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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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passiert ist... ich fürchte, sie hat alles gesehen.«
    Er zitierte kurz Alex’ offizielle Aussage. »Mehr weiß ich auch nicht... Mein Gott, sag ihnen, sie sollen sich beruhigen. Sie können es morgen früh in der Zeitung lesen, wie alles andere auch... Okay, hör mal, tut mir leid, aber es war ein Scheiß-Tag und ich bin müde.
    Gib Sarah Jo eine von ihren Pillen, und sag Angus, er braucht sich keine Sorgen zu machen.« Er sah Alex’ gerunzelte Stirn, reagierte aber nicht. »Alex? Der geht’s gut... Wenn sie nicht ans Telefon geht, ist sie wahrscheinlich unter der Dusche. Wenn du den Samariter spielen willst, da gibt’s jemanden, der dich heute nacht dringender braucht als Alex... Stacey, du Idiot! Warum fährst du nicht rüber zu ihr und hältst ihr ein bißchen die Hand... Okay, wir sehn uns morgen.«

    Er drückte kurz die Gabel, hängte das Telefon aus und wandte sich wieder seinem Essen zu. Alex fragte: »Warum hast du ihm nicht gesagt, daß ich hier bin?«
    Â»Wolltest du es?«
    Â»Nicht unbedingt. Ich hab mich nur gefragt, warum du’s nicht gemacht hast.«
    Â»Er braucht es nicht zu wissen.«
    Â»Wird er zu Stacey fahren?«
    Â»Ich hoffe es, aber bei Junior weiß man das nie. Eigentlich«, sagte er und schluckte einen Bissen hinunter, »denkt er nur an dich.«
    Â»An mich persönlich oder an das, was ich von Richter Wallace gehört habe?«
    Â»Beides, vermutlich.«
    Â»Angus ist am Boden zerstört?«
    Â»Natürlich. Joe Wallace war ein alter Freund.«
    Â»Freund und Mitverschwörer.« Reede nahm den Köder nicht auf, ließ sich nicht von seinem Abendessen ablenken. »Ich muß mit Angus reden, Reede, ich möchte, daß du mich zu ihm rüberfährst, sobald wir mit dem Essen fertig sind.« Er griff unbeirrt nach seiner Kaffeetasse, nippte daran und stellte sie wieder ab. »Reede, hast du mich gehört?«
    Â»Ja.«
    Â»Und, wirst du mich rüberfahren?«
    Â»Nein.«
    Â»Ich muß mit ihm reden.«
    Â»Heute abend nicht.«
    Â»Doch, heute abend. Wallace hat ihn als Komplizen bei einer Vertuschung erwähnt. Ich muß ihn deswegen vernehmen.«
    Â»Er läuft dir nicht davon. Morgen ist früh genug.«
    Â»Deine Loyalität ist lobenswert, aber sie kann Angus nicht auf ewig schützen.«
    Er legte sein Besteck auf seinen leeren Teller und trug ihn zum Spülbecken. »Heute abend mach ich mir mehr Gedanken um dich als um Angus.«

    Â»Um mich?«
    Er warf einen Blick auf ihren Teller, stellte befriedigt fest, daß sie aufgegessen hatte, und räumte ihn ab. »Hast du mal in letzter Zeit in den Spiegel gesehen? Du siehst beschissen aus. Etliche Male hab ich gedacht, du kippst mir aus den Latschen.«
    Â»Mir geht’s gut. Wenn du mich jetzt einfach zurück ins Motel fahren würdest, werde ich...«
    Â»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Du bleibst heute nacht hier, wo du in Ruhe schlafen kannst, ohne von Reportern belästigt zu werden.«
    Â»Glaubst du, das würden die wirklich machen?«
    Â»Der Tod eines Richters ist eine heiße Story. Ein Selbstmord noch heißer. Du warst die letzte, die mit ihm geredet hat, führst eine Ermittlung, die die Rennkommission in Besorgnis versetzt hat. Ja, ich glaube, die Presse wird die Büsche vor dem Westerner niedertrampeln, um an dich ranzukommen.«
    Â»Es würde reichen, wenn ich mich in meinem Zimmer einsperre.«
    Â»Ich werde kein Risiko eingehen. Wie ich dir schon vorhin sagte, will ich nicht, daß einer von Harpers Lieblingen sich in meinem Bezirk umbringen läßt. Du hast uns in den letzten Wochen genug negative Publicity beschert, noch mehr davon brauchen wir wie ein Loch im Kopf. Tut deiner weh?«
    Sie hatte den Kopf auf die Hände gestützt und massierte sich gedankenverloren die Schläfen. »Ja, ein bißchen.«
    Â»Nimm deine Medizin.«
    Â»Ich hab sie nicht dabei.«
    Â»Ich werd sehen, ob ich ein Schmerzmittel finde.«
    Er stellte sich hinter ihren Stuhl und zog ihn vom Tisch weg. Sie erhob sich: »Hast du etwa einen kleinen Vorrat an Drogen? Das ist auch ungesetzlich, weißt du?«
    Â»Das Gesetz. An was anderes denkst du wohl nie? Immer nur daran, was recht und unrecht ist? Ist denn die Grenze für dich so klar definiert?«

    Â»Für dich etwa nicht?«
    Â»Wenn dem so wäre, hätte ich oft hungern müssen.

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