Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
etwa eine Stunde, bis die Liste so vollständig war, wie sie nur sein konnte.
Kapitel 8: Murray
Wir saßen im Wohnzimmer, als das Telefon klingelte. Alex nahm das Gespräch entgegen, dann hielt er mir den Hörer hin.
»Es ist für dich.«
Ich hatte keine Ahnung, wer mich auf dem Haustelefon anrufen sollte. Ich hatte jedem, der mich vielleicht anrufen könnte, meine Handynummer gegeben. Ich nahm das schnurlose Telefon und ging damit ins Arbeitszimmer.
»Hallo?«, meldete ich mich.
»Hallo, mein Baby.«
»Grandma! Hi, wie geht es dir?«
»Ganz gut für eine alte Lady.«
»Du bist nicht alt!«
Das war einer der Scherze zwischen uns.
»Achtundsiebzig ist nicht mehr jung.«
»Ich habe oft an dich gedacht«, wechselte ich das Thema. »Du fehlst mir so.«
»Ich vermisse dich auch, Murray. Sind die Jungs nett zu dir?«
»Grandma, das hier ist die netteste Gruppe Menschen, die ich jemals kennengelernt habe«, antwortete ich. »Ich liebe jeden einzelnen von ihnen.«
Wir sprachen eine lange Zeit miteinander. Ich rief sie für gewöhnlich mindestens einmal pro Woche an, manchmal öfter. Mein letzter Anruf war aber mittlerweile acht oder neun Tage her. Ich wusste, dass sie einsam war und oft machte es mich traurig, mit ihr zu reden. Ich meine, dort gab es sicherlich eine Menge Menschen, aber ich war das einzige Familienmitglied, das sie noch hatte.
»Ich wünschte, ich könnte dich sehen«, sagte sie. »Ich wette, du bist wieder gewachsen. Diese Zigaretten haben dein Wachstum nicht gehemmt, oder?«
Mir war nicht bewusst, dass sie wusste, dass ich rauchte. Ich meine, ich rauchte nur drei oder vier Zigaretten am Tag, aber trotzdem!
»Nein, Grandma«, gab ich zu.
»Wann kommst du mich mal besuchen?«, wechselte sie das Thema, weil ihr klar war, dass es mir peinlich war. »Ich würde zu dir kommen, wenn ich es könnte.«
»Das weiß ich, Grandma, aber ich weiß nicht, wann ich kommen kann, um dich zu besuchen.«
Wir redeten noch ein bisschen und ich wusste, dass sie ein bisschen enttäuscht war. Als wir uns verabschiedeten, weinte ich, wie jedes Mal, wenn wir miteinander sprachen. Ich wollte nicht ins Wohnzimmer zurückgehen, bevor ich mich beruhigt hatte, aber dann klingelte das Telefon, das ich noch in der Hand hielt. Ich nahm das Gespräch entgegen und es war für Brian. Ich wusste, dass ich ins Wohnzimmer gehen musste.
Ich verließ das Arbeitszimmer und sagte Brian, dass es für ihn war. Er nahm das Telefon, dann sah er mich an.
»Bist du okay?«, fragte er, noch bevor er sich seinem Telefonat widmete.
»Es geht mir gut«, antwortete ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
Alex sah jedoch, was ich tat.
»Was ist los, Bubba?«, wollte er wissen. »Schlechte Neuigkeiten?«
»Nein, ich habe nur mit Grandma gesprochen und ich muss jedes Mal weinen.«
Alex stand auf, kam zu mir und legte mir einen Arm um die Schulter. Dann nahm er mich zu dem Sofa mit, auf dem er gesessen hatte.
»Justin und ich fahren diesen Samstag nach Pensacola. Nicht wahr, Jus?«
»Wovon zum Teufel sprichst du? Ich fahre diesen Samstag nicht nach Pensacola. Oder an irgendeinem anderen Samstag, soweit ich weiß.«
»Wovon ich spreche?«, fragte Alex. »Ich rede davon, dass wir nach Pensacola fahren wollten, um uns ein paar Stiefel anzusehen. Hast du das schon wieder vergessen? Es war deine verdammte Idee, Mann! Ich dachte, wir könnten Murray mitnehmen und bei dem Pflegeheim absetzen, damit er seine Grandma besuchen kann.«
Justin grinste.
»Stiefel? Ich dachte, es ging um eine Kamera für mich.«
»Das auch«, sagte Alex, dann sah er mich an. »Möchtest du mitkommen?«
Ich wusste ganz genau, dass sie nicht vorhatten, nach Pensacola zu fahren. Ich wusste, dass sie das nur für mich machten. Ich fing erneut an zu heulen.
»Ja«, brachte ich irgendwie heraus.
»Ich dachte, du wolltest am Samstag tauchen?«, fragte David.
»Planänderung«, antwortete Alex. »Justin und ich fahren nach Pensacola und Murray kommt mit. Möchte sonst noch jemand mitkommen?«
Sie alle sagten, dass sie bereits etwas vorhatten.
»Wir fahren früh los und ich denke, wir kommen erst spät wieder zurück. Kann deine Grandma das Pflegeheim verlassen, um irgendwo essen zu gehen oder so?«
»Ich weiß nicht«, antwortete ich. »Vielleicht, wenn sie ihren Rollstuhl mitnimmt.«
Alex zog sein Handy aus der Hosentasche und drückte es mir in die Hand. Ich war froh, dass ich direkt neben ihm saß. Sonst hätte er es mir vermutlich zugeworfen und ich
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