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Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)

Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)

Titel: Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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Hände gebunden waren, da Sean kein Fall im System des Staates Florida war. Aus ethischen Gründen fühlte er sich auch nicht wohl dabei, mir einen Psychologen zu empfehlen.
    »Wenn ich dir zum Beispiel Jane Symanskis Namen geben würde, könnten mich andere Psychologen verklagen, weil ich sie begünstigen würde.«
    »Ich verstehe, Tyrone«, antwortete ich. »Ich schätze, psychologische Beratungen und Therapien sind ein Geschäft wie jedes andere auch und der Staat kann einen niedergelassenen Psychologen einem anderen nicht vorziehen, indem er eine Empfehlung ausspricht.«
    »Ganz genau«, stimmte er zu. »Nur weil Jane Symanski eine Lesbe ist und nur weil sie mit ihrer Partnerin einen schwulen Sohn großgezogen hat, kann ich mich davon nicht beeinflussen lassen. Kevin, der einzige Rat, den ich dir geben kann, ist folgender: Schlage einfach das Telefonbuch auf und ich wünsche dir alles Glück dieser Welt dabei, durch Zufall einen fähigen Psychologen auszuwählen, der diesen Jungen retten kann.«
    »Bist du wegen dieser Bürokratie nicht manchmal frustriert?«, fragte ich.
    »Kevin, ich bin im Augenblick so frustriert, dass ich mir gleich das rechte Ohr abreiße.«
    »Du weißt, dass das Herumspielen an den Ohren eine Ersatzhandlung für das Onanieren ist, oder?«
    Ich wollte ihn nur aufziehen, aber das hatte ich tatsächlich irgendwo mal gelesen.
    »Da, wo ich herkomme, gibt es dafür keine Ersatzhandlung.«
    Wir mussten beide lachen.
    »Ich werde auch Jerry Taylor anrufen und ihn fragen, ob er mir jemanden empfehlen kann«, sagte ich.
    »Der Name sagt mir etwas, aber ich kann ihn gerade nicht zuordnen.«
    »Er ist unser Pfarrer und ein guter Freund.«
    »Ah, jetzt weiß ich, wen du meinst. Ruf ihn am besten sofort an. Ich kenne ihn und er ist gut. Und er kennt auch Dr. Symanski.«
    »Vielen Dank, dass du mir niemanden empfohlen hast, Tyrone. Ganz besonders nicht Dr. Symanski.«
    »Das ist richtig. Ich habe sie nicht empfohlen. Das kann ich einfach nicht, Kevin. Falls dieses Gespräch aufgezeichnet wird, gebe ich hiermit zu Protokoll, dass ich Dr. Jane Symanski nicht Mr. Kevin Miller empfohlen habe. Genauso wenig wie jeden anderen qualifizierten Psychologen oder Psychiater.«
    »Tyrone, du bist ein wundervoller Mann«, sagte ich.
    »Das Gleiche hat meine Frau letzte Nacht auch zu mir gesagt.«
    Das brachte uns beide erneut zum Lachen.
    »Ich befürchte, ich habe es nicht auf die gleiche Art gemeint wie sie«, sagte ich.
    Wir lachten noch immer, als wir uns verabschiedeten und das Gespräch beendeten.
    Nachdem ich mich beruhigt hatte, suchte ich mir Dr. Symanskis Telefonnummer heraus und rief in ihrer Praxis an. Ich bat darum, mit ihr zu sprechen und zu meiner Überraschung wurde ich sofort durchgestellt.
    »Hi, Kevin«, begrüßte sie mich, als würde sie mich kennen.
    »Hi«, brachte ich hervor. »Kennen wir uns?«
    Ich fragte mich, was eine Frau mit ihren Qualifikationen in Newport Beach zu suchen hatte anstatt beispielsweise in New York City zu praktizieren.
    »Nein, aber ich weiß, wer Sie sind.«
    Ich fühlte mich ein bisschen überrumpelt. Woher kannte sie mich?
    Ich meine, ich hatte sowohl durch Gene und Rita als auch durch George und Sonya eine Menge Ärzte kennengelernt, aber ich war mir sicher, dass ich diese Frau noch nie getroffen hatte.
    »Entschuldigen Sie, aber ich bin ein bisschen ratlos. Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen jemals begegnet zu sein.«
    »Oh, wir sind uns noch nie über den Weg gelaufen«, sagte sie. »Kennen Sie einen gewissen Jeffrey Martin?«
    »Ja, natürlich. Ich kenne Jeff sehr gut. Er hat etwa ein Jahr lang in unserem Haus gewohnt. Er ist wie ein Bruder für mich.«
    »Daher kenne ich Sie und Rick«, sagte sie. »Ich lese Jeffs Blog. Ich weiß alles über Ihre Pflegefamilie. Und ich finde, was Sie und Rick tun, ist ziemlich heldenhaft.«
    Ich war so baff, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte.
    »Wirklich?«, fragte ich dumm.
    »Ja. Die gesamte schwule und lesbische Community in Newport Beach weiß von Ihnen und ich wage zu behaupten, dass es bei denen in Jacksonville und New Orleans nicht anders ist. Sie stammen aus New Orleans, richtig?«
    »Ja«, war alles, was ich herausbrachte.
    Ich war über das, was ich hörte, wirklich erstaunt. Ich hatte nicht geglaubt, dass wirklich jemand diesen Kram las, den Jeff jeden Tag schrieb. Ich meine, natürlich wusste ich, dass er ein paar Leser hatte - Seans Auftauchen bei uns war der Beweis dafür.
    »Hat der neue Junge

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