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Champagnernaechte sind gefaehrlich

Titel: Champagnernaechte sind gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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zurückgewiesen haben. Nun ist sie wieder da, und kann dich mit ihren alten Erinnerungen und ihren neuen Erfahrungen vergleichen."
    „Sie ist nicht der Typ, der von einem Bett ins andere hüpft", erwiderte Scott mit gepreßter Stimme.
    „Wer hat denn so was behauptet? Ich rede von einem jungen Mädchen, dessen Stolz in diesem Haus zutiefst verletzt wurde. Man dürfte es Susan wirklich nicht übelnehmen, wenn sie sich mit einem oder zwei netten Jungs eingelassen hätte, die bereit waren, die Wunden ihrer Seele wegzuküssen und sie wie eine erwachsene Frau zu behandeln - nicht wie ein kleines Schulkind."
    Scott schwieg. Die Vorstellung, ein anderer Mann könnte Susan berührt haben, erschütterte ihn. Er war ihrer so sicher gewesen - und felsenfest überzeugt, sie würde niemals in die Arme eines anderen sinken.
    Als Ten die kaum bezähmte Wut in Scotts Miene sah, zuckte er die Schultern. „Mach, was du willst, Boss. Aber eins solltest du wissen. Susan erzählte mir, sie sei in diesem Sommer hierhergekommen, um ihre Gefühle für dich zu überwinden. Wenn du weiterhin so mit ihr um springst, wird sie am Ende des Sommers weggehen und keinen einzigen Blick zurückwerfen. Und was wird dann aus dir? Du magst nicht ihr erster Mann sein - na und? Immerhin warst du der erste, für den sie Interesse gezeigt hat. Aber du hast sie zurückgewiesen. Das ist deine Schuld, nicht ihre. Du wirst keine Frau finden, die auch nur halb so viel zu bieten hätte wie sie, und das weißt du."
    Ein langes, drückendes Schweigen entstand. Scott musterte seinen Freund mit kühlen goldbraunen Augen, die an einen in die Enge getriebenen Berglöwen erinnerten, und sagte schließlich: „Für ein Leben in der Stadt bin ich nicht geschaffen."
    „Hat sie dich darum gebeten?"
    „Nein, aber früher oder später würde sie es tun. Für eine Frau ist die Rocking M die reine Hölle. Lieber heirate ich gar nicht, ehe ich eine Frau hierherhole, die ihrem Mann und den Kindern irgendwann davonlauft oder zur Flasche greift oder verrückt wird und allen das Leben schwermacht."
    „Susan würde niemals ..."
    „Nein?" fiel Scott seinem Verwalter erbost ins Wort. „Glaubst du, meine Mutter und meine Tanten  wollten  ihre Ehemänner und Kinder verlassen? Oder denkst du, mein Vater und meine Onkel hätten sich  absichtlich  schwache Frauen ausgesucht? Soll ich vielleicht zusehen, wie Susan immer dünner wird und sich nach einem Leben sehnt, das sie an meiner Seite nicht führen kann? Oder soll ich einfach nehmen, was sie mir anbietet, ohne eine Ehe anzustreben?"

    Ten fluchte leise, und Scott fuhr verbittert fort: „Endlich beginnst du's zu verstehen. Tritt ihr nicht zu nahe, Ten. Ich warne dich nur ein einziges Mal."
    „Und wenn ich eine Ehe im Sinn hätte?"
    Sekundenlang schloß Scott die Augen. Als er sie wieder öffnete, waren sie völlig ausdruckslos, verrieten weder Zorn noch Angst oder Sehnsucht, zeigten nur eine eisige Leere. „Du würdest sie also heiraten?"
    „Sie ist genau der Typ von Frau, der einen Mann an ein Kaminfeuer während langer Winterabende denken läßt, an Babys, die auf meinen Knien sitzen.” Seufzend fügte Ten hinzu: „Aber das ist alles, was es für diesen Cowboy jemals geben wird - Gedanken und Träume. Ich eigne mich nicht für die Ehe, und das weiß niemand besser als ich. Wie auch immer - du solltest ein bißchen netter zu Susan sein. Sie ist sehr verletzlich, wenn's um dich geht."
    „Und wenn ich nicht netter bin?" fragte Scott, mehr neugierig als verärgert.
    „Dann weckst du meine Beschützerinstinkte und könntest einen ganz großen Krach heraufbeschwören. Womöglich gäb's dann auf dieser Ranch keinen Boss und keinen Verwalter mehr." Grinsend zeigte Ten die Zähne. „Du bist zwar größer und stärker als ich, aber ich würde mit allen Mitteln kämpfen, auch mit unfairen."
    Unwillkürlich mußte Scott lachen, wurde aber sofort wieder ernst. „Eine verteufelte Situation, was?"
    „Das kann man wohl sagen", stimmte Ten zu. „Wieso, um alles in der Welt, hast du Susan herkommen lassen, obwohl du wußtest, daß es dich wahnsinnig machen würde?"
    „Ich ..." Scott unterbrach sich und schüttelte den Kopf. „Damals hielt ich es für eine gute Idee. Sie hatte noch keinen Ferienjob, die Rocking M hatte keine Köchin. Die Männer wären rebellisch geworden, hätten sie noch länger dieses Zeug essen müssen, das nicht einmal Schweine anrühren. Susan ist eine gute Köchin. Früher hat sie drüben im alten Haus für

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