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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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drängten, um dabeizusein.
    Â»Begleite sie zurück in ihr Motel«, befahl Reede seinem Helfer schroff. »Sorg dafür, daß sie in ihr Zimmer kommt.«
    Â»Ja, Sir.«
    Â»Behalt sie bis zum Morgengrauen im Auge. Paß auf, daß sie nirgends hingeht.«

    Alex und der Sheriff tauschten einen feindseligen Blick, bevor sie sich vom Deputy zu ihrem Wagen führen ließ.
    Â 
    Â»Sheriff?« Der Mitarbeiter klopfte zögernd an die Tür, bevor er wagte, sie zu öffnen. Jeder im Büro wußte, daß Reede heute früh seine Bullenbeißerlaune hatte und das nur zum Teil wegen Pasty Hickams Tod gestern nacht. Alles schlich auf Zehenspitzen, um ihn nicht noch mehr zu reizen.
    Â»Was gibt’s«
    Â»Ich hab ein paar Papiere, die Sie unterschreiben müssen.«
    Â»Gib sie her.« Reede richtete sich im Drehstuhl auf, griff nach dem Stapel offizieller Dokumente und Briefe und kritzelte seine Unterschrift an die entsprechenden Stellen.
    Â»Wie geht’s Ruby Faye heute morgen?«
    Der Hilfssheriff hatte Ruby Faye in ihrem Wohnwagen gefunden, übel zusammengeschlagen. Bevor sie das Bewußtsein verlor, nannte sie ihren betrogenen Ehemann als Täter.
    Â»Lyle hat bei ihr fast so gute Arbeit geleistet wie bei Pasty. Sie muß ungefähr eine Woche im Krankenhaus bleiben. Die Kinder hat man zu ihrer Mutter gebracht.«
    Reedes Miene wurde noch gefährlicher. Er hatte kein Verständnis für Männer, die Frauen körperlich mißhandelten, gleichgültig wie groß die Provokation gewesen war. Sein alter Herr hatte ihn so oft verprügelt, daß ihm häusliche Gewalt ein Dorn im Auge war.
    Er gab dem Mann die Papiere zurück. »Schon was Neues von diesem Helden?«
    Â»Nein, Sir. Ich benachrichtige Sie sofort. Und ich soll Sie dran erinnern, daß Sie heute nachmittag bei Richter Wallace’Gericht als Zeuge vorgeladen sind.«
    Â»Verdammt, das hätte ich beinah vergessen. Okay, danke.« Der Deputy zog sich erleichtert zurück, aber Reede hatte ihn schon vergessen, ehe die Tür hinter ihm zufiel.
    Heute morgen machte es ihm die größten Schwierigkeiten, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Immer wieder schob sich Alex’ Bild dazwischen.

    Er fluchte lange und ausgiebig, stand auf und ging zum Fenster. Draußen war wieder ein sonniger Tag, der ihn an gestern erinnerte, als er sie auf das Pferd gezogen hatte und das Sonnenlicht ihr Haar in tiefem Mahagonirot erstrahlen ließ. Wahrscheinlich hatte er nur daran gedacht, als ihm seine Zunge mit dem blöden Gewäsch über diese Fußballtrophäe durchgegangen war.
    Warum, in drei Teufels Namen, hatte er sie all diese Jahre aufbewahrt? Jedesmal, wenn er das Ding ansah, wurden seine Gefühle erneut gespalten, wie an jenem Abend, an dem er sie bekommen hatte. Seine Freude war getrübt gewesen, weil man Junior nicht zum besten Spieler ernannt hatte. So verrückt das auch klingen mochte, er hatte sich für den Gewinn dieses Preises bei Angus und Junior entschuldigen wollen. Er hatte ihn zwar verdient, weil er der bessere Sportler war, aber der Sieg über Junior hatte ihm den Preis vergällt.
    Und Alex war von ganz allein dahintergekommen. Sie war wirklich clever. Aber so abgebrüht, wie sie immer vorgab, war sie nicht. Gestern abend hatte sie fast geschlottert vor Angst, und das mit Recht. Pasty war nie ein schöner Anblick gewesen, aber starr und tot war er noch viel häßlicher.
    Vielleicht war es gut für sie, daß sie ihn so gesehen hatte. Vielleicht wäre sie dann nicht mehr so erpicht darauf, Geheimnisse aufzudecken, die sie nichts angingen. Vielleicht würde sie der grausige Mord an Pasty so verschrecken, daß sie aufhörte, demjenigen an Celina weiter nachzuforschen. Vielleicht würde sie Purcell verlassen und nie mehr zurückkommen.
    Diese Aussicht hätte eigentlich seine Laune heben sollen, aber sie machte ihn noch wütender auf sie und sich selbst.
    Daß er sie gestern geküßt hatte, war dämlich gewesen. Er hatte sich von ihr provozieren lassen, war ausgerastet. Er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle gehabt. Die Entschuldigung erleichterte sein Gewissen gerade soweit, daß er mit dem, was passiert war, leben konnte. Gleichzeitig machte es ihm eine Höllenangst, Alex hatte ihn über die Kante der Vernunft
gezogen. Das hatte bis jetzt nur ein einziger Mensch geschafft – Celina.
    Wie diese kleine

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