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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Leute, Bink?«
    »Ich habe sie gesehen. Eine Frau und ein Junge, genau hier…« Bink zögerte. »Hören Sie, ich wollte wirklich nicht herumschnüffeln, aber als Milly mir sagte, daß Sie in einer Konferenz wären, da habe ich von der Kapelle aus ins Zimmer geschaut.«
    Trent nickte. »Dann haben Sie sie also gesehen. Ich hatte nicht vor, Sie mit meinen privaten Problemen zu belasten.«
    »Wer waren sie? Wie sind sie hierhergekommen? Was haben Sie mit ihnen gemacht?«
    »Das waren meine Frau und mein Sohn«, sagte Trent ernst. »Sie sind tot.«
    Bink fiel wieder die Geschichte ein, die der Matrose über die Familie des Bösen Magiers in Mundania erzählt hatte, die dort an einer Krankheit gestorben waren. »Aber sie waren doch hier drinnen, ich habe sie selbst gesehen.«
    »Und was man sieht, das glaubt man auch.« Trent seufzte. »Bink, es waren zwei Küchenschaben, die ich in die Gestalt meiner Lieben verwandelt habe. Es waren die einzigen Menschen, die ich jemals geliebt habe oder jemals lieben werde. Ich vermisse sie, ich brauche sie… und sei es nur, indem ich ab und an ihre Gestalten ansehe. Als ich sie verloren habe, da hat mich nichts mehr in Mundania gehalten.« Er betupfte sein Gesicht mit einem bestickten Taschentuch aus dem Schloß, und Bink war erstaunt zu sehen, daß in den Augen des Bösen Magiers Tränen standen. Doch Trent beherrschte sich. »Aber das ist ja auch eigentlich nicht Ihre Angelegenheit, und ich ziehe es vor, nicht darüber zu reden. Was führt Sie zu mir, Bink?«
    Ach ja. Er hatte etwas vorgehabt, und nun mußte er es auch durchführen. Irgendwie war ihm zwar der Wind aus den Segeln genommen worden, aber er sagte: »Chamäleon und ich werden Schloß Roogna verlassen.«
    Trents makellose Stirn legte sich in Falten. »Schon wieder?«
    »Diesmal wirklich«, sagte Bink gereizt. »Die Zombies werden uns nicht wieder aufhalten.«
    »Und Sie halten es für nötig, mir darüber Mitteilung zu machen? Ich dachte eigentlich, daß wir uns über diesen Punkt verständigt hätten, und ich bin sicher, daß ich Ihre Abwesenheit zu gegebener Zeit schon bemerken würde. Wenn Sie befürchtet haben sollten, daß ich mich dagegenstellen würde, dann wäre es doch wohl vorteilhafter für Sie gewesen, ohne mein Wissen fortzugehen.«
    Bink lächelte nicht. »Nein. Ich bin der Auffassung, daß ich durch unser Abkommen dazu verpflichtet bin, Sie darüber in Kenntnis zu setzen.«
    Trent machte eine kleine, wedelnde Handbewegung. »Also gut. Ich kann nicht behaupten, daß ich froh bin, Sie gehen zu sehen. Ich habe Ihre Qualitäten schätzengelernt, wie sie sich etwa in Ihrer Sorgfalt äußern, mich über Ihr Weggehen zu informieren. Und Chamäleon ist ein feines Mädchen von gleicher Ehrbarkeit, und sie wird von Tag zu Tag hübscher. Es wäre mir viel lieber, Sie beide auf meiner Seite zu wissen, aber da dies wohl nicht sein soll, wünsche ich Ihnen, daß Sie anderswo Ihr Glück machen.«
    Bink wurde immer verlegener. »Das hier ist nicht gerade ein höflicher Abschied. Tut mir leid.« Er wünschte sich jetzt, daß er Trents Frau und Sohn nicht gesehen hätte oder daß er wenigstens nicht erfahren hätte, wer sie waren. Es waren offensichtlich gute Menschen gewesen, die ihr Schicksal nicht verdient hatten, und Bink hatte wirkliches Mitgefühl für den trauernden Magier. »Das Schloß wird uns nicht freiwillig gehen lassen. Also müssen wir es dazu zwingen. Deshalb haben wir Bomben gelegt und…«
    »Bomben!« rief Trent. »Das sind doch mundanische Erfindungen. In Xanth gibt es keine Bomben, und es wird auch niemals welche geben. Jedenfalls nicht, solange ich König bin.«
    »Es sieht so aus, als hätte es auch früher schon Bomben gegeben«, erwiderte Bink beharrlich. »Draußen im Hinterhof steht ein Kirschbombenbaum. Jede dieser Kirschen explodiert mit großer Sprengkraft, wenn sie auf irgend etwas aufprallt.«
    »Kirschbomben?« wiederholte Trent. »Soso. Was haben Sie denn mit den Kirschen getan?«
    »Wir haben sie dazu benutzt, das Schloß zu verminen. Wenn Roogna versuchen sollte, uns aufzuhalten, dann werden wir es vernichten. Es wäre also besser, wenn es uns… in Frieden ziehen ließe. Ich mußte es Ihnen sagen, damit Sie die Bomben nach unserer Abreise entschärfen können.«
    »Warum erzählen Sie mir das? Stellen Sie sich denn nicht gegen meine Pläne und gegen die von Schloß Roogna? Wenn Magier und Schloß vernichtet würden, dann wären Sie doch der strahlende Sieger.«
    »Strahlend? Nein. Das

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