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Chaos Erde

Chaos Erde

Titel: Chaos Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Wissenschaft bin ich auch nie sonderlich bewandert gewesen. Ich entsinne mich bloß, daß es irgendwie mit Müll zusammenhing.«
    Quaddel schnippte mit den Fingern. »Mit dem Duckmannschen Direkttranslokator?«
    »He, Sie kennen sich ja doch aus. Weshalb tun Sie so, als hätten Sie keinen Durchblick?«
    »Ehrlich, es ist wahr, ich habe keine Ahnung. Ich habe die Bezeichnung bloß gesprächsweise von jemandem aufgeschnappt. Bitte erklären Sie mir den Rest.«
    »Ach so, ja. Damals dachte man, damit ließe sich das Müllproblem beheben. Dann stellte sich aber heraus, daß er den Abfall nicht beseitigte, sondern nur woanders hintransferierte. Und im Weltall wußten schon jede Menge Spezies über uns Bescheid, weil die Erde wegen ihrer Rundfunk- und Fernsehsendungen der lästigste Krawallplanet in diesem Spiralarm der Galaxis war, man hatte allerdings nie Kontakt zur Menschheit aufgenommen, weil man davon ausging, daß sie sich recht bald selbst ausrotten würde. Aber nachdem die Menschen eine interstellare Raumfahrt entwickelt hatten, mußte man sie notgedrungen ins Galaktische Konglomerat aufnehmen, zumal weil die erfundene Methode billiger als jede andere war, und alle rissen sich um die Lizenzen, und ehe man TensorMcDyke! rufen konnte, waren die meisten Erdbewohner reich genug geworden, um auszuwandern. Bei den Exoplanetaren mochte aber niemand die gleiche Krise auf der eigenen Welt wiederholt haben, darum legten sie recht schnell Einwanderungsbeschränkungen fest, infolgedessen ist immer eine Kernbevölkerung auf der Erde zurückgeblieben, und weil alle Menschen, die ‘n bißchen von Organisation verstanden, fort waren, mußten sie irgendwen gewinnen, der die Verhältnisse regeln konnte, und reichten, um die Finanzen für die Bewerbung zu sichern, die Bettelbüchse herum. Nicht alle sind davon begeistert gewesen. Auf Trigon zum Beispiel waren viele Leute der Auffassung, man sollte die Erde ruhig kaputtgehen lassen, es gab eine große Kampagne unter dem Motto >Trigonen sind Trigonen<, aber zu guter Letzt hat doch eine Mehrheit für eine Hilfsaktion gestimmt, aus Sentimentalität, glaube ich, und es wurde beschlossen, sich an die Yelignesen zu wenden. Bis vor kurzem waren sie noch die reichste und mächtigste Spezies, und es heißt, sie haben sich vorgenommen, an die Spitze zurückzukehren… Oh, hallo, Mack. Rimski, das ist Mack Hammer.«
    Die Eingangstür des Lokals war einwärtsgeschwungen. Ein hagerer Mann mit einer strengen Miene unter einer achteckigen Mütze schaute herein.
    »Morgen, Mieze«, rief er. »Morgen… äh… Rimski. Hört mal, wir haben ‘n neuen Gefrierfleischmann im Trupp, er ist der Nachfolger Garys, der endlich seine Schulden abbezahlt hat. Was dagegen, wenn ich ‘ne Probe durchführe, damit er heute abend weiß, was er machen muß?«
    »Nein, geht klar, nur zu.«
    Umgehend drängten sich an dem Mann mit der strengen Miene, der eine amerikanische Polizeiuniform des 20. Jahrhunderts trug, drei Männer und drei Frauen vorbei und nahmen an verschiedenen Stellen des Lokals Platz.
    »Also, wir tun jetzt so, als wär’s neun Uhr abends«, sagte Mack Hammer an, sobald die sechs Leute saßen. Dann riß er die Pistole heraus. »Keine Bewegung!« schrie er. »Daß sich mir niemand vom Fleck rührt!«
    Vier weitere, gleichfalls bewaffnete >Polizisten< stürmten herein. Die sechs vorher eingetretenen >Gäste< kippten ihre Tische um, suchten dahinter Deckung und zückten eigene Schußwaffen. Einer schoß Hammer mitten ins Gesicht. Sein Schädel zerplatzte in einem Hagel aus Hirn und Blut, als wäre Hammer vom Hammer getroffen worden.
    »Hui, hui«, kommentierte Mieze. »Die Effekte sind jetzt wirklich bis zur äußersten Perfektion verfeinert, finden Sie nicht?«
    Ein Polizist feuerte auf den Täter, aber verfehlte ihn. Dafür warf daneben ein Mädchen die Arme in die Höhe und brach zusammen, Blut sprudelte aus einer Schußwunde im Hals. Etliche weitere Kugeln pfiffen umher. Mehrere zerschmetterten Flaschen im Regal hinter der Theke. Auch hinter dem von Mieze zur Seite gezogenen Vorhang gelagerte Fässer erhielten Treffer und überfluteten den Fußboden mit Bier.
    »Ist das die Prohibitions-Alkoholkontrolle, die Sie in auf Ihrem Reklameschild erwähnen?« rief Quaddel in das Rattern der Knarren.
    »Genau! Jeden Abend um neun kommt Mack mit seiner Truppe. Es ist jedesmal ‘n großer Erfolg.«
    »Stören die Gäste sich nicht daran? Ich meine, mir wenigstens würd’s, hocke ich mich irgendwo rein, um

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