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Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Titel: Champagner, Kuesse und ein Traumprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
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wollte sich einfach nicht einmischen. Was auch immer der Grund war, Rule war dankbar und erleichtert.
    An Dienstag nach ihrer Ankunft gaben er und Sydney eine Pressekonferenz, auf der sie ihre Hochzeit offiziell bekannt gaben, auch wenn die Neuigkeit in der schnelllebigen Welt der Boulevardpresse inzwischen längst veraltet war.
    Je länger sie im Palast wohnten, desto stärker wurde ihr Wunsch nach mehr Privatsphäre. Sydney und Rule beauftragten daher einen Architekten mit der Renovierung von Rules in der Nähe gelegener Villa, um noch vor der Ankunft des Babys dort einziehen zu können.
    Rule schwankte ständig zwischen der Entscheidung, Sydney die Wahrheit zu sagen, und gleichzeitig hatte er Angst davor. Immer, wenn er sich dazu durchrang, mit ihr zu reden, schien der Zeitpunkt gerade nicht passend zu sein, und ein weiterer Tag ging ins Land.
    Doch schließlich, genau zwei Wochen und fünf Tage, nachdem er seine neue Familie nach Montedoro gebracht hatte, holte die Realität ihn ein. Seine Sekretärin Caroline wartete bereits mit einem Boulevardblatt auf ihn, als er morgens sein Büro im Palast betrat.
    „Sir, in der International Sun steht heute ein besonders schlimmer Artikel über Sie. Ich dachte, ich erzähle es Ihnen lieber gleich.“ Da sie ihm die ihn betreffenden Artikel sonst immer nur auf den Schreibtisch legte, verhieß das nichts Gutes.
    „Danke, Caroline.“
    Sie nickte und ließ ihn allein.
    Rule ging zu seinem Schreibtisch und ließ sich in den Sessel fallen. Von einer schlimmen Vorahnung erfüllt, breitete er die Zeitung vor sich aus. „Stiefkind – oder Kind der Liebe?“, sprang ihm die Schlagzeile ins Auge.
    Darunter waren Fotos von ihm mit Trevor und Sydney und ein Kinderfoto von ihm als Zweijährigem abgedruckt. Die Ähnlichkeit zwischen ihm und dem Kind musste jedem Leser sofort ins Auge springen und ließ keinen Zweifel mehr daran, dass Rule Trevors biologischer Vater war – oder zumindest ein naher Verwandter.
    Der Artikel selbst jedoch war von vorn bis hinten erstunken und erlogen. Man behauptete, dass Rule und Sydney früher einmal eine „stürmische Liebesaffäre“ gehabt hätten und er sie schließlich mit dem Baby allein gelassen hatte, weil er es als seine Verpflichtung empfand, in die europäische Aristokratie einzuheiraten.
    Doch „wie das Schicksal so spielte“, habe er die „Frau seines Herzens“ nicht vergessen können. Nach mehr als zwei Jahren sei dem „attraktiven Prinzen“ bewusst geworden, dass „wahre Liebe mehr zählt als blaues Blut“, und er sei zu der „Frau, die er immer geliebt und dem Kind, das er verlassen hatte“ zurückgekehrt.
    Dass Trevor das Produkt künstlicher Befruchtung war, stellte man als bloße Behauptung dar und erklärte, sich genauso wenig wie die Leser zum Narren halten zu lassen. „Ein Bild sagt schließlich mehr als tausend Worte.“
    Die Story war ekelhaft, lächerlich, strotzte nur so von Klischees und war komplett frei erfunden. Dennoch beinhaltete sie ein Körnchen Wahrheit: Trevor war tatsächlich Rules Kind.
    Was sollte er nur tun? Egal, wofür er sich jetzt entschied – keinen Kommentar abzugeben, alles abzustreiten oder die Zeitung zu verklagen –, es würde die Situation nur schlimmer machen. Früher oder später würde irgendein ehrgeiziger und findiger Reporter die Wahrheit ausgraben. Und wenn das passierte und er Sydney noch immer nichts erzählt hatte …
    Nein, das konnte er auf keinen Fall riskieren. Er musste es ihr selbst sagen, und zwar sofort. Natürlich würde sie außer sich vor Wut sein und ihm vielleicht nie verzeihen. Aber wenn sie es über die Zeitungen erfuhr, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn verlassen würde, um ein Vielfaches höher.
    Rule legte das Blatt weg und rieb sich das Gesicht. Warum hatte er es ihr nur nicht schon viel früher erzählt?
    Aber wie oft hatte er sich diese Frage schon gestellt? Hundert Mal? Fünfhundert? Und immer hatte er sich entschieden zu schweigen – jedes Mal, immer wieder.
    Leider hatte er damit ihr Glück aufs Spiel gesetzt. Ein fataler Fehler, denn Sydney und die Kinder bedeuteten ihm mehr als alles andere auf der Welt.
    Eine halbe Stunde später trafen Rule und sein Vater sich mit ihrem Anwalt Donahue Villiers und ihrer Pressereferentin Leticia Sprague in Evans privatem Arbeitszimmer. Schon eine halbe Stunde später hatten sie sich darauf geeinigt, dass Donahue die Rechtsabteilung der Zeitung kontaktieren und einen Widerruf verlangen sollte. Leticia

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