Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat
No’shtoshti-stlen betrifft, so verhindern diese schändlichen Personen den Kontakt mit
gtst.
Wir fürchten in diesem Augenblick um
gtst
Sicherheit und fragen uns, ob Euer Exzellenz vielleicht ein Wort mit diesen Individuen sprechen wollen.«
»Ich werde sie verfluchen.«
»Bitte, halten Sie sich bereit, das zu tun. Ich schalte Ihren Interkom auf direkten Funkkontakt mit der Treffpunkt-Kommunikation. Aus offensichtlichen Gründen lassen wir keine Leitungen anschließen, vor allem nicht die Kom-Leitungen.«
»Wir sind bereit.«
»Sie sind in Kontakt«, informierte Hilfy
gtst,
drückte den Knopf und lauschte, das Kinn auf die Faust gestützt.
»Frevelhaftes und schamloses Benehmen!«
Die Eröffnung hatte eine Tonhöhe, daß die Anzeigen Spitzen zeigten. Währenddessen kam über eine Wellenlänge, die für amtliche Hani-Angelegenheiten reserviert war, die Aufforderung: »Chanurs Legat,
verbinden Sie mich mit Hilfy Chanur.«
»Sie sind schon verbunden«, antwortete Hilfy. »Guten Tag. Ist dort der Ehrran-Clan?«
»Unverschämtheit wird Ihre Sache vor dem
Han
nicht verbessern! Sie sind persönlich und als Crew der Piraterie, der Entführung, der Vergewaltigung und des Mordes angeklagt, Sie in Ihrer Eigenschaft als Clan-Oberhaupt zudem des Verrates, der Volksverhetzung, der Verletzung des Friedensvertrages…«
»Sie haben die überhöhte Geschwindigkeit vergessen und das unvorschriftsmäßige Andocken, Ehrran. Dies ist eine politische Show, das wissen wir beide. Götter, gibt es ein schmutziges Geschäft auf dieser Seite von Ajir, in dem Sie die Finger nicht haben?«
»Ich verlange, mit Hallan Meras zu sprechen. Im Namen des Meras- und des Sahern-Clans.«
Das mußte ja kommen. Hallan warf ihr einen verzweifelten Blick zu, Chihins Gesicht war finster wie ein Unwetter.
Hilfy drückte von neuem den Sendeknopf. »Verlangen Sie, was Sie wollen, Ehrran. Chanur erlaubt es nicht.«
Käpt’n, sagte Hallan tonlos. Sie schüttelte den Kopf.
»Kann ich das aufzeichnen, Chanur?«
»Selbstverständlich, Ehrran.«
»Käpt’n!« Hallan war ganz außer sich.
»Du bist verheiratet. Halt den Mund!«
»Ich bin…« – verheiratet, sagte sein Unterkiefer.
»Seit ungefähr einer halben Stunde. Unterschrieben von einem Stsho-Beamten, einer Stsho-Heiligkeit, einem unparteiischen Zeugen und mir als Kapitänin dieses Schiffes. Meine Glückwünsche, und mach uns keine Schande.«
»Mit… wem…?« Hallan verstummte wieder. Die Sprecherin des
Han
verlas weitere Anschuldigungen über Kom.
»Es wäre gut, wenn ich es wäre«, bemerkte Chihin dunkel.
»Du bist als erste angeführt«, erklärte Hilfy. »Entschuldige, wenn wir nicht gefragt haben, wie du es gern hättest. Du warst gerade dabei, die Annäherung zu berechnen, und ich konnte mir denken, daß Ehrran so etwas loslassen würde.«
»Aber…«, begann Hallan. Chihin brachte ihn wieder zum Schweigen. Ehrran wiederholte eine Frage. Hilfy sandte ihr einfach das Dokument in Faksimile zu. Und das Schriftstück, in dem Sahern der Aussetzung eines Crewmitglieds, der öffentlichen Beleidigung, des öffentlichen Ärgernisses, der böswilligen Strafverfolgung und neun verschiedener Verletzungen des Gewohnheitsrechtes im Pakt-Raum beschuldigt wurde.
»Und ich beschuldige die Kapitänin und die Crew der
Saherns aufgehende Sonne
außerdem der Verschwörung und der Verleumdung nach dem Gesetz der Amphiktionie sowie der Verschwörung mit dem Ziel, den Friedensvertrag zu brechen, Ehrran. Wenn Sahern vor Gericht zu gehen wünscht, bei den Göttern, ich habe Namen und Daten im Log.«
Die Stille, die jetzt folgte, war seltsam. Der Kontakt brach ab.
Irgendwer besprach sich mit irgendwem.
Hilfy schaltete sich in das Gespräch auf dem anderen Kanal ein. Die Indikatoren erreichten immer noch hohe Werte.
Sollen sie machen, was sie wollen, dachte Hilfy und stand auf, um sich kurz die Beine zu vertreten. »Ich denke, wir machen eine Weile Pause. Stell den Computer auf Alarm ein. Laß die Aufzeichnung weiterlaufen. Geht euch duschen – oder was ihr sonst möchtet. Viel Glück, Na Hallan, ich gratuliere, willkommen im Clan. Die offizielle Feier veranstalten wir, wenn wir das hier hinter uns gebracht haben.«
Alle verdrückten sich. Hilfy fragte nicht, wohin. Sie setzte sich wieder und ließ noch einmal die Botschaften ablaufen, die sie nicht zugaben empfangen zu haben.
Es waren doch nicht alle gegangen. Hilfy sah den Schatten in einem toten Schirm, blickte über die Schulter zurück und
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