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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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einer Hand durch die Mähne, spürte den stechenden Schmerz der Erschöpfung zwischen den Schultern und das Brennen des kalten Bodens an den Füßen. Der Kifgestank hing ihr immer noch in der Nase. Sie warf das kifische Paket auf den Tisch neben ihrer Station auf der Brücke.
    Niemand hatte seinen Posten verlassen; oder falls Geran einmal nach Chur gesehen hatte, so war sie doch rasch wieder zurückgekommen. Ernste Gesichter wandten sich Pyanfar zu, die von Hilfy, Geran, Khym und Tully; Haral konzentrierte sich weiter auf ihre Aufgaben. »Lass es gut sein, Haral!« sagte Pyanfar.
    Haral schwang ihren Sessel herum, wie es alle anderen getan hatten.
    »Ihr wisst, wie wir hergekommen sind«, sagte Pyanfar, »und Kefk erobert haben. Wir haben Befehle, so etwas noch einmal zu tun. Mit dem Treffpunkt.«
    Ohren sanken herab. Tully saß nur da, die menschliche Frage, und er bekam nur mit, was er selbst verstehen und was ihm der Translator-Kopfhörer an verstümmelter Version lieferte. »Ihr habt Bruchteile davon schon gehört«, sagte sie und setzte sich auf die Armlehne ihres Sessels, den anderen zugewandt. »Wir müssen die Befehle so befolgen, wie wir sie erhalten haben. Die einzige Alternative wäre, dass wir uns hier im Dock zu Elementarteilchen zerpusten. Und das würde nur eine einzige kifische Partei auslöschen. Damit bliebe die andere als unumstrittener Sieger bestehen. Und, bei den Göttern, ich hätte es lieber, wenn sie noch eine Zeitlang aneinander zu kauen haben und damit dem Pakt eine Chance lassen. So lautet eine Erwägung. Aber wir müssen noch eine weitere anstellen: Sikkukkut bedroht Anuurn.«
    »Wie - bedroht?« fragte Haral.
    »Nur das. Ein einziges Schiff - falls er denkt, wir scheren aus. Er spricht nicht von einem Angriff auf Gaohn. Nichts in der Art. Er meint einen Angriff direkt auf den Planeten. Mit so einer Art Kif haben wir es zu tun. Ein großer beschleunigter Felsbrocken, der Anuurn trifft, bevor sie ihn dort kommen sehen. Es war eine Drohung. Ich hoffe, es war nur eine entfernte Drohung. Wir haben es mit einem Kif zu tun, der einerseits verdammt zuviel über Hani weiß, andererseits verdammt zu wenig: Es war dumm von ihm, mir davon zu erzählen, und vielleicht kann er sich nicht vorstellen, was wir tun würden, um ihn aufzuhalten, sei es nun vor oder nach dem Ereignis. Aber ich glaube nicht, dass er der einzige Kif ist, der auf diesen Gedanken kommen kann. Ich hoffe, sie reißen sich gegenseitig in blutige Fetzen. Wir werden das arrangieren, wenn wir können - aber wir müssen jetzt erst einmal genau das tun, was man uns gesagt hat, oder wir werden aus der falschen Richtung auf eines von Sikkukkuts Geschützen blicken, und dann haben wir keine Chance mehr, irgend jemanden zu warnen, für uns einen Ausweg zu finden oder irgend etwas zu retten.«
    »Käpt‘n«, sagte Haral, »wir haben einen Kif da oben im Zenit. Er hat uns im Visier.«
    »Ich weiß. Wir werden uns nicht mit ihnen anlegen. Wir fliegen einfach ab. Wir haben noch sechs Stunden. Wir werden den Treffpunkt anfliegen und in die Situation geraten, wie auch immer wir sie dort vorfinden. Möglicherweise überlebt der Pakt nicht, zumindest nicht in einer Form, wie wir ihn verstehen.
Damit
haben wir es jetzt zu tun. Dem stehen wir gegenüber. Ich weiß nicht, was wir am Treffpunkt vorfinden werden. Tully - kannst du dem folgen? Verstehst du mich?«
    »Ich verstehen«, sagte er mit schwacher Stimme. »Ich Besatzung, Käpt‘n.«
    »Bist du das? Wirst du es dann auch sein, am Treffpunkt?«
    »Du wollen ich sitzen mit Hilfy an Kom, sprechen mit Menschen, wenn Menschen da.« Seine Stimme wurde kräftiger. »Ja, ich machen.«
    Bei all dem, was er verstehen und was er nicht verstehen konnte. Sie starrte ihn an, ihr Wille gelähmt, als könne das Hinausschieben jeder Entscheidung die Zeit aufhalten und ihnen Entscheidungsmöglichkeiten ,einräumen, die sie nicht hatten.
    Jik hatten sie unten eingeschlossen. Ein Kif und ein Mensch liefen frei auf dem Schiff herum. Der Mensch nahm an ihren wichtigsten Beratungen teil.
    Aber Tully hatte ihnen die Warnung gegeben, die sie an Jik weitergegeben hatte, eine Warnung, herausgeplatzt in einem Augenblick der Überlastung, als er zwischen ihr und Hilfy gestanden hatte und sie ihn nach seinen Motiven gefragt hatte.
    Nicht vertrauen den Menschen, Pyanfar.
    Auf einen Satz, einen angsterfüllten, verräterischen Satz in verstümmeltem Hani setzten sie alles.
    Ihr Götter, soll ich meine ganze Welt auf ihn

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