Champagnerkuesse in Sydney
gemacht hatte. Callie war sich sicher gewesen, dass alles mit rechten Dingen zuging. Wie Nick schon gesagt hatte: Sie hatte Jason nahegestanden und ihm vertraut. „Aber Jason würde das niemals tun, ohne mich zu informieren. Immerhin ist es mein Unternehmen!“
„Ich korrigiere: unseres. “ Nick setzte sich wieder und wies auf das Telefon. „Wenn du mir nicht glaubst, kannst du ihn ja gerne anrufen. Du kannst davon ausgehen, dass er eher auf der Seite seines stinkreichen neuen Schwagers sein wird als auf der seiner Exfreundin.“ War da eine Spur von Abscheu in seinem Tonfall?
Callie verlor den letzten Funken Hoffnung. War das nicht genau das, was Jason tun würde? Im Leben ihres Exfreundes gab es nur eine Regel, an die er sich konsequent hielt: immer auf der Seite des Geldes zu stehen. „Hast du ihn bestochen?“, fragte sie, plötzlich müde.
Auf Nicks Gesicht zeigte sich keinerlei Reaktion auf den Vorwurf. „Ich habe ihn vor die Wahl gestellt, und die Entscheidung schien ihm nicht gerade schwerzufallen.“
Wie hatte sie sich nur einbilden können, mit Jason abgeschlossen zu haben und dass dieser Mann sie nie wieder würde verletzen können? Die Jahre, die sie miteinander verbracht hatten, bedeuteten ihm gar nichts. Callie sah Nick an und schüttelte fassungslos den Kopf. „Warum hast du das nur getan?“ Sie fand es nachvollziehbar, dass Jason verkauft hatte, aber was sprang bei der ganzen Sache nur für Nick heraus?
Er lehnte sich zurück und zuckte mit den Schultern. „Um Kontrolle und Einfluss zu gewinnen. Ich mag es nicht, wenn meine Familie bedroht wird.“
„Aber niemand hat deine Familie bedroht. Hast du denn nicht mit Jason geredet? Hat er dir nicht erzählt, dass wir im Guten auseinandergegangen sind?“
„Doch, hat er, sogar ziemlich überzeugend. Aber egal, ob sie Grund dazu hat oder nicht: Melody fühlte sich von dir bedroht.“
„Sie hat keinerlei Grund dazu!“ Voller Empörung schlug Callie auf den Tisch.
„Wie dem auch sei.“ Nick wirkte vollkommen unbeeindruckt durch ihren Wutanfall. „Ich dachte, ich könnte mit etwas mehr Kontrolle dafür sorgen, dass es keine Probleme mehr gibt.“
„Es gab nie welche.“
„Und das sollte so lange wie möglich so bleiben.“
„Ich weiß, dass du dein Geld damit verdienst, Unternehmen aufzukaufen. Aber das hier ist mein Laden! Er bedeutet mir alles, und meine Angestellten sind wie eine Familie für mich.“ Sie sah ihm in die Augen. „Ich kann nicht mit dir zusammenarbeiten.“
„Ich verstehe. Dann gibt es wohl nur eine Lösung.“
Callie vergrub ihren Kopf in den Händen. Er würde sie zwingen, ihm auch ihre eigenen Anteile zu verkaufen. Sie würde alles verlieren, wofür sie so hart gearbeitet hatte. Als sie aufsah, trafen sich ihre Blicke. „Zahlst du mir dasselbe wie ihm?“
Er schüttelte den Kopf. „So läuft das nicht.“
Noch nicht einmal dazu war er bereit? „Du willst, dass ich gehe? Nick, ich trage Verantwortung. Für meine Klienten, meine Angestellten, für meine Arbeit!“
Nun war er es, der überrascht wirkte. „Ich bin doch kein Monster, Callie. Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt und weiß, dass du die treibende Kraft hinter Ivy Cottage PR bist. Es ist ganz offensichtlich, wie hart du für dein Unternehmen gearbeitet hast. Und ich ahne, wie viel es dir bedeutet.“
Jetzt verstand Callie überhaupt nichts mehr. Was wollte dieser Mann nur?
„Ich möchte nichts mit dem Tagesgeschäft zu tun haben, Callie. Ich erwarte eine angemessene Beteiligung an den Umsätzen, so wie bei allen Unternehmen, die ich kaufe. Du musst mir lediglich versichern, dass du niemals wieder Kontakt zu Jason oder Melody aufnimmst.“
„Cypress Rise ist ein Kunde. Ich muss Melody ab und an kontaktieren. Oder willst du mir den Auftrag entziehen?“
„Nein, aber ich möchte, dass jemand anders die Kundenarbeit mit Melody übernimmt.“
Wie gerne hätte sie ihm ins Gesicht gesagt, dass er sich den Auftrag sonst wohin stecken konnte! Doch das konnte sie sich einfach nicht leisten. „Das Jazz- und Kunstfestival ist schon in einem knappen Monat“, erinnerte sie ihn. „Wie soll ich so schnell jemand anderen einarbeiten?“
„Das musst du nicht. Es reicht, wenn nicht du ans Telefon gehst, falls Melody anruft. Lass deine Assistentin alles mit ihr klären.“ Aus seinem Mund klang das so einfach!
„Ist deine Schwester wirklich so unsicher? Auf mich wirkte sie immer so souverän!“
Nick richtete sich auf und erwiderte
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