Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
Brady anzurufen. Ich rief ihn auf dem Handy an, aber es war besetzt. Er hatte keine Mailbox, also konnte ich ihm auch keine Nachricht hinterlassen. Deswegen machte ich mich wieder an meine Arbeit.
Ich versuchte an diesem Abend noch viermal, Brady anzurufen, aber jedes Mal war besetzt. Das bedeutete für mich zwei Dinge. Zum einen war ich ihm nicht wichtig genug, um seine Leitung freizuhalten, damit ich ihn, wie versprochen, anrufen konnte. Und zum anderen bedeutete es, dass er unmöglich an seiner Aufgabe arbeiten konnte, während er am Telefon hing.
Ich ging nach unten in die Küche und machte mir noch einen kleinen Snack. Es war bereits 22:30 Uhr, also wünschte ich den anderen eine gute Nacht und ging wieder nach oben in mein Zimmer. Ich versuchte ein weiteres Mal, Brady anzurufen, aber bei ihm war immer noch besetzt. Ich gab es auf und ging ins Bett.
Brady war am nächsten Tag nicht beim Debattier-Team.
»Wo ist dein Partner?«, fragte mich unser Coach.
»Ich weiß es nicht. Ich hoffe, er ist nicht krank.«
Und ich hoffe, er schwänzt nicht die Schule , fügte ich in Gedanken hinzu. Sonst werde ich ihn töten müssen.
Als wir nach Hause fuhren, bat ich David darum, einen Umweg zu machen und bei Brady vorbeizuschauen.
»Hi«, sagte er, als er die Tür öffnete.
Er sah für mich kerngesund aus.
»Hi. Warum bist du heute nicht in der Schule gewesen?«, fragte ich.
»Mir war nicht danach.«
»Oh?«, war für einen Moment alles, was ich herausbekam. »Hast du deine Sachen über den Irak?«
»Nein.«
»Brady, ich...«
»Du bist sauer, oder?«, unterbrach er mich.
»Und ob ich sauer bin. Wirst du es jemals machen?«
»Schrei mich nicht an.«
Ich hatte meine Stimme kein bisschen erhoben.
»Nun, machst du es?«, fragte ich noch einmal.
»Ich mag das Debattieren nicht, Denny«, sagte er. »Es ist zu schwer. Ich denke, ich höre auf.«
Einfach so. Ich hatte mir zwei Monate lang den Arsch aufgerissen, um an dem Thema zu arbeiten. Ich war angepisst.
»Ruf mich heute Abend an«, sagte ich noch, dann drehte ich mich um und stieg in den Wagen.
David und Murray wussten, dass ich sauer war und auf dem Weg nach Hause herrschte Totenstille. Als wir ankamen, ging ich nach oben in mein Zimmer, ließ mich auf mein Bett fallen und begann zu heulen.
Es dauerte ein paar Minuten, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Dann ging ich mir das Gesicht waschen. Als ich nach unten ins Wohnzimmer ging, konnte man mir aber trotzdem noch ansehen, dass ich geweint hatte.
»Was ist passiert?«, fragte Sean.
»Ich mache mit Brady Schluss«, sprach ich meinen Entschluss laut aus.
»Möchtest du darüber reden?«, fragte David.
»Nicht wirklich«, sagte ich und seufzte. »Er ist einfach zu unreif und zu unzuverlässig für mich.«
»Hast du ihm das vorhin gesagt?«, wollte David wissen.
»Nein, ich habe es ihm noch nicht gesagt. Ich werde es ihm heute Abend sagen, wenn ich es denn mal schaffe, zu ihm durchzukommen.«
David, Murray und Sean gingen nach einer Weile nach oben, um ihre Hausaufgaben zu machen. Ich blieb alleine im Wohnzimmer zurück. Also beschloss ich, Brady anzurufen. Er ging nach dem ersten Klingeln ran.
»Brady, es tut mir leid, aber es ist aus zwischen uns. Ich werde morgen um einen neuen Partner im Debattier-Team bitten.«
»Einfach so?«
»Es zeichnet sich schon seit dem Sommer ab und das weißt du genau. Wir sind einfach nicht füreinander bestimmt.«
Er fing an zu weinen, aber ich hatte den Eindruck, dass es mehr Schauspielerei war.
»Ich liebe dich immer noch«, sagte er. »Ich hoffe, wir können Freunde bleiben.«
»Das können wir«, sagte ich. »Ich muss jetzt Schluss machen.«
Dann legte ich auf. Mein erster Impuls war, Brady noch einmal anzurufen und alles zurückzunehmen, was ich gerade gesagt hatte. Er war schließlich mein erster richtiger Freund und ich hatte noch immer Gefühle für ihn. Aber ich wusste, dass ich das Richtige getan hatte und ich widerstand der Versuchung, ihn noch einmal anzurufen.
Als Alex und Justin nach Hause kamen, ging ich mit ihnen ins Clubhaus und wir trainierten zusammen. Das lenkte mich ein bisschen ab. Ich hatte bisher hauptsächlich mit den einfacheren Maschinen gearbeitet und Justin lag mir schon seit langem damit in den Ohren, dass ich auch mit den Gewichten arbeiten musste. An diesem Abend tat ich genau das und ich fühlte mich richtig gut.
Am nächsten Tag bekam ich einen neuen Partner. Es war ein Junge, der erst seit einer Woche an der Schule war und er
Weitere Kostenlose Bücher