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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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und galoppierte weiter in die enge Schlucht.
    Hinter ihnen, auf der anderen Seite des Canyons, waren die Wachen zum Stehen gekommen und verfluchten sie in einer Sprache, die Celaena zum Glück nicht verstand.
    Als sie am anderen Ende des Cleaver wieder ins Freie gelangten, stieß Ansel erneut einen Freudenschrei aus und schaute zurück, ob Celaena ihr immer noch folgte. Nun ging es über die Dünen in Richtung Westen weiter, wo die untergehende Sonne die ganze Welt in Blutrot tauchte.
    Als die Pferde erschöpft waren, machte Ansel endlich auf einer Düne halt. Celaena kam neben ihr zum Stehen. In Ansels Augen war immer noch ein wildes Flackern, als sie fragte: »War das nicht großartig?«
    Celaena atmete schwer und statt einer Antwort versetzte sie Ansel einen so harten Kinnhaken, dass das Mädchen vom Pferd flog und im Sand landete.
    Ansel griff sich nur ans Kinn und lachte.
    Obwohl sie es bis Mitternacht hätten schaffen können und Celaena zum Weiterreiten drängte, beharrte Ansel darauf, hier zu übernachten. Als ihr Lagerfeuer schließlich zu Glut heruntergebrannt war und die Pferde hinter ihnen dösten, lagen Ansel und Celaena im Schutz einer Düne auf dem Rücken und sahen zu den Sternen hinauf.
    Die Hände hinter dem Kopf verschränkt, sog Celaena mit einem langen, tiefen Atemzug genussvoll die laue nächtliche Brise ein, während die Erschöpfung von ihr abfiel. So helle Sterne bekam sie selten zu sehen – in Rifthold gab es zu viel Licht. Der Wind strich über die Dünen und der Sand seufzte.
    »Weißt du«, sagte Ansel leise, »ich habe nie die Sternbilder gelernt.Aber ich glaube, unsere sind anders als eure – die Namen, meine ich.«
    Es dauerte einen Moment, bis Celaena begriff, dass sie mit »uns« nicht die Schweigenden Assassinen meinte, sondern ihr Volk in den Western Wastes. Celaena deutete auf ein Grüppchen Sterne links von ihnen. »Das ist der Drache.« Sie zeichnete den Umriss nach. »Siehst du Kopf, Beine und Schwanz?«
    »Nein.« Ansel kicherte.
    Celaena stupste sie mit dem Ellbogen an und deutete auf ein anderes Grüppchen. »Das da ist der Schwan. Die Linien an den Seiten sind die Flügel und der Bogen ist sein Hals.«
    »Und das da?«, fragte Ansel.
    »Das ist der Hirsch«, flüsterte Celaena. »Der Herr des Nordens.«
    »Warum trägt er diesen hochtrabenden Beinamen und nicht der Schwan oder der Drache?«
    Celaena lachte, aber als sie auf das vertraute Sternbild blickte, wurde sie wieder ernst. »Weil der Hirsch immer an derselben Stelle steht – egal zu welcher Jahreszeit, er ist immer da.«
    »Warum?«
    Celaena holte tief Luft. »Damit die Menschen aus Terrasen jederzeit den Weg nach Hause finden können. Damit sie, egal wo sie sind, in den Himmel hinaufschauen können und wissen, dass Terrasen immer bei ihnen ist.«
    »Willst du irgendwann nach Terrasen zurückkehren?«
    Celaena drehte den Kopf, um Ansel anzusehen. Sie hatte ihr nicht gesagt, dass sie aus Terrasen stammte.
    »Du redest so über Terrasen«, fügte Ansel hinzu, »wie mein Vater immer über unser Land geredet hat.«
    Celaena wollte gerade etwas erwidern, als sie begriff. Geredet hat .
    Ansels Blick blieb weiter auf die Sterne gerichtet. »Ich habe den Meister angelogen, als ich herkam.« Sie flüsterte, als hätte sie Angst,in der Weite der Wüste noch von jemand anderem gehört zu werden. Celaena sah wieder in den Himmel. »Mein Vater hat mich nie zu den Assassinen geschickt. Und es gibt kein Briarcliff oder Briarcliff Hall. Seit fünf Jahren nicht mehr.«
    Unzählige Fragen drängten sich Celaena auf, aber sie hielt den Mund und ließ Ansel weitersprechen.
    »Ich war zwölf, als Lord Lock mehrere Gebiete um Briarcliff herum eroberte und von uns verlangte, wir sollten uns ihm ebenfalls unterwerfen und ihn als König der Flatlands anerkennen. Mein Vater weigerte sich. Er sagte, es gebe bereits einen Tyrannen, der alle Länder östlich der Berge eroberte – er wollte im Westen nicht auch noch einen.« Celaena stockte das Blut, als sie sich auf das gefasst machte, was unweigerlich kommen würde. »Zwei Wochen später marschierte Lord Lock mit seinen Männern in unser Land ein und riss alles an sich, unsere Dörfer, unsere Lebensgrundlage, unsere Leute. Und als er nach Briarcliff Hall kam …«
    Ansel holte schaudernd Atem. »Als sie zu uns kamen, war ich gerade in der Küche. Ich sah sie durchs Fenster und versteckte mich schnell in einem Schrank, bevor Lock die Küche betrat. Meine Schwester und mein Vater waren oben

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