Change
herunterlaufenden Schweißtropfen angezogen, zumal sich Mike zu mir hinunterbeugte und seine blassen Lippen auf meine presste, mich besitzergreifend küsste, seine Zunge geradezu grob in meinen Mund eindringen ließ. Sein Atem kam hart und schlug mir geradezu ins Gesicht. Meine spröden Lippen, durch Mikes harten Kuss leidend, sprangen auf, als ich, Mike festhaltend, den Kuss ebenso heftig erwiderte. Der metallische Geschmack von Blut mischte sich zwischen den dominanten Geschmack Mikes.
Seufzend schlang ich meine Beine um ihn, drängte mich ihm entgegen. Bisher hatte er still gehalten, wollte vermutlich sichergehen das ich mich an ihn gewöhnt hatte, doch ich war bereit. Mike ächzte, löste den Kuss, bevor er begann, sich in mir zu bewegen. Seine Hände krallten sich erneut in meinen Körper, doch es störte mich nicht. Stattdessen konzentrierte ich mich auf das Gefühl von ihm in mir, zog mich immer näher an ihn heran, spürte schließlich, wie er einen besonderen Punkt in mir traf, der alles bisher Gefühlte in den Schatten stellte.
„Mike!“, entfuhr es mir, lauter als bisher, meine gesamte Verzückung kam in dem Schrei zum Ausdruck. Genannter warf den Kopf in den Nacken, stöhnte, als ich mich unwillkürlich um ihn angespannt hatte.
Einen schnellen Herzschlag später lagen seine Lippen wieder auf meinen, eroberten sie stürmisch, brutal, verletzten die empfindliche Haut, sodass mehr Blut aus der kleinen Verletzung floss. Das Blut klebte zum Teil sogar an Mikes blassen Mund, als er sich von meinen Lippen löste, bevor er mit seiner Zunge darüber leckte.
Seine Hand begann, meine Erektion im Rhythmus seiner gleichmäßigen Stöße zu massieren, für meinen Geschmack zu langsam, meine um ihn gewickelten Beine drückten stärker zu, drückten meinen Unwillen aus. Doch Mike behielt das Tempo bei. Eine weitere Berührung dieses Punktes in mir brachte mich zum Explodieren. Einen heiseren Schrei ausstoßend verkrampfte sich mein Körper, ein weiteres Keuchen aus Mikes Kehle begleitete meinen Aufschrei. Seine Finger gruben sich schmerzhaft in meine Hüfte, als auch er kam, tief in mir, während ich Mikes Hand und seinen Bauch mit meinem Sperma bespritzt hatte.
Eine seltsame Zufriedenheit machte sich in mir breit, ich fühlte mich wohlig ausgelaugt, endlich entspannt. Ich hatte meine Ängste besiegt. Mit glühenden Augen sah ich Mike zu, der sich aus mir zurückgezogen hatte und mit einem Taschentuch die Überreste unserer Vereinigung wegwischte. Selbstvergessen leckte ich mir über meine Lippe. Schmeckte metallisches Blut und ein Echo von Mikes Lippen.
„Aiden – wie fühlst du dich?“, hörte ich Mikes warme Stimme ganz nahe an meinem Ohr, seine Lippen berührten flüchtig meine Ohrmuschel. Er hatte sich wieder neben mich gelegt, nah an meine Seite, mit einem Arm meinen Körper umfassend. Lange lagen wir nur da, eine angenehme Stille um uns. Doch nun musste Mike diese Ruhe stören – ich sträubte mich davor, mich jetzt mit diesem Thema auseinander zu setzen, doch es half nichts.
„Gut.“, murmelte ich tonlos, betastete mit meiner Zungenspitze meine aufgesprungene Lippe. Sie blutete noch immer leicht.
„Wirklich?“, fragte Mike nochmals nach. Seine Hand streichelte meine Haut, sanft und auf eine angenehme Art besitzergreifend. Ich ergriff seine Hand, legte meine darauf.
„Ja, wirklich.“, bekräftigte ich, verinnerlichte meine Antwort. Es stimmte – ich hatte meine Angst besiegt, mit Mikes Hilfe. Endlich – ich hatte lange genug unter meinen Ängsten gelitten – und ich glaubte, dass Mike eine Ausnahme bildete. Doch zumindest war der Anfang getan.
„Ich liebe dich.“, flüsterte ich nach einer Weile, tonlos, in die leere Stille hinein. Mikes Atem an meinem Ohr stockte kurz, bevor er kurz den Griff um mich verstärkte.
„Ich liebe dich auch, Baby.“, murmelte er leise, mit warmer, ruhiger Stimme.
30. Kapitel
Oktober 1994 – Aiden/Michael
Der Oktober war überraschend früh sehr kalt geworden. Beißender Wind und Nieselregen trugen dazu bei, dass sich das Wetter viel kälter anfühlte als es eigentlich war. Dazu kam, dass der Abend schneller das Licht des Tages vertrieb, sodass ich, wenn meine Schicht sich doch länger hinzog, mittlerweile im Dunklen heimging. Ich konnte mir kein Auto leisten, weshalb ich meistens lief – und manchmal stiegen dann die alten Ängste wieder in mir auf. Die Angst und Paranoia, verfolgt zu werden. Der Schrecken, wenn ich in weiter
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