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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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Facebook-Status: Sieht sich nie wieder die Star-News an!
     
    Am nächsten Morgen fühle ich mich völlig zerschlagen. Jeder Knochen tut mir weh. Sogar Sitzen ist unangenehm. Ich wusste gar nicht, wo man überall einen Muskelkater haben kann. Selbst meine Zehen schmerzen! Dazu kommt, dass mein Magen in einer Tour knurrt und ich an nichts anderes mehr denken kann als an Essen. Zur Ablenkung schalte ich den Fernseher in der Küche ein. Eines der wenigen technischen Geräte, die ich sinnvoll finde. So kann ich sogar beim Kochen meine Lieblingssendungen sehen.
    Ah! Star News . Ich liebe diese Sendung. In knapp einer Viertelstunde ist man da wieder auf dem neusten Stand, was die Promis anbelangt.
    Madonna lächelt mir vom Bildschirm entgegen, eines ihrer Kinder aus Malawi an der Hand. Die Gute hat auch schon mal besser ausgesehen! Ich meine, eine klassische Schönheit war Madonna in meinen Augen noch nie, aber wenigstens hat sie was aus sich gemacht. In letzter Zeit allerdings hat der liebe Onkel Doktor das Styling übernommen. Seitdem sieht Madonnas Gesicht aus wie eine Fratze. Kleine Silikonpölsterchen auf den Wangenknochen, die Haut unnatürlich straff und die Miene unbeweglich. Da frage ich mich immer, ob sie keine beste Freundin hat, die ihr ehrlich die Meinung sagt.
    Waaas?! Matthias Schweighöfer ist wieder Single?! Na, der ist doch mal ne Sahneschnitte! Den würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen.
    Julia Roberts Gesicht flimmert über die Mattscheibe. Der ewig lächelnde Breitmaulfrosch des amerikanischen Kinos, dessen schauspielerische Leistungen sich weitgehend auf ein herzerfrischendes Lachen beschränkt (aber na ja, es gibt Schlimmeres), macht Urlaub mit ihrem Ehemann Daniel Molder (der Typ hat ja einen echten Waschbrettbauch!) und den Kindern auf Hawaii. Sieh an, sieh an. Was ist denn das? Die gute Julia hat ein Arschgeweih und Cellulitis?! Das macht sie mir gleich noch sympathischer.
    Ich nehme einen Schluck Kaffee. Bäh! Ohne Zucker schmeckt Kaffee überhaupt nicht – einfach nur bitter. Angewidert stelle ich ihn beiseite.
    Deutschlands begehrteste Junggesellen! , kündigt die Moderatorin eben an. Jetzt wird es interessant. Nicht dass ich einen potenziellen Kandidaten suche, aber als Frau muss man doch wissen, was auf dem Promi-Heiratsmarkt so los ist.
    Als Erstes lacht mir das rundliche Gesicht von Fürst Albert von Thurn und Taxis entgegen. Kein Wunder, dass der noch Junggeselle ist. Der Arme hat leider die Gene seines verstorbenen Vaters abbekommen. Der Nächste ist Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Der Name allein ist Abschreckung genug.
    Hm, wer ist denn da noch? Wie bitte? Ich blinzele, in der Hoffnung, dass ich mich verguckt habe. Leider nein ! Mein Bennilein lächelt mir von der Mattscheibe entgegen.
    Was hat denn Benni in diesem Bericht verloren? Ich meine, ich weiß ja, dass er begehrenswert ist, aber dass er noch Junggeselle ist ... ist mir neu. Grübel! Das würde ja bedeuten ...?
    Benjamin Wagner, der neue Geschäftsführer der Verlagsgruppe Hirsekorn , legt sich mächtig ins Zeug . Privat ist der attraktive Verlagsleiter noch auf der Suche nach der Frau fürs Leben! , plaudert die Moderatorin weiter.
    Waaaas!!!! Mein Puls schnellt in die Höhe. Ich schlucke mehrfach vor Aufregung.
    Hallo? Benni auf der Suche!? Wie kommen die denn auf diese absurde Idee? Angespannt lausche ich den Worten der Moderatorin. Nichts! Ich werde nicht mal erwähnt – mit keinem Wort. Wie in Trance glotze ich auf den Fernseher, wo sich die Moderatorin gerade von den Zuschauern lächelnd verabschiedet.
    Werbung!
    Ich fasse es nicht!
    Ein schrecklicher Verdacht keimt in mir auf. Ich muss Gewissheit haben. Entschlossen greife ich zum Hörer und wähle Bennis Nummer. Mein Puls rast.
    „Sekretariat Benjamin Wagner. Mein Name ist Janett Hansen. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, leiert die Stimme.
    „Janett, hier ist Julia. Ich muss sofort mit Benjamin sprechen.“ Ich muss mich beherrschen, um nicht gleich loszuschreien. Janett ist Bennis Sekretärin und wirklich nett. Wir haben schon mehrfach in der Kantine zusammengesessen und uns prima unterhalten. Aber für Plaudereien habe ich jetzt keine Zeit.
    „Äh, Julia. Hallo. Benjamin ist gerade in einer Besprechung. Kann er dich später anrufen?“
    „Nein, kann er nicht!“, fauche ich. „Bitte gib ihn mir sofort. Es ist dringend.“ Wie konnte ich nur annehmen, den Herrn persönlich an die Strippe zu bekommen?!
    „Okay. Ich schau mal, was ich

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