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Change

Change

Titel: Change Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luisa Raphael
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Was soll los sein?“
    „Du klingst so seltsam. Bist du okay?“
    Ein besorgter Unterton schwang in seiner Stimme mit, den ich aber nicht richtig registrierte.
    „Mir geht’s super. So gut wie schon lange nicht.“, gab ich zurück und lachte zufrieden auf, soeben hatte ich meine Zufriedenheit wiedergefunden. Etwas, was Mike noch stärker alarmierte und ihn resigniert aufseufzen ließ.
    „Nicht schon wieder, Aiden. Warum tust du das?“ Seine Frage klang müde und verzweifelt, in mir weckte sie jedoch das rebellische Feuer des Aufbegehrens.
    „Was tue ich denn? Ich versuche, mein Leben zu leben.“
    „Aber doch nicht so. Wo bist du jetzt?“
    Kurz überlegte ich, dann erkannte ich ein Straßenschild in der Nähe und stolperte darauf zu, bis ich den Schriftzug lesen konnte und gab ihn an Mike weiter. Dann erst realisierte ich, was ich gerade getan hatte und fragte Mike, warum er das wissen wollte. Doch nur Stille antwortete mir, bevor er auflegte und noch leise murmelte: „Bleib bitte dort, Baby. Und mach nicht noch mehr Mist.“
    Dann war seine Stimme weg und ich stand wie bestellt und nicht abgeholt vor dem Straßenschild. Ein Umstand, der mich jedoch nicht sonderlich störte, denn ich ließ mich wieder auf dem Boden nieder und hing meinen wirren Gedanken nach.
     
    Ich kannte den Ort, auch wenn er sich verändert hatte. Die völlige Abwesenheit von Licht war ebenso typisch wie die Anwesenheit eines einzigen Menschen, den ich sehr gut kannte. Nur jetzt lag ein Schleier der Unschärfe über dem Bild, das meine Augen auffingen, die Schwärze schien sich zusammenzufalten und ein anderes, trostloseres Bild hindurchscheinen zu lassen. Eine Straße, leer, bis auf ein paar vereinzelte Autos. Dann wieder die komplette Dunkelheit um mich, die mir im ersten Moment vertraut und angenehm vorgekommen war, doch die sich jetzt falsch anfühlte – nicht real.
    Der schwarzhaarige Junge drehte sich zu mir, sein strahlendes Lächeln wurde nur kurz entzweigerissen durch das störende Bild des grauen Asphaltes, in den sich Fahrrinnen und Risse gebildet hatten.
    Dann erlosch das Bild und Mikes Gesicht tauchte erneut in der Düsternis auf. Seine Augen schienen sich in meine zu bohren, sie waren das Einzige, was ich fokussiert wahrnehmen konnte.
    Der Rest der Vision glitt an mir vorbei, ich war unfähig, sie aufzunehmen. Nur die leise gesprochenen Worte Mikes nahm ich war, berührten sie doch einen wunden Punkt in mir.
    „Warum hast du solche Angst vor mir?“
    Ein Flackern, die verlassene Straße lag vor mir, eine leere Zigarettenschachtel wurde vom seichten Wind mitgerissen, bewegte sich halb rutschend, halb fliegend den Rinnstein entlang. Eine Träne floss aus meinem brennenden Auge, brachte keine Linderung. Erneut aufklappendes Schwarz.
    Mike blickte mich traurig an. Seine Lippen formten Worte, die wie durch Watte mein Trommelfell zu erreichen schienen.
    „Warum stößt du mich immer wieder weg?“
    Die Antwort war in meinem Kopf, doch erneut brach das Bild zusammen. Die Rücklichter eines neben mir haltenden Autos brachen sich in den aus meinen Augen dräuenden Tränen, verschlechterten meine ohnehin neblige Sicht zusätzlich.
    Ein erneutes Aufwallen der Düsternis, warm und klebrig. Mike war wieder da, wie erwartet. Sein Blick fesselte mich, doch was mich wirklich bewegte, war seine verzweifelte, stahlhart klingende Stimme.
    „Warum tust du das? Warum verletzt du dich selber? Warum wählst du den falschen Weg? Warum Drogen?“
    Die Stimme verhallte, als die Dunkelheit fleckenweise verschwand und kalte Nachtluft meinen Nacken berührte. Innerlich angespannt wartete ich bereits darauf, wieder von der Vision eingefangen zu werden, sammelte Atem für einen Schrei, der sich von meinen Lippen entlud, kaum dass ich ein scharfes Knallen von Metall vernommen hatte und wieder das vertraute Gesicht vor mir sah.
    „Hör auf! Ich habe meine Gründe! Spiel nicht mein Gewissen, dazu hast du kein Recht, MIKE!“
    Meine Stimme hallte nach, hielt sich länger als das flüchtige Schwarz. Der harte Boden unter mir bohrte sich unangenehm kalt durch meine Hose in meine Beine, in meinen Ohren klang mein Schrei nach. Total neben mir stehend spürte ich kaum, wie ich an den Armen ergriffen und hochgehoben wurde. Ein paar gemurmelte Flüche erreichten mein Ohr, ich reagierte aber nicht darauf.
    Stattdessen fand ich mich Mikes Gesicht gegenüber, der die Stirn in Falten gezogen und mich mit einem gequälten Gesichtsausdruck ansah.
    „Ich bin nicht

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