu klingen. Ohne E r folg.
    Er sagte eine quälend lange Weile nichts. Ich hätte gern g e wusst, was er dachte, doch die Maske, hinter der er sich ve r steckte, machte es mir unmöglich, auch nur zu raten, was in ihm vorging. Er war so unnahbar wie immer. Vielleicht war es ihm unangenehm, als das g e sehen zu werden, was er wirklich war.
    Die Brandwunde auf seinem Handrücken hatte sich inzwischen noch verschlimmert, und Brandblasen hatten sich gebi l det. Ich fragte mich, ob er Schmerzen hatte und sie verbarg, oder ob ein Vampir so etwas wie Schmerz gar nicht empfand.
    Nein. Ich war mir fast sicher, dass ich einen Anflug von Qual in seinen Augen gesehen hatte, als er den Ring auf seine Haut presste.
    Corvus krempelte die

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