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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Händchen, aber sowie die Zeremonie vorbei ist, fliege ich nach Hause.«
    Julian setzte sich zu ihr aufs Bett, nahm ihre Hände und sagte: »Brooke, ich flehe dich an, bitte lass dich nicht –«
    Sie zog die Hände weg und rückte ein Stückchen von ihm ab. »Untersteh dich und schieb mir den Schwarzen Peter zu. Es ist nicht meine Schuld, dass wir hier Kriegsrat halten und uns offizielle Pressemitteilungen ausdenken müssen. Die Suppe löffelt ihr zwei schön selbst aus.«
    »Brooke, so hör doch, können wir nicht einfach –«
    »Lass sie ihr Ding machen, Julian«, ließ Leo, die Weisheit und Lebenserfahrung in Person, sich vernehmen – mit einem Blick, der besagte: Wenigstens geht sie mit – kannst du dir den PR -Alptraum vorstellen, wenn sie kneifen würde? Bleib locker, gib dem verrückten Weib ein bisschen Zeit, und in null Komma nichts bist du auf dem Weg zur Bühne … »Tu, was du für nötig hältst, Brooke. Julian und ich schaukeln das hier schon.«
    Brooke starrte die beiden noch einmal an und ging dann zurück ins Wohnzimmer, wo sich Natalya unverzüglich auf sie stürzte. »Großer Gott, Brooke! Was zum Teufel ist mit Ihrem Make-up passiert? Scheiße, hol jemand Lionel, schnell!«, kreischte sie und raste ins hintere Schlafzimmer. Brooke packte die Gelegenheit beim Schopf, verzog sich in das dritte, gottlob leere Zimmer, schloss ab und wählte Nolas Nummer.
    »Hallo?« Die Stimme ihrer Freundin brachte sie um ein Haar wieder zum Losheulen.
    »Hey, ich bin’s.«
    »Hast du das Kleid schon an? Kann Julian mit deinem BlackBerry ein Foto davon machen und es mir schicken? Ich will dich unbedingt sehen!«
    »Hör zu, ich hab nur zwei Sekunden, bis sie mich hier aufspüren, also –«
    »Aufspüren? Ist dir ein Grammy-Spezialkiller auf den Fersen?« Nola lachte.
    »Nola, bitte hör mir einfach zu. Das Ganze ist zur Horrorshow geworden. Wegen Bildern von Julian, mit einer Frau. Ich hab sie noch nicht gesehen, darum weiß ich nichts Genaues, aber es klingt übel. Und ich bin gefeuert worden, weil ich so oft gefehlt habe. Hör zu, ich kann dir das jetzt nicht alles im Einzelnen erklären, ich wollte dir bloß sagen, dass ich direkt nach der Zeremonie zurückfliege, und dich fragen, ob ich dann zu dir kommen kann? Unsere Wohnung wird schätzungsweise total belagert sein.«
    »Bilder von Julian mit einer Frau? Ach Brooke, das hat bestimmt nichts zu bedeuten. Diese Zeitschriften drucken doch jeden Schrott, der ihnen auf den Schreibtisch kommt, ob er nun stimmt oder nicht …«
    »Kann ich bei dir wohnen, Nola? Ich muss hier raus. Aber ich versteh’s voll und ganz, wenn du dir das Drama jetzt nicht antun willst.«
    »Brooke! Bist du wohl still. Ich rufe gleich selbst an und buche dir einen Flug. Ich hab mal ein Projekt in L.A. gemacht, da ging der letzte Nachtflieger nach New York um elf, mit American. Ist das okay? Bleibt dir damit genug Zeit? Ich buche dir auch gleich noch einen Limousinenservice zum Flughafen und von JFK zu mir.«
    Allein der besorgte Klang in Nolas Stimme brachte die Tränen erneut zum Fließen. »Danke. Das wäre echt toll. Ich ruf dich an, wenn es vorbei ist.«
    »Denk dran zu gucken, ob Fergie in echt genauso alt aussieht wie auf den ganzen Fotos …«
    »Du bist ein Ekelpaket.«
    »Ich weiß. Mach dir nicht ins Hemd und schick mir ein paar Fotos. Wenn’s geht von Josh Groban …«
    Brooke musste lächeln und legte auf. Nach einem Blick in den Badezimmerspiegel nahm sie allen Mut zusammen und begab sich zurück zu Natalya, die vor Stress einer Ohnmacht nahe zu sein schien und auf der Stelle über sie herfiel.
    »Ist Ihnen klar, dass wir nur noch zwanzig Minuten haben und Sie komplett neu schminken müssen? Wie kann man bloß so blöd sein und heulen , wenn das Make-up schon drauf ist?« Den letzten Satz hatte sie vor sich hin gemurmelt, aber Brooke hörte ihn trotzdem.
    »Wissen Sie, was ich jetzt will, Natalya?«, fragte sie leise, aber mit stählerner Wut in der Stimme, und legte dem Mädchen die Hand auf den Unterarm.
    Natalya machte große Augen.
    »Ich will, dass Sie mein Make-up in Ordnung bringen, meine Schuhe finden und mir beim Zimmerservice einen Wodka Martini und eine Packung Kopfschmerztabletten bestellen. Und zwar ohne auch nur ein einziges weiteres Wort an meine Adresse. Meinen Sie, das ist Ihnen möglich?«
    Natalya starrte sie an.
    »Ausgezeichnet. Ich wusste doch, dass wir uns einigen würden. Besten Dank für Ihr Entgegenkommen.«
    Und damit marschierte Brooke

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