Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
Rollstühle hatten wir genug Platz im Kofferraum.
»Wo soll es hingehen?«, fragte Alex, nachdem wir alle eingestiegen waren.
»Wo immer ihr mit uns hinwollt«, sagte Miss Rose. »Der Mann entscheidet.«
»Das mag sein, aber wir kennen uns in Pensacola nicht aus«, sagte Alex. »Wir wissen nicht, wo wir hinfahren sollen.«
»Wie wäre es mit dem Seville Square ?«, schlug Grandma vor.
»Ich weiß nicht, wo das ist.«
»Wir können fragen«, warf Justin ein.
Wir fuhren los und Alex hielt an einem größeren Geschäft an, um nach dem Weg zu fragen. Er kam ein paar Minuten später zurück und drückte Justin einen Zettel in die Hand.
»Du musst mir sagen, wo ich abbiegen muss.«
Als wir am Seville Square ankamen, hoben Alex und Justin Grandma und Miss Rose wieder in ihre Rollstühle. Wir gingen durch den Park, anschließend sahen wir uns die Geschäfte in der Gegend an. Die Ladys hatten großen Spaß, genauso wie ich. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass niemand so viel Spaß hatte wie Alex und Justin. Sie flirteten pausenlos mit Miss Rose und Grandma. Wir gingen zum Mittagessen in ein sehr schönes Restaurant und Alex kümmerte sich um die Rechnung.
»Murray, bekommst du in Newport Beach auch genug zu essen?«, fragte Grandma.
»Ja, Ma‘am.«
»Aber du hast abgenommen.«
Ich freute mich darüber, dass sie es bemerkt hatte.
»Ich habe abgenommen, weil ich abnehmen möchte. Ich habe bereits neun Kilo verloren und ich möchte noch einmal genauso viel abnehmen.«
»Ich habe dir das nie gesagt, aber du musst ein paar Kilo verlieren, mein Schatz.«
»Ich weiß«, sagte ich. »Und meine Brüder helfen mir dabei.«
Nach dem Mittagessen sahen wir uns noch ein paar weitere Geschäfte an, dann gingen wir mit den Ladys ins Kino. Es war ein Frauenfilm und ich wusste, dass sich Alex und Justin dafür nicht im Geringsten interessierten. Aber die Ladys hatten großen Spaß. Nach dem Kinobesuch fuhren wir zu dem Pflegeheim zurück.
Der Abschied von Grandma fiel mir schwer, aber wir hatten einen wundervollen Tag. Wir stiegen in den Wagen und fuhren zurück nach Newport Beach.
»Verdammt, Murray!«, sagte Alex, als wir unterwegs waren. »Wir haben vergessen, nach den Stiefeln und nach der Kamera zu gucken. Du Arschloch! Du hast uns hereingelegt. Jetzt müssen wir wieder hierherfahren.«
Ich musste lachen.
»Halt die Klappe, Alex«, sagte ich. »Und danke. Das war der beste Tag meines Lebens.«
Kapitel 9: Scott
Der neue Junge fiel mir am ersten Tag auf, an dem er auf die Harbor High ging. Er war in meinem Mathekurs und saß zwei Reihen vor mir. Er sah richtig gut aus, hatte tolle Haare und mir gefielen seine Klamotten. Ich konnte es kaum erwarten, bis ich Colleen und Jenny beim Mittagessen von ihm erzählen konnte. Die beiden waren meine besten Freunde und wir waren zusammen in der Theater-AG.
Ich hatte mich in der Mitte meines Freshman -Jahres bei ihnen geoutet. Es gab da einen Senior , von dem ich einfach nicht die Augen lassen konnte. Später fand ich heraus, dass es Alex Goodwin war. Als ich auch noch erfuhr, dass er schwul war, bekam ich eine so heftige Erektion, dass ich dachte, meine Jeans würde reißen. Aber dann sagte man mir, dass er hoffnungslos vergeben war.
»Alex ist ziemlich heiß, oder?«, fragte Colleen eines Tages.
»Gott, und wie!«, antwortete ich, ohne darüber nachzudenken, was ich sagte oder was es über mich aussagte.
Als ich es realisierte, wurde ich rot.
»Ich bin Colleen Boyle und das ist Jennifer Stone. Und uns ist es vollkommen egal, ob du schwul bist. Wobei es schade ist, du bist eigentlich auch ganz süß.«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also schwieg ich.
»Gott, für eine Zigarette könnte ich jetzt töten«, fuhr sie fort. »Rauchst du?«
»Äh, ja«, brachte ich heraus.
Ich hatte in meinem ganzen Leben vielleicht fünf Zigaretten geraucht, aber ich wollte nicht, dass diese beiden Mädels mich für einen Nerd hielten. Ich war ein Freshman und sie waren Sophomores . Die Tatsache, dass sie überhaupt mit mir sprachen, hielt ich schon für ein kleines Wunder.
»Lass uns gehen.«
Das war der Beginn unserer Freundschaft. Von da an aßen wir jeden Tag zusammen in der Cafeteria der Schule zu Mittag.
»Warum geht ihr nicht woanders essen?«, fragte ich.
»Zu teuer«, sagte Jenny.
»Außerdem wurden wir letztes Semester von unseren Eltern beim Saufen erwischt«, fügte Colleen hinzu. »Wenn wir woanders essen gehen und sie finden es heraus, bin ich meinen Wagen
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