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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gut.«
    »Schätze es objektiv ein: Gut genug, um die Feinheiten in den Funkmeldungen eines Kif zu lesen?«
    Hilfy hielt inne und nahm ihre Tasse vom Tisch. Sie blickte kurz in Tullys Richtung und wandte sich dann wieder Pyanfar zu. Ihre goldenen Augen zeigten klare Vernunft. »Ich weiß, was du sagen willst. Nein. Aber Skkukuk kann das schaffen. Was ich zu tun habe, ist; darauf zu achten, was
er
sagt. Und ihn schnell abschalten zu können.«
    »Sag mir eines! Ist von einem Kif zu erwarten, dass er ein Schiff beschädigt, auf dem er sich aufhält?«
    Hilfy dachte auch darüber nach. Ihre Ohren sanken herab und richteten sich wieder auf. »Nein«, sagte sie. »Nicht, wenn du es so formulierst. Aber es gibt einen Punkt, an dem er sich gegen uns wenden würde.«
    »Er müsste das allein tun. Die Besatzung würde nicht mitmachen, so, wie es auf einem kifischen Schiff geschehen könnte. Eine kifische Crew könnte sich gegen ihren Kapitän wenden und meutern. Hani nicht. Ich denke, dass Skkukuk eine leise Ahnung davon hat. Sie wird dafür sorgen, dass er sich benimmt.«
    Erneut senkten sich Hilfys Ohren. Ein Ring hing an einem. Aber die Augen waren nicht mehr so jung. »Ich will dir sagen, was sich dieser Kerl denkt. Er denkt, dass die Besatzung ihre eigene Position wahrt und nur aus Angst vor ihm zu dir hält: Das sind seine Gedanken. Und er meint, wenn wir in Schwierigkeiten kommen, dann tun wir etwas wirklich Dummes, falls wir nur aus Angst vor ihm zu dir halten. Er denkt, wenn wir uns als zäh genug erweisen, dann werden sich weitere Hani zu uns auf Sikkukkuts Seite schlagen. Für ihn ist das alles ganz einfach. Eine Sache, von der - wie ich festgestellt habe - die Kif erstaunlicherweise völlig frei sind, sind Rassenvorurteile.
    »Ich denke, du hast recht.«
    Das schien eine wunde Stelle in Hilfy zu besänftigen. Ihre Ohren richteten sich wieder auf und ragten hoch, dass sie Hilfy fast wieder einen jugendlichen Ausdruck verliehen. Aber sie erschlaffte von neuem, als sie Tully ansah.
    Du bist also kein Dummkopf,
dachte Pyanfar.
Dank allen größeren und geringeren Göttern.
Und sie übersah nicht den besorgten Blick, den die beiden wechselten. Auch bei ihnen gab es kein Rassenvorurteil. Zu wenig Rassenvorurteile.
O Hilfy, du bist weit von zu Hause entfernt, und ich will verdammt sein, wenn ich mir etwas daraus mache, dass ihr in dieser Beziehung zwei ausgeprägte Dummköpfe seid. Ich sollte schockiert sein, aber heute kann ich es nicht mehr. Mögen die Götter euch beide bewahren
-
ich hoffe, dass du getan hast, an was ich nicht einmal denken will. Ich hoffe, du hattest ein klein wenig von dem, was ich vierzig Jahre lang hatte.
    Und überhaupt, was sind das für Gedanken?
    Khym schlief, als Pyanfar ihr Quartier betrat. Sie ließ, die Hose leise auf den Boden fallen, mit Taschenpistole und allem; und sie schlüpfte in das schüsselförmige Bett, bis ganz in die Mitte, wo Khym lag, ein mächtig großer warmer Klumpen, ganz hart durch seine Muskeln und zusammengerollt wie ein Kind. Sie legte die Arme um ihn und vergrub den Kopf an seiner Schulter. Er drehte sich um und stupste die Nase an ihre Schulter.
    Schlaf weiter,
wünschte sie sich, und sie verspürte ein leichtes Bedauern. Unter den Freuden des Lebens rangierten für sie ein warmes Bett und ein Nickerchen in den Armen ihres Ehemannes nicht an letzter Stelle. Sie konnte sich nicht aufraffen, ihn zu wecken, nicht, wenn er schon so tief schlief.
    »Py«, murmelte er in dem rauchigen Grollen, das seine Stimme beim Flüstern produzierte. Und er regte sich, vielleicht seiner selbst wegen, vielleicht einfach auf die Art eines Mannes, der wusste, dass er gewollt wurde - ein Akt der Freundlichkeit gegenüber einer müden Ehefrau, die bei ihm Zuflucht suchte. Was sie taten, hatte nichts mit der Jahreszeit zu tun. Das hätte die alten Graubärte zu Hause schockiert. Das Verhältnis zwischen Ehefrauen und Ehemännern war nach deren Ansicht eine jahreszeitliche Angelegenheit. Männer waren stets bereit, und Frauen überkam es das eine oder andere Mal, wenn sie zu Hause waren; und im Frühjahr bedrängte eine verflixte Hausvoll Frauen mit heiklem Temperament einen einzelnen Mann mit ihren Forderungen; dann vertrieb der Hauslord die jungen Männer, die über ihre Kindheit hinaus geblieben waren, bevor es zu einem Skandal kam. Junge Frauen streiften durch die Gegend; ältere Schwestern warfen jeden fast erwachsenen Bruder hinaus, bei dem der Lord gerade eine Ausnahme gemacht

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