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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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und flogen über die Dünen direkt auf die rote Felswand zu. »Was hast du vor?«, rief sie Ansel zu.
    Diese gab ein teuflisches Grinsen zurück. »Wir reiten da durch. Wozu hat man ein Asterionpferd, wenn man es nicht springen lässt?«
    Celaenas Magen spielte verrückt. »Das kann nicht dein Ernst sein!«
    Als Ansel über die Schulter sah, wehten ihr die roten Haare ins Gesicht. »Wenn wir den langen Weg nehmen, jagen sie uns bis ans Tor der Festung!« Den Sprung über den Canyon dagegen konnten die Wachen ihnen mit ihren normalen Pferden nicht nachmachen.
    In der roten Felswand war eine bisher verborgene, schmale Öffnung zu erkennen. Ansel hielt direkt darauf zu. Wie konnte sie es wagen, eine so riskante, dumme Entscheidung zu treffen, ohne sie vorher zu fragen?
    »Das hattest du schon die ganze Zeit vor«, rief Celaena vorwurfsvoll.Die Wachen waren zwar immer noch ein Stück weg, aber doch nah genug, dass Celaena ihre Waffen und sogar die gespannten Langbogen erkennen konnte.
    Statt einer Erwiderung rammte Ansel Hisli die Hacken in die Flanken und stob davon.
    Celaena hatte nur die Wahl zwischen den gnadenlosen Felswänden des Cleaver und ihren Verfolgern. Die drei Wachen könnte sie in wenigen Sekunden erledigen – sie müsste nur langsamer reiten, damit sie ihre Messer werfen konnte. Es war allerdings fast unmöglich genau zu zielen, während sie auf dem Pferd dahinflog. Also musste sie die Wachen nah genug herankommen lassen, damit sie sie ausschalten konnte. Und damit setzte sie sich natürlich einem Gegenangriff aus. Auf Kasida würden sie vermutlich nicht schießen, schließlich war sie mehr wert als sie alle zusammen, dennoch widerstrebte es ihr, das prachtvolle Tier in Gefahr zu bringen. Außerdem – selbst wenn sie die Wachen tötete, würde sie allein in der Wüste zurückbleiben, denn Ansel würde sicher erst auf der anderen Seite des Cleaver haltmachen. Und da sie kein Verlangen danach hatte zu verdursten …
    Laut fluchend galoppierte Celaena hinter Ansel in den Felsspalt hinein.
    Die Schlucht war so schmal, dass Celaenas Beine beinahe die ausgewaschenen orangeroten Wände streiften. Die Hufe ihrer Pferde donnerten wie Böllerschüsse und es wurde noch schlimmer, als auch die drei Wachen in die Schlucht kamen. Zu gern hätte sie jetzt Sam bei sich gehabt. Er mochte zwar eine Nervensäge sein, aber er hatte bewiesen, dass er sehr gut kämpfen konnte. Außergewöhnlich gut, wenn sie ehrlich war.
    Ansel folgte den Windungen der Schlucht so rasch, wie Wasser bergabwärts fließt, und Celaena blieb nichts anderes übrig, als ihr an Kasida geklammert zu folgen.
    Plötzlich hallte ein Sirren durch die Schlucht. Kaum hatte Celaena sich zu Kasidas wogender Mähne hinuntergeduckt, prallte direkt neben ihr ein Pfeil an der Felswand ab. So viel dazu, dass die Wachen nicht auf die Asterionpferde schossen. Die nächste scharfe Kurve verschaffte ihr eine kleine Verschnaufpause, doch gleich darauf erblickte sie den breiten Canyon vor sich – und die Fortsetzung der Schlucht dahinter.
    Ihr blieb die Luft weg. Sie mussten mindestens zehn Meter weit springen. Und sie wollte lieber nicht wissen, wie tief sie fallen würde, wenn der Sprung zu kurz geriet.
    Ansel stürmte voraus. Ihr Körper spannte sich an, als Hisli vom Felsrand lossprang.
    Während sie über den Canyon flogen, fing sich das Sonnenlicht in Ansels Haar und sie stieß einen Freudenschrei aus, der an allen Felswänden widerhallte. Kurz darauf landeten Ross und Reiterin nur wenige Zentimeter vom Rand entfernt auf der anderen Seite.
    Selbst wenn Celaena die Notbremse hätte ziehen wollen – es gab nicht genug Platz, um Kasida zum Stehen zu bringen, und sie würden direkt über den Felsrand stürzen. Sie konnte nur noch beten – irgendetwas, zu irgendwem. Da legte Kasida plötzlich einen Spurt ein, als hätte auch sie begriffen, dass nur die Götter sie wohlbehalten auf die andere Seite bringen konnten.
    Sie erreichten den Rand des Canyons, der unermesslich tief war und auf dessen Grund ein jadegrüner Fluss funkelte. Kasida stieß sich ab und schwang sich in die Höhe, unter ihnen nur Luft, nichts, das sie vom Tod trennte, der sie nun ganz und gar umfing.
    Celaena konnte nur ausharren und warten – darauf warten zu fallen, zu sterben, zu schreien, wenn sie ihr entsetzliches Ende treffen sollte …
    Aber dann kam wieder Fels in Sicht, solider Fels. Sie packte Kasidafester, als sie mit einem markerschütternden Aufprall auf der anderen Seite landeten,

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