Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
wenn er zumindest einen Führerschein hätte, meinst du nicht? Nur für den Fall, dass etwas passiert. Hinzu kommt, dass er dann wenigstens auch versichert wäre.«
»Ich wusste doch, dass es einen Grund gibt, warum ich dich geheiratet habe.«
»Ja, klar, damit Sean seinen Führerschein bekommt. Das ist auch der Grund, warum ich dich geheiratet habe, Baby.«
»Darauf werde ich nicht einmal eingehen«, sagte ich grinsend.
»Ich kann mich morgen darum kümmern, aber nicht heute.«
»Der Nachmittag ist mit seinem Termin bei Dr. Symanski ohnehin belegt. Wir können es morgen machen.«
»Oder heute Vormittag«, schlug Rick vor. »Hast du viele Termine?«
»Nein, eigentlich nicht. Ich kümmere mich noch heute darum.«
Ich fuhr gegen zehn Uhr nach Hause. Sean war im Wohnzimmer. Die Hunde bellten, als ich zur Hintertür hereinkam.
»Ich bin es nur«, sagte ich laut.
»Hi, Kevin«, antwortete Sean.
»Wie fühlst du dich, Bubba?«, fragte ich, als ich ins Wohnzimmer kam.
»Schon viel besser. Ich bin vor ein paar Minuten aufgestanden und ich glaube, der Schlaf hat mir gutgetan.«
»Fein«, sagte ich. »Sind deine Eier okay?«
»Nicht unbedingt okay, aber viel besser.«
»Fühlst du dich fit genug für deine Führerscheinprüfung?«
Er strahlte.
»Klar.«
»Dann lass uns gehen.«
Er rannte nach oben und kam zwei Minuten später angezogen zurück.
»Ähm, Kevin«, sagte er, nachdem wir in meinen Wagen eingestiegen waren. »Was ist wegen meinem Gesicht? Wird auf dem Führerschein nicht ein Foto sein?«
»Autsch, das hatte ich vergessen«, gab ich zu. »Was würdest du dazu sagen, so etwas wie Makeup zu tragen, um das blaue Auge zu verstecken? Alternativ können wir natürlich auch warten, bis es verheilt ist.«
»Ich möchte nicht wirklich warten«, sagte er eilig. »Lass es uns mit dem Makeup versuchen. Aber bitte sage niemandem etwas davon.«
»Werde ich nicht. Aber wedle mit dem Führerschein nicht vor den anderen herum. Sie werden sonst von alleine daraufkommen.«
»Okay«, stimmte er zu.
Wir hielten unterwegs bei einer Drogerie an. Eine der Mitarbeiterinnen war überaus hilfsbereit, nachdem ich ihr das Dilemma erklärt hatte. Sie musste ziemlich gut sein, bei dem was sie machte, denn nachdem sie mit Sean fertig war, konnte man nichts mehr sehen.
»Er hätte auch gerne ein bisschen Lippenstift und Eyeliner«, sagte ich.
»Kevin!«, stieß Sean empört aus.
Ich lachte.
»Er ist mein kleiner Bruder und das war nur ein Scherz«, versicherte ich der freundlichen Lady.
»Das dachte ich mir schon«, sagte sie. »Aber Sie wären überrascht, wie viele Männer Makeup für sich selbst kaufen.«
Sean hatte einen Lernführerschein aus Virginia und da es irgendeine Vereinbarung der beiden Staaten gab, wurde dieser auch anerkannt. Er musste eine praktische Prüfung absolvieren, aber die hielt ich für eine ziemliche Farce. Er bestand sie natürlich ohne Probleme.
Als wir nach Hause kamen, rief ich Dan Pettis, Ryans Daddy, an. Er kümmerte sich um unsere Versicherungen und ich wollte Sean in unsere Police eintragen lassen. Innerhalb weniger Minuten war auch das erledigt.
»Du bist jetzt auch versichert«, sagte ich zu Sean, nachdem ich aufgelegt hatte. »Brauchst du sonst noch irgendetwas?«
»Ich muss mit dir reden«, sagte Sean.
»Ich nehme mir den ganzen Tag für dich Zeit, wenn du möchtest.«
»Kevin, ich bin so enttäuscht von mir«, sagte er. »Ich möchte ein guter Junge sein, aber stattdessen baue ich nur Scheiße.«
»Was meinst du genau?«, hakte ich nach.
»Gestern Abend habe ich zum Beispiel mit Brian und Justin gesprochen. Sie wollten mir helfen und am Ende habe ich sie nur beleidigt. Justin hasst mich.«
»Das bezweifle ich.«
Ich wusste, dass Justin ihn nicht besonders mochte, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass Justin in der Lage war, irgendjemanden zu hassen.
»Nun, es ist aber so«, sagte Sean. »Und ich bin mir sicher, dass Brian mich auch hasst. Bei David und Alex bin ich mir nicht sicher, aber sie hassen mich vermutlich auch.«
»Ich glaube nicht, dass dich irgendjemand hasst, Sean. Rick und ich tun es mit Sicherheit nicht. Wir machen uns allerdings Sorgen um dich.«
»Ich bin so verkorkst und es tut mir wirklich leid. Ihr habt mich hier einfach so aufgenommen und ich verursache nur Probleme.«
»Ich habe für dich einen Termin bei einer Psychologin vereinbart«, sagte ich. »Du sollst heute Nachmittag um drei bei ihr sein. Alex hat uns gesagt, dass du gerne einen
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