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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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– noch bevor sie den Vertrag unterschrieben hatte. Angenommen, der Stsho-Vertrag war für den Kif von Interesse, und wenn ja, weiter angenommen, er hatte von diesem Vertrag gewußt, er hatte erwartet, daß die
Legat
ihn bekam, und er steckte bis zu seinen dünnen Ellbogen in dem Verschwinden Atli-lyen-tlas’.
    Sie hatten genug Pistolen an Bord – das war nur vernünftig, und es kam nicht darauf an, wo und wie sie sie gekauft hatten.
    Jedenfalls hatte ein maher Händler damit zu tun gehabt. Waffen waren eine zivilisatorische Notwendigkeit unter den Kif, ein so wesentlicher Bestandteil der lebenserhaltenden Selbstachtung, daß der Friedensvertrag des Paktes Messer und Degen von dem Waffenverbot hatte ausnehmen müssen. Man hatte sich gesagt, kifische Zähne seien nicht weniger gefährlich und es sei weitaus besser, wenn die Kif dem Pakt beitraten, als wenn sie draußen blieben…
    Natürlich hatte es beträchtlicher Mühen in Übersetzungen und vergleichenden Zivilisationsanalysen bedurft, um all den verschiedenen Spezies das Wort
Frieden
zu erklären.
Krieg
ließ sich auch nicht mit völliger Genauigkeit übersetzen, und die Kif hatten weder das eine noch das andere Konzept verstanden.
    Kif waren nicht dazu verdrahtet, Krieg zu verstehen, da sie ständig miteinander im Streit lagen, da zusammenarbeiteten, wo Hani es auf keinen Fall getan hätten, da betrogen, wo Hani sich unbedingt loyal verhalten hätten, und von Geburt an aggressiv und einer gegen den anderen waren. Einige Gelehrten nahmen an, daß sie ihrem Nest entfliehen mußten, bevor sie gefressen wurden.
    Was das Letzte anging… das war Spekulation. Allerdings verstand Hilfy die kifische Psyche besser als die meisten Hani.
    Das soll nicht heißen, daß sie ihnen verzieh. Die Kif verziehen auch niemals. Entweder veränderten sich die Umstände, oder sie veränderten sich nicht. Soviel hatten sie gemein.
    Hilfy stand von der Konsole auf, ging in die Kombüse, wo Na Hallan herumhantierte, und fragte mit einem unangenehmen Gefühl im Magen:
    »Na Hallan – wie stehen Sie zu der Unterredung mit dem Kif?«
    »Ich tue es, wenn Sie es wünschen«, antwortete er.
    »Sie werden Befehlen gehorchen?«
    »Aye, Käpt’n.« Zweifelnd.
    »Wenn Sie diese Sache versauen, Meras, werde ich Sie eigenhändig erschießen. Leben stehen auf dem Spiel, Ihres, meins, mehr als das, verstehen Sie? Sie gehen auf die Docks hinaus. Und ich sage Ihnen eine Frage, die Sie diesem Vikktakkht stellen werden – das heißt, falls Sie sich nicht selbst eine einfallen lassen. Sind Sie immer noch nicht dahintergekomen, was er gemeint haben könnte?«
    »Ich habe mir den Kopf zerbrochen, Käpt’n, aber mir fällt nichts ein. Ich kann mir nicht denken, wovon er redet. Es ergibt keinen Sinn. Es hat damals schon keinen Sinn ergeben.«
    »Was wäre eine wichtige Frage, die Sie ihm stellen könnten?«
    »Das weiß ich nicht…«
    »Wie in den Märchen, Meras. Man hat einen Wunsch frei. Was würde uns helfen?«
    Seine Ohren sanken herab und hoben sich zögernd wieder.
    »Zu wissen, wo der Stsho ist. Ihn zu erreichen…«
    »Gtst.
Nicht ihn. In diesem Punkt sind die Stsho sehr empfindlich. – Ja, das ist die Frage – falls dir keine bessere einfällt.«
    »Ich würde ganz bestimmt nie…«
    »Du würdest mir es ganz bestimmt sagen, wenn dir eine einfiele. Ich werde mit diesem Vikktakkht ein Treffen vereinbaren. Und wenn wir mit ihm zusammenkommen, wenn Messer oder Pistolen gezogen werden, gehorchst du meinen Befehlen und spielst nicht den Narren. Hast du gehört? Hast du das vollständig verstanden, so daß keine Frage mehr übrigbleibt?«
    »Aye, Käpt’n«, antwortete er schwach. Hilfy hatte das unbehagliche Gefühl, wenn sie gesagt hätte, der hiesige Stern sei grün, hätte Na Hallan ihr auch zugestimmt.
    Sicher, er würde versucht haben, den Stern als grün zu sehen.
    Aber es machte ›Ja‹ nicht zu der besten Antwort. Und man konnte daraus nicht schließen, was er tun würde, wenn die Schüsse losgingen.
    Sie fixierte ihn lange, damit er ins Nachdenken geriet. »Ich werde sehen, ob dieser Vikktakkht zufällig in Kontakt mit diesem Schiff ist.«
     
    »Du«, sagte Hilfy im Hauptkorridor des unteren Decks zu Fala, »übernimmst die Ladebucht. Kannst du das?«
    »Kein Problem«, behauptete Fala. »Aber…«
    »Kein ›Aber‹. Du mußt die Verladegeräte bedienen.« Falas Ohren sanken herab. »Weil ich die Jüngste…?«
    »Weil ich über Wichtiges nachzudenken habe, Fala! Götter!«
    Hilfy

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