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Champagnerkuesse in Sydney

Champagnerkuesse in Sydney

Titel: Champagnerkuesse in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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Frustriert ließ sie sich noch einmal durch den Kopf gehen, was heute geschehen war. Sie war noch immer nicht in der Lage, auch nur annähernd zu begreifen, was für gewaltige Veränderungen das alles bedeutete.
    Nicks Gesichtsausdruck wurde für einen Augenblick weicher. „Du kannst mir vertrauen.“
    „Wie du schon sagtest, etwas anderes bleibt mir auch gar nicht übrig.“
    „Ob du es glaubst oder nicht, ich habe auch ein eigenes Unternehmen zu führen, das mir, nebenbei bemerkt, wesentlich wichtiger ist als Ivy Cottage PR. Ich habe viel zu viel zu tun, um meine Nase ununterbrochen in die Angelegenheiten anderer Leute zu stecken.“
    Callie sah ihn fassungslos an. „Du benimmst dich, als sei das hier keine große Sache.“
    Nun wirkte er fast schon verständnisvoll. „Weil es keine werden muss! Meine Investition in Ivy Cottage PR ist nichts weiter als eine Versicherung für den Seelenfrieden meiner Schwester. Ich will einfach nur wissen, was ich für mein Geld bekomme. Danach lasse ich dich in Frieden.“ Er streckte die Hand nach der Klinke aus, öffnete die Tür und nickte Callie ein letztes Mal zu, ehe er verschwand.
    Als die Tür leise hinter ihm ins Schloss fiel, saß Callie noch immer wie versteinert da.

5. KAPITEL
    Am Sonntagnachmittag hatte Callie es mit Hilfe mehrerer ruinierter Leinwände sowie einiger Tuben Farbe endlich geschafft, ihre Gedanken an Nick für einige Stunden zu vertreiben. Genauer gesagt, war sie so vertieft in ihre Malerei, dass sie regelrecht hochschreckte, als es plötzlich an ihre Haustür klopfte. Verwirrt warf sie einen Blick auf ihre Uhr. Er war zu früh, aber nur um fünf Minuten. Sie hatte keine Zeit, sich umzuziehen, keine Zeit, sich innerlich zu wappnen. Betont langsam legte sie den Pinsel beiseite und wischte sich die Hände an ihrem Kittel ab. Dann atmete sie tief durch und ging zur Haustür.
    Nick hatte sie noch einmal sehen wollen, und der heutige Nachmittag war der einzige Termin, zu dem sie beide Zeit gehabt hatten. Eigentlich hielt sie ihre Sonntage gern von der Arbeit frei, aber in diesem Fall hatte es sich nicht vermeiden lassen. Außerdem hatte sie Shannon und Marc noch nichts von ihrer neuen Situation gesagt, und deswegen war es vielleicht ganz gut, dass sie Nick nicht schon wieder zu Gesicht bekamen. Schon jetzt war es schwer genug für Callie, Shannons neugierigen Fragen auszuweichen.
    Nicks Anblick brachte sie einen Moment lang völlig aus dem Konzept. Als er seine Sonnenbrille abnahm und ihr in die Augen sah, musste Callie schlucken. Er nickte freundlich. „Callie.“
    „Nick.“ Sie versuchte, die Reaktion ihres Körpers auf seine Anwesenheit, seine männliche Ausstrahlung, zu verbergen, doch irgendwie schwante ihr, dass ihr Erfolg sich in Grenzen hielt.
    Sie hatte ihn noch nie in Freizeitkleidung gesehen. Ein schwarzes Shirt betonte seine muskulöse Brust. Und er trug dunkle Hosen und schwarze Lederschuhe.
    Er musterte sie kurz, sein Blick streifte ihre wirren Haare, das zu große, mit Farbe bekleckste Herrenhemd, die nackten Füße. Ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel, und er hob eine Braue. Callie trat von der Tür zurück, äußerst bemüht, sein Lächeln nicht zu erwidern. „Komm herein.“
    „Wie ich sehe, hast du bisher keinen Weg finden können, unsere Zusammenarbeit zu unterbinden.“
    „Glaub mir, ich habe mir alle Mühe gegeben“, erwiderte sie bissig. Die letzte Woche hatte sie mit fruchtlosen Telefonaten mit ihrem Anwalt verbracht, der ihr aber leider auch nicht hatte weiterhelfen können.
    „Nichts anderes hätte ich von dir erwartet.“ Lag da etwa ein Anflug von Bewunderung in seiner Stimme? „Nun ja, wenn ich etwas tue, dann ist es eben hieb- und stichfest“, fuhr er fort.
    Als ihr Blick auf die Mappe mit den Buchhaltungsunterlagen in seiner Hand fiel, erinnerte sie sich wieder, weswegen er gekommen war. „Bringen wir es hinter uns“, meinte sie seufzend und führte Nick in die Küche. Bei jedem Schritt spürte sie seine atemberaubende Präsenz in ihrem Rücken.
    „Ein schönes Haus“, bemerkte er.
    „Ist gemietet.“ Sie wohnte seit einem knappen Jahr hier, fühlte sich in der weitläufigen Atmosphäre der alten Villa aber schon ganz zu Hause.
    „Und von wem?“ Sein Interesse schien echt zu sein, und Callie bemühte sich, sich nicht geschmeichelt zu fühlen.
    „Einem Nachbarn, der es leider in sechs Monaten verkaufen will.“
    Nick hielt vor einem Gemälde inne. Es war eines ihrer eigenen, ein abstraktes Motiv

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