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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Lebensformen beschaffen). In den frühesten Tagen waren die Kif, erzählte dieser Stsho, Opfer von mahen Streichen. Die Mahendo‘sat verkauften den Kif damals nicht harmonierende Farben; und die Kif vergaßen diese Demütigung nie.
    Die Kif hatten sich enorm verändert in den wenigen Jahren, das stimmte. Noch vor kurzem waren sie vereinzelte kleine Piraten gewesen, Diebe auf Docks, die eine Hani durch Bluffen vertreiben konnte, Kif, deren Stil es war, zu winseln und Beschuldigungen vorzubringen und häufig Prozesse vor Stsho-Gerichten zu führen, damit irgendein Kauffahrer sich unter Umständen aus der gerichtlichen Beilegung freikaufte, nur um die Sache vom Halse zu haben. Das war der Stil kifischen Banditentums vor Akkukkak gewesen.
    Jetzt betrat Pyanfar dieses Dock mit der Eskorte eines Prinzen, und sie hatte auch ihren eigenen Leibwächter dabei, Skkukuk , bewaffnet mit der Pistole, die er einem anderen Kif im Kampf abgenommen hatte. Er sah aus wie jeder andere Kif in seinem schwarzen Gewand, seiner Kapuze, der schlichten Ausrüstung. Hätte sich Pyanfar umgesehen und Skkukuk mit einem Angehörigen der Eskorte den Platz getauscht, hätte sie das auf einen beiläufigen Blick hin nicht erkennen können. Auch das war ein Effekt kifischer Bekleidung: Die schwarzen Kapuzen hüllten das Gesicht in tiefe Schatten und zeigten nur die grauschwarze Schnauze dem Licht; so waren Ziele nur schwer herauszusuchen.
    Und vom Liegeplatz der
Aja Jin
- nichts war von diesem Schiff zu sehen, wie auch von den anderen Schiffen, nur das Gewirr von Leitungen und Portalen, die diese Leitungen an die verschiedenen Luken führten, in denen Ventile zum Schiff führten -, hinter diesem Gewirr kam ein weiteres Paar hervor, mahen, einer von ihnen männlich. Die andere war Soje Kesurinan, Jiks Stellvertreterin, eine narbige, große schwarze Mahe, der ein halbes Ohr fehlte, aber doch gutaussehend in der Art, wie sie auftrat - verdrießlich, wo Jik fröhlich war. Aber sie hob das Kinn, als sie Pyanfar erblickte, und ihre winzigen mahen Ohren, das ganze und das halbe, zuckten zum Gruß.
    »Kesurinan«, sagte Pyanfar ruhig, als die Mahe zu ihr trat. »Kkkt«, setzte ihre kifische Eskorte hinzu. »Tahar ist unterwegs. Eine Eskorte wird sie in Empfang nehmen; wir können weitergehen.«
    »Verstanden«, sagte Kesurinan, was Zustimmung bedeutete, ökonomisch und ausdruckslos für eine Frau, die sich Sorgen machen musste. Sehr viele Sorgen. Aber sie waren gezwungen, für die Kif, die sie beobachteten, zu schauspielern und dabei nichts zu verraten. Pyanfar nickte der Eskorte zu, und sie setzten sich wieder in Bewegung, das Dock entlang. Der Gürtel der AP hing Pyanfar schwer an den Hüften, und an der anderen Seite schlug eine Taschenpistole mit jedem Schritt ans Bein. Kif waren gewöhnlich bis an die Zähne bewaffnet, und Pyanfar und Kesurinan hielten es auch so, und ungeachtet kifischen Geschmacks und kifischer Sicht hatte Pyanfar den Ausflug in ihre Kabine genutzt, um sich eine Galahose anzuziehen, die aus Seide war, nicht aus dem groben Gewebe der blauen Crewfrauenhose, wie sie sie in letzter Zeit an Bord trug; eine Seidenhose und ihren besten Gürtel, dessen Schnurenden mit Halbedelsteinen besetzt waren und mit
Ui,
Polypenskeletten aus den Meeren Anuurns, außerhalb Anuurns wertvoller als Rubine. Hani waren in der Regel keine Taucher, aber sie waren Händler, und da sie die Substanz kannten, hatten sie gleich vermutet, dass die Stsho diese blasse Rarität hoch einschätzen würden - was vollkommen richtig war, wie sich herausstellte. In dieser ganzen Pracht, ergänzt durch ein paar goldene Armbänder und ein silbernes, ganz zu schweigen von der Ansammlung von Ohrringen, ging sie nun zu einem Treffen mit dem selbsternannten Prinzen der Piraten, mit all der Arroganz, die ein Hani-Kapitän besaß.
    Sie war in guter Haltung zur Tür hinausgegangen und mit dem Aufzug hinuntergefahren, hatte sich im kurzen Schleusenkorridor zu Hilfy gesellt und die Kif informiert, dass sie noch auf ihre eigene Eskorte wartete. Haral benutzte derweil den Interkom und die Aufschließfunktionen des Zentralpultes, um Skkukuk aus seinem Gefängnis freizulassen und ihn zum Aufzug im Korridor an der gegenüberliegenden Seite zu dirigieren, wo Tirun ihm seine Pistole aushändigte - alles so organisiert, dass es Skkukuk s Würde wahrte. Der nach Ammoniak stinkende Gauner war dann aus der Richtung auf sie zugeschlendert, aus der auch Pyanfar gekommen war, bewaffnet und mit

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