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Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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blaue Hose zeigte noch nasse Flecken, und Mähne und Bart hingen in Ringellocken herab. Sie hielt ein Papier in der Hand.
    »Ist das meiner?« fragte sie und deutete auf einen Becher Gfi, legte Pyanfar das Papier vor.
    »Das ist hereingekommen.«
    Pyanfar betrachtete es. Nippte dabei nachdenklich an dem Getränk.
    Ehrrans
Wachsamkeit,
Kapitän Rhif Ehrran, immune Delegierte des
Han,
an
Chanurs Stolz,
Kapitän Pyanfar Chanur, Flaggschiff der Chanur-Gesellschaft:
    Diese Nachricht dient als rechtliche Mitteilung, dass eine Klage eingereicht wird betreffs Bruch der Charta, Absatz 5: vorsätzliche Missachtung der gesetzlichen Ordnung; Absatz 12:
    Vermietung des Schiffes; Absatz
22:
illegale Fracht; Absatz
23:
illegaler Waffenbesitz; Absatz
24:
Gebrauch der Waffen; Absatz 25: Handlungen in Übertretung des Vertragsrechtes; Absatz 30.
    Sie blickte auf, als Khym mit seinen Bechern ging. »Sie haben den illegalen Systemeintritt ausgelassen.«
    Haral lachte kurz und trocken und setzte sich. Die
Stolz
zitterte unter den Arbeiten am Heck, und die gute Laune erstarb schnell wieder.
    »Geben wir darauf eine Antwort?«
    »Das füllt die Zeit.« Pyanfar holte tief Luft. »Schlafen, ausruhen, Kurs planen. Wir gehen davon aus, dass sie uns den Abflug gestatten.«
    Harals Blick schweifte zur Uhr. Auch Pyanfars Augen wurden unwiderstehlich dorthin gezogen.
    »Tully«, murmelte Hilfy. Die Schwerkraft ließ nicht nach. Hilfys Nase sprudelte mit jedem Atemzug; irgendein Gefäß darin war geplatzt und fügte einen Schmerz dem anderen hinzu.
    Ihre Wunden pochten und vielleicht bluteten sie auch, aber sie konnte das nicht feststellen, und die Decke, in die sie eingehüllt war, würde das Blut aufsaugen.
    Tully war immer noch bewusstlos. In Abständen sprach sie ihn an, für den Fall, dass er aufgewacht war, wollte ihm mitteilen, dass ein Freund bei ihm sei. Aber er reagierte nicht.
    Möglicherweise hatten sie ihm ein Drogenpflaster angeheftet. Vielleicht gelang es ihm einfach nicht, wieder zu sich kommen. Hilfys Instinkte forderten, um Hilfe zu rufen, und andere Instinkte erinnerten daran, wer kommen würde, und sagten ihr, sie solle den Mund halten und ihn sterben lassen, falls er konnte.
    Sie eilten dem Sprung entgegen. Und wäre er wach gewesen, hätte er nur Angst gehabt.
    Die hatte sie, wenn sie ihren Gedanken erlaubte, sich mit ihr selbst zu beschäftigen. Wenn sie das tat, hoffte sie, dass ein oder zwei Schiffe sie verfolgten und einen unerwarteten Schuss abfeuerten, bevor sie springen konnten, und damit ihr Problem auf einen Streich lösten.
    Sie wollte an alles denken, nur nicht an den Ort, zu dem sie unterwegs waren.
    Lieber an Pyanfar, die wahrscheinlich gerade die Stationsbehörden auseinander nahm und ihnen sagte, was in dieser Sache zu tun war - ein Gedanke, der die Hoffnung in ihr weckte; und Haral - sie stellte sich vor, wie Haral in jenem Sessel saß, dessen Bezug sie schon ganz abgewetzt hatte, wie sie ihn einfach so schwenkte mit dieser unerschütterlichen Ruhe, die niemals durchbrochen wurde, nicht einmal damals, als sie auf dem ersten Flug einen gefährlichen Fehler gemacht hatte.
    Möchtest du das wieder geradebiegen?
würde Haral fragen.
    O ihr Götter, sie wünschte sich, sie könnte es tun.
    Der Andruck verschwand plötzlich, einfach so, wechselte zu Schwerelosigkeit, dass es Hilfy den Magen umstülpte.
    Vorbereitung auf den Sprung.
    »Die
Harukk
ist verschwunden«, meldete Tirun, als die Nachricht eintraf. »Das sind 43 Lichtminuten vom Stationszentrum. Das Bild wurde vom verfolgenden Schiff übertragen. Der Sprung fand statt vor etwa einer Stunde und fünfzehn Minuten.«
    Zeitverzögerung, wollte Tirun damit sagen; die Übertragungszeit war darin eingerechnet, für die Übertragung dessen, was der Schiffsscanner aufnehmen und senden konnte, wobei er das Funkfeuersignal um ein paar Minuten schlug.
    Pyanfar nickte und arbeitete an der Kursplanung weiter. Ein großer Teil dieser Arbeit war vergeblich, bis sie die Instrumentenablesung für die neue Ausrüstung hatten. Wenn die fertig war.
    Wenn.
    »Mkks-Vektor bestätigt.«
    »Hm.« Pyanfars Hände zitterten. Sie streckte die Krallen aus, und zog sie wieder ein, warf den Sessel herum und nahm die Arbeit am Heck in Augenschein. auf die die Kuppelkamera ausgerichtet war. Sie zuckte bei dem Anblick, der sich ihr bot, zusammen. Die
Stolz
war ihrer vertrauten Umrisse beraubt. Ein neues Teil wurde herantransportiert. Sie konnten die Sendungen vom Schlepper empfangen. Und die

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