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Chaos Erde

Chaos Erde

Titel: Chaos Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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eigenen Mitteln nach hier durchschlagen und mir unterwegs diese lächerliche Kluft verpassen lassen mußte?«
    »Warum?« plapperte Quaddel. »Tja… äh… Das ist eine lange Geschichte.«
    Nur nicht übertreiben, ermahnte ihn in seinem Kopf eine von Ironie triefende Stimme. Sie hat erst heute morgen angefangen. Diesmal jedoch war es wenigstens seine eigene innere Stimme.
    »Was soll das heißen, Sie haben nichts dergleichen getan?« schnauzte Fix zu Foxys energischer Unterstützung. »Unser Goldrausch-San-Franzisco rauscht hinab in die Bucht! Wie sollen wir denn nun noch ohne Temporaltransfer, der unser Budget überfordert, das Touristengesocks an die Waschrinnen und mit dem Gold pünktlich um hundertzwanzig Ortszeit nach Vegas schaffen?«
    Genau in diesem Moment verschlang ein neuer Erdrutsch das Saloon-Gebäude. Quaddel erwartete, daß der Schlamm zum Fenster hereinquoll, an dem sie standen, oder auf alle Fälle zur offenen Seite herein, die das Hinausbrechen der Wand hinterlassen hatte, und konnte, als plötzlich ringsum Finsternis herrschte, kaum einen Aufschrei der Bestürzung unterdrücken.
    Doch natürlich ereignete sich nichts derartig Gefährliches, und als flackrige Leuchtkörper aufflammten, murrten die übrigen Touristen (Moment mal! Ich bin gar kein Tourist!) schon wieder, wieviel besser doch alles auf Mesklin oder Cannabis organisiert würde, wenn man dort Lawinen oder Erdbeben ins Programm aufnähme, dann wenigstens in grandiosem Maßstab.
    »Und wieder einmal kommen Sie bei uns in den vollen Genuß des Überraschungsmoments«, rief Fix in einem desparaten Versuch, der Mißstimmung entgegenzuwirken.
    »Hätte ich geahnt, daß es so zugeht«, knirschte Nixy, »ich hätte mich nie von Multi-Opa überreden lassen, an so etwas…«
    »Ehrenwerte Intelligenzwesen!« schrie Foxy mit voller, ganz beträchtlicher Lungenkraft. »Bitte entschuldigen Sie die während unserer bisherigen Tour vorgefallenen, beklagenswerten Pannen! Gegen vorsätzliche, bösartige Sabotage konnten wir natürlich keine Vorkehrungen treffen – und auch Sabotage, ja gerade Sabotage, ist ein neuer Beweis, wie meine Kollege vorhin schon angedeutet hat, für die in der gesamten Galaxis einzigartige Unberechenbarkeit der irdischen Verhältnisse…! Wir haben die Polizei verständigt, damit die Schuldigen verhaftet werden.«
    Und da erschienen mitten aus der Luft Weltraumdetektivin Barbarella Blue und Weltraumdetektiv Flash 1 Rogers.
    »Nixy Anangaranga-Jones«, erklärten sie unisono, »es ist ermittelt worden, daß Ihre, ausschließlich Ihre Gegenwart der Ursprung der dieser Touristengruppe entstandenen Probleme sein muß. Darum verhafte ich Sie wegen versuchter Geschäftsschädigung der terranischen Tourismusbranche.«
    Daraufhin näherte Blue sich Nixy… Und Rogers kam auf Quaddel zu.
    »Ich soll die Tour sabotiert haben?!« brauste Nixy auf. »Denken Sie etwa, ich würde riskieren, daß Multi-Opa mich enterbt? Was für ein Blödsinn! Aber ich habe schon von solchen Hirnrissigkeiten erzählen hören. In der Reklame heißt es immer, sie erhöhten den Charme der Alten Erde. Allerdings stellt die Sache sich etwas anders da, wenn man selbst der Leidtragende ist, das dürfen Sie mir glauben. Im Moment wäre ich überall lieber als hier.«
    »Ich auch«, sagte Quaddel aus tiefstem Herzen und aus dem Mundwinkel gequetscht, während Blue und Rogers Anstalten machten, der Verhafteten Stahlfesseln anzulegen, die wie ganz normale, solide, altbewährte Handschellen aussahen. Eine Schelle hatten sie jeweils schon ums eigene Handgelenk geschlossen. Aber hinter den beiden bemerkte Quaddel ein ziemlich seltsames Phänomen. Es war schwierig, es genau ins Auge zu fassen, doch jedenfalls hatte es ungefähr die vertikalen Umrisse einer Tür, und es erinnerte Quaddel an das, was er beim Abgang aus Holyrood durchquert hatte.
    Ist es vorstellbar, daß ich Nixys Wunsch erfüllen kann?
    Wenn Blue und Rogers nun wahrhaftig vergessen hatten, das Transportmittel, mit dem sie hergelangt waren, zu desaktivieren, es zu suspendieren, von der Energiezufuhr zu separieren, oder zu tun, was sonst erforderlich war, um es außer Betrieb zu setzen?
    Kaum gedacht, schon gemacht: er schnappte sich die offenen Schellen der beiden Stahlfesseln und schloß sie zusammen. Mit einem kräftigen Ruck riß er Blue und Rogers aus dem Gleichgewicht. Sie schlitterten zusammen den schrägen Fußboden hinab. Die restlichen Touristen hatten sich gerade aufgerappelt und standen wieder auf

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