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Chaos Erde

Chaos Erde

Titel: Chaos Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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den Beinen oder anderen Gehwerkzeugen. Der Zusammenprall mit Rogers und seiner Kollegin warf sie von neuem kreuz und quer über den Haufen.
    »Ach, wunderbar«, meinte Nixy in ausdruckslosem Ton. »Auch noch Widerstand gegen die Staatsgewalt. Wenn Multi-Opa das erfährt, kann man ihn als spaltbares Material verwenden. Es wäre eindeutig besser, er würde davon nichts zu hören kriegen, aber ich glaube, es läßt sich nicht vermeiden, daß ich unsere Rechtsanwälte einen Kostenvoranschlag ausarbeiten lasse… Na, soll doch ‘n Schwarzes Loch alles verschlingen… Los, kommen Sie, wir hauen ab!«
    Mit einer Hand zog sie Quaddel auf das halb ununterscheidbare Flimmern in der Luft zu. Einen Augenblick später waren sie nicht mehr da.
     
    »Die Computer schlagen WAS vor?«

 
SIEBEN
     
    HOTEL ZUM VERUNGLÜCKTEN HOCHSTAPLER
     
    »He, Kapitän! Was sind das dort vorn für Schiffe?«
    »Die Pinta, die Nina und die Santa Maria.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, wir seien an Bord der Pinta.«
    »Das sind Sie auch.«
    »Was sind das dann für Schiffe hinter uns?«
    »Streng genommen heißt es >achtern<. Also, achteraus an Backbord sehen Sie die Santa Maria, die Nina liegt steuerbords, und als drittes können Sie die Pinta erkennen, gefolgt von…«
    »Das ist ja ein ungeheuerlicher Skandal! Ich hatte den Wunsch, Kolumbus’ Fahrt über die geheimnisvolle, einsame Weite der See nachzuvollziehen. Das Meer mit einer richtiggehenden Flotte zu überqueren, verdirbt ja wohl den Erlebniswert dieser Freizeitattraktion.«
    »Gnädige Frau, wir halten uns Buchstabe für Buchstabe an das versprochene Programm. Man kann es wohl nicht als unsere Schuld bezeichnen, daß die Yelignesen dieses Jahr hundertfünfzig Kolumbus-Fahrten genehmigt haben, die wir zügig abwickeln müssen.«
     
    »Das ist ja merkwürdig«, entfuhr es Quaddel unwillkürlich.
    Zur gleichen Zeit wanderte – oder wankte – ein belebtes Objekt, das in etwa einer Kombination aus drei Geschirrspülbürsten und einem Gummisauger ähnelte, durch ihn hindurch auf etwas zu, das anscheinend ein Angestellter hinter anscheinend einer Rezeption anscheinend eines Hotelfoyers war, und ließ eine ebenso lautstarke wie unverständliche Litanei resoluter Beschwerden vom Stapel. Allerdings schien die Rezeption genauso auf einer geschäftigen Straße wie auch im Innern einer… einer offenbar völlig andersartigen Lokalität zu sein. Trotz des leeren Magens mußte Quaddel schwer schlucken.
    »Das Kompartment wäre zufriedenstellend«, klagte die Kreatur in Tönen, die wie das Quietschen eines ungeölten Getriebes klangen, »aber die fortwährende Störung der Privatsphäre macht es unakzeptabel. Außerdem ist die Sicherverwahrung des Eigentums…«
    »Sir, Madam oder Dingheit, was eben der Fall sein mag«, unterbrach eine menschliche Stimme die Beanstandung im gleichen Tonfall naher Verzweiflung, den Quaddel bei Fix und Foxy gehört hatte, »das >Kompartment<, das Sie meinen, ist nicht das für Sie reservierte Zimmer. Sie haben Ihr vollständig privatimes Zimmer noch gar nicht bezogen.«
    »Die Örtlichkeit ist falsch?«
    »Sehr richtig, Eure Neutrumität.« Wäre es denkbar gewesen, jemanden schwitzen zu hören, hätten jetzt in der zittrigen Stimme Schweißausbrüche mitgeklungen. »Auf diesen Umstand wären Sie sicherlich aufmerksam geworden, hätten Sie in das Ihnen vom Reisebüro ausgehändigte Informationsmaterial Einblick genommen. Auf von Menschen bewohnten Planeten erlangt man im allgemeinen durch Benutzung eines sogenannten Schlüssels Zutritt in die Hotelzimmer. Ich erlaube mir die Vermutung, daß Sie keineswegs den Ihnen übergebenen Schlüssel verwendet haben, um das fragliche >Kompartment< zu betreten.«
    Kurzes Schweigen ergab sich. »Ich gestehe«, antwortete der Alien leicht verlegen, »ich habe den >Schlüssel< als entbehrlich eingestuft.«
    »Das erklärt die Tatsache, daß Sie im Erdgeschoß die Fäkalienentsorgungseinrichtung für weibliche Menschen bezogen haben. Gestatten Sie uns nun bitte, Sie an denselben Ort zu geleiten, an dem schon Ihr Gepäck 1 deponiert und dessen Andersortigkeit vorhin Ihrerseits gänzlich richtig konstatiert worden ist… Vorn entlang, bitte!«
    All das schien in dem flüchtigen Augenblick zu geschehen, den Nixy brauchte, um Quaddels Bemerkung zu hören und darauf zu reagieren. »Was ist denn?« fragte sie, befaßte sich dann jedoch, ehe er antworten konnte, mit etwas anderem. »Ich muß diese gräßlichen Lumpen loswerden. Bestimmt

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