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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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eine Hani irgendwie fertig werden konnte.
    Das, was oben auf sie wartete, fiel nicht in diese Kategorie.
    Es gab Verluste. Einen Toten. Drei, die wahrscheinlich sterben würden. Der Tote war einer der beiden Llun-Burschen; und Hilfy stand über ihm und blickte hinab in sein jungenhaftes, schlichtes Gesicht. Nichts Besonderes. Ein Junge, der zu tapfer und ein wenig dumm gewesen war. Der den Helden gespielt hatte.
    Ihr Götter, ihr Götter! Er wusste überhaupt nicht, dass es ernst war!
    Oder doch? Dieser Junge? Könnte er sich das schwarze Innere der
Harukk
vorstellen? Ein kifisches Dock?
    Oder war er dazu gezwungen?
    Eine Hand berührte sie an der Schulter. Es war ihr Vater; verschwitzt und blutend und schwer atmend. Und in Sicherheit. Sie blickte zu Kohan Chanur hinauf. Er überragte sie deutlich, riesig und freundlich und vielleicht auch nicht mehr ganz unschuldig, niemals wieder so unschuldig, wie sie ihn stets eingeschätzt hatte.
    Sie betrachtete ihn und sah, dass auch er etwas suchte, was es nicht mehr gab. Seine Tochter. Die Tochter ohne Narben. Vielleicht wollte er, dass sie Gefühle zeigte. Und das machte sie am traurigsten, dass es eine Lüge sein würde, wenn sie sich ihm weicher zeigte. Trauer war alles, was sie noch aufbringen konnte. Sie sah ihn nur an.
    Ihre Mutter war praktischer. Huran Faha stand daneben, vielleicht ein wenig erstaunt, warf einen harten und berechnenden Blick auf beide, bevor sie sich abwandte
-
einen warnenden Blick, weil hier Llun waren, die das Kontrollzentrum wieder übernahmen, während Ehrran-Clanfrauen zusammengetrieben und weggeführt wurden. Es war letztlich gar nicht so schwer gewesen. Arme Dummköpfe von Grundlingen, die rasch klein beigaben, als es zur direkten Konfrontation kam. Nach ein paar Schüssen und einem Handgemenge war es vorbei gewesen, einem Handgemenge, in dem sich die Ehrrans mit Raumfahrerinnen hatten auseinandersetzen müssen, die ihre Kampffertigkeiten in Dockskneipen gelernt hatten. Keine Chance hatten sie dann noch gehabt, nicht in einer mahen Hölle. Eine leichte Sache. Abgesehen von dem Jungen, der nicht ausgewichen war. Der in simpler Tapferkeit vorgestürmt war, weil man von Männern schließlich genau das erwartete, nicht wahr?
»Mögen die Götter sie verdammen!«
Auf einmal war die Wut zuviel für Hilfy, und sie wusste nicht, wogegen sie sie wenden sollte. Sie wollte auch nicht bleiben und von den Llun scharfe Fragen. gestellt bekommen.
    Sie war nicht berühmt wie ihre Tante Pyanfar. Sie war nur eine schlichte Raumfahrerin, dünn und narbig, nicht bemerkenswert, abgesehen davon, dass sie für einen Moment beim Chanur-Clan gestanden hatte, abgesehen davon, dass ihr der Lord von Chanur
- der Ex-Lord, o ihr Götter!
- für einen Moment die Hand auf die Schulter gelegt hatte. Es war Zeit für sie, wieder auf ihr Schiff zurückzukehren. Sie warf Fiar und Sif einen Blick zu, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich und deutete mit einem Ohr zur Tür hin. Es war wirklich Zeit zu verschwinden, bevor die Llun herausfanden, wer sie war und zu welcher Crew sie gehörte. Aber da schob sich jemand schroff ins Zentrum, graunasig und hager und begleitet von einer Gruppe Hani in kaum besserer Verfassung. An diesen Anblick war Hilfy mittlerweile gewöhnt
-
den Anblick von Raumfahrern nach einem brutal harten Flug. Stumpfes Fell, ausgedünnte Flecken. Sie kannte diese Hani, hatte sie schon auf dem Treffpunkt-Dock gesehen, während von allen Seiten Polizei gegen sie vorrückte.
    Banny Ayhar und ihre Besatzung füllten den Eingang aus, blinzelten und starrten sie, Hilfy, schärfer an, als eine zufällige Begegnung rechtfertigte. »Ist das nicht die junge Chanur?« fragte Banny. »Ist das nicht Hilfy Chanur?«
    Hilfys Kiefer gehorchte dem Sprechimpuls nicht. Ihr Verstand, der seine Arbeit bislang ganz gut gemacht hatte, zerfloss zu Butter.
    »Chanur, eindeutig!« Banny holte tief Luft, kippte die Ohren zurück und richtete sie wieder auf. »Man hat mir gesagt, was Sie getan haben.« Die Ohren sanken wieder herab. »Uns herausgeholt, bei den Göttern! Verdammte Dummköpfe! Aber was hat das mit Ihnen und den Kif zu bedeuten?«
    Es war völlig still hinter Hilfy. Jede Aufmerksamkeit war ganz auf diese Frage gerichtet. »Chanur«, sagte eine andere Stimme hinter ihr.
»Ker
Hilfy.«
    Sie wollte hinausgehen, an Banny vorbei. Aber dieses Hindernis rührte sich nicht vom Fleck. »Die Kif«, sagte Banny Ayhar. »Ich will wissen, was das zu bedeuten hat. Was geht da vor?«
    Hilfy

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