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Chalions Fluch

Chalions Fluch

Titel: Chalions Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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heiraten – Teidez eingeredet, es sei genau andersherum: Die Menagerie wäre ein böser Zauber der Roknari, der Orico krank machen sollte. Und Teidez glaubte ihm. Vor fünf Tagen nahm er seine baocische Wache und schlachtete fast alle heiligen Tiere ab, und nur durch Zufall kam der Heilige davon. Teidez trug einen Kratzer durch Oricos sterbenden Leoparden davon. Ich schwöre, es war nicht mehr als nur ein Kratzer! Die Wunde entzündete sich. Sein Ende«, Cazaril erinnerte sich, mit wem er redete, »kam sehr schnell.«
    »Armer Teidez«, flüsterte Ista und starrte ins Leere. »Mein armer Teidez. Du wurdest geboren, um verraten zu werden.«
    »Durch diese merkwürdige Verkettung von Wundern wurden der Todesdämon und Dondos Geist in meinem Leib gebunden«, fuhr Cazaril fort. »Eingeschlossen in eine Art Geschwulst. Wenn sie freikommen, muss ich sterben.«
    Ista hob den Blick und sah Cazaril in die Augen. »Das wäre das zweite Mal«, sagte sie.
    »Wie bitte?«
    Ihre Hände lösten sich vom Taschentuch und griffen nach Cazarils Kragen. Ihr Blick wurde beinahe schmerzhaft eindringlich, und ihr Atem ging schneller. »Seid Ihr Iselles dy Lutez?«
    »Ich … ich …«, stammelte Cazaril. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen.
    »Zweimal. Aber wie erreicht man das dritte Mal? Oh. Oh. Oh …« Ihre Augen weiteten sich, ihre Lippen zitterten. » Was seid Ihr? «
    »Ich bin bloß Cazaril, Herrin! Ich bin kein dy Lutez, das weiß ich gewiss. Ich bin nicht übermäßig klug, oder reich, oder stark. Auch nicht schön, das wissen die Götter. In bin nicht einmal besonders tapfer – obwohl ich kämpfe, wenn ich in die Enge getrieben werde.«
    Ungeduldig winkte sie ab. »Und wenn man all diese Dekoration wegnimmt – ausgezogen, nackt und kopfunter, strahlte der Mann immer noch. Treu bis in den Tod. Nur nicht bis in zwei Tode , oder drei.«
    »Das ist Wahnsinn! Das ist nicht der Weg, auf dem ich den Fluch brechen möchte!« Bei den fünf Göttern, nicht ertrinken. »Ich habe einen anderen Plan.«
    Ihre Augen musterten ihn noch immer mit beängstigender Wildheit. »Haben die Götter zu Euch gesprochen?«
    »Nein. Ich folge meinem Verstand.«
    Sie lehnte sich zurück und runzelte ratlos die Stirn. »Dem Verstand?«
    »Sara und Ihr habt in das Haus und in den Fluch von Chalion eingeheiratet. Ich denke, Iselle kann daraus aus heiraten. Dieser Fluchtweg stand Teidez nicht offen, aber nun … Ich bin unterwegs nach Ibra, um zu versuchen, eine Heirat zwischen Iselle und dem neuen Thronfolger von Ibra zu arrangieren, Prinz Bergon. Dy Jironal wird dies verhindern wollen, denn es wäre das Ende seiner Macht in Chalion. Iselle möchte sich ihm entziehen, indem sie Teidez’ Leichnam zur Bestattung hierher nach Valenda bringt.« Cazaril erläuterte ihr in allen Einzelheiten Iselles Plan, mit dem Leichenzug zu reiten und anschließend in Valenda mit Bergon zusammenzutreffen.
    »Vielleicht«, flüsterte Ista. »Vielleicht …«
    Er war nicht ganz sicher, was sie damit meinte. Immer noch blickte sie ihn beunruhigend an.
    »Eure Mutter«, sagte er. »Weiß sie von alldem? Der Fluch, die wahre Geschichte von dy Lutez?«
    »Ich habe versucht, es ihr zu erzählen, und sie gelangte zu der Ansicht, dass ich verrückt bin. Es ist kein schlechtes Leben, wenn man verrückt ist, müsst Ihr wissen. Es hat seine Vorteile. Man muss keine Entscheidungen mehr treffen was man isst, was man anzieht, wohin man geht … wer lebt, wer stirbt. Ihr könnt es selbst mal ausprobieren, wenn Ihr wollt. Erzählt einfach die Wahrheit. Erzählt den Leuten, dass Ihr mit einem Dämon und einem Geist schwanger geht, und dass ihr ein Geschwulst habt, das abscheulich zu Euch spricht, dass die Götter über Euren Weg wachen – und dann wartet ab, was geschieht.« Ihr kehliges Lachen war nicht dazu angetan, Cazaril zu erheitern. Sie verzog die Lippen. »Schaut nicht so beunruhigt, Lord Cazaril. Wenn ich Eure Geschichte weitererzähle, müsst Ihr einfach nur abstreiten, was ich sage. Dann wird man mich für verrückt halten, nicht Euch.«
    »Ich denke, Ihr habt genug Zurückweisung erfahren. Herrin.«
    Sie biss sich auf die Lippe und wandte den Blick ab. Ihr ganzer Körper zitterte.
    Cazaril setzte sich bequemer hin und wurde dabei an seine Satteltasche erinnert, die an seiner Hüfte lehnte. »Iselle hat Euch einen Brief geschrieben, und einen an ihre Großmutter, und sie hat mich beauftragt, diese Schreiben zu überbringen.« Er wühlte in der Tasche, fand das Päckchen mit den

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