Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)
Mutter, die bereits mit jungen Jahren gegen den Willen ihrer Eltern die Abgeschiedenheit, in welcher die Jägersfamilie lebte, verlies, um die weite Welt zu sehen.
Doch fast alles was sie erleben musste, war Zurückweisung und Einsamkeit. Kaum Siedlungen, welche sie bereiste, wollten ein solch absonderliches Wesen lange dulden und sie wurde immer wieder verjagt, an welches Volk sie sich auch gewandt hatte. Dies dauerte an, bis sie den sonderlichen Zwerg auf ihrer Reise angetroffen hatte und sich mit diesem in einem abgelegenen Bergdorf niedergelassen hatte.
Terbu wusste nicht, wie sein Zwergenblut, das sich nun zum menschlichen, dämonischen und elfischen Blut gesellte, seinem Sohn wirklich helfen sollte. Drum hatte er schon viele Male darüber nachgedacht fortzugehen und in einer Großstadt wie Mengan zu leben, wo unterschiedliche Rassen und Kulturen aufeinandertrafen und Bereth sich unter den Menschen, die an seltsame Wesen gewohnt waren, wahrscheinlich wohler fühlen würde, als an solch einem abgelegenen Ort, wo alles Anormale verhöhnt und gemieden wurde. Nur hatte er sich nie von der Hütte trennen können, in welcher er und seine Frau ihre wenigen gemeinsamen Jahre glücklich verbracht hatten. Aber es war wohl an der Zeit, noch einmal ernsthaft über einen Umzug nachzudenken.
Angesichts des nun kräftigen Regens griff Terbu seinen Sohn am Arm und führte ihn zur Haustüre.
»Lass uns etwas warmes Trinken und dann erzähle mir, was dich wirklich bedrückt«, sagte der Zwerg noch, doch Bereth hörte ihm schon nicht mehr zu, seine Gedanken waren in die Ferne abgeschweift. Dennoch folgte er seinem Vater widerstandslos ins Trockene.
Dort gelang es Bereth endlich, sich wieder zu beruhigen, während er mit Terbu einen warmen Tee trank und ihm von seinen Träumen erzählte, die in den letzten Tagen ihn Nacht für Nacht übermannt hatten. Aber der alte Zwerg wusste kein Mittel dagegen und versuchte ihn mit der Aussicht zu beruhigen, dass die Alpträume sich mit der Zeit ganz gewiss legen würden. Er hatte mit anderen Problemen seines Sohns gerechnet. Träume, die mochten vergehen, so wie sie kamen, war des Zwergen feste Überzeugung, der solcherlei Spuk nicht viel Gewicht beimaß. Sie schlürften noch gemeinsam ihren Tee.
Als Terbu ihn alleine zurückließ, musste Bereth eine neue Beschäftigung finden. Er ging die Treppe hinunter, die in den Keller des Hauses führte, und fand sich am alten Arbeitsplatz seines Vaters wieder, der seit Jahren nur noch dazu diente, meist nutzlose wie zu Bruch gegangene Erfindungen, welche Terbu einst ersonnen und konstruiert hatte, aufzubewahren.
Früher, noch bevor er das Vermögen seines Onkels geerbt hatte, war der Zwerg weit umhergereist und hatte versucht seine seltsamen Erfindungen zu verscherbeln. Oder er hatte den Leuten seine geschickten Hände angeboten und ihre Sachen gegen Entlohnung oder etwas Warmes zu Essen repariert. Wenn Bereth jedoch das Gerümpel hier unten aufrichtig besah, wusste er, sein Vater musste hauptsächlich vom Mitgefühl seiner Kunden gelebt haben.
Sein Interesse galt jedoch nicht dem vielen Schrott. Er war vielmehr auf der Suche nach einem alten Spielzeug . Bereth fing folglich an, das Gerümpel zu beräumen und einige der vielen Gegenstände weckten lebhafte Erinnerungen. So der Spannkolben zum verschießen von Eisenkugeln, der statt eines wilden Tieres die Augenbraue seines Vaters zerfetzt hatte. Oder das von Terbu selbstgezimmerte Holzgestell mit zwei runden Scheiben, das zum Fortbewegen gedacht gewesen war, ihn aber aufgrund eines Achsbruches nur gegen den nächsten Baum befördert hatte. Nach langem Suchen fand er schließlich das Objekt der Begierde in einer zerdrückten Holzkiste, auf der ein unglaublich schwerer, riesiger Metallklotz lastete. Trotz der beginnenden Fäulnis der Kiste sah die selbst gefertigte Waffe noch gut erhalten aus. Das Holzschwert hatte die Abmaßen eines richtigen Breitschwertes, obwohl die Klinge dicker war und eher einem Prügel glich. Der Griff war mit einem abgewetzten Lederband umwickelt, welches den Träger vor dem rauen Holz schützen sollte.
Er konnte sich noch gut erinnern, wie ihm als kleiner Junge das alte Kurzschwert von Terbu zwischen die Krallen gekommen war. Der Zwerg hatte es zum Selbstschutz gekauft, als er noch alleine mit seinen Erfindungen die Welt bereist hatte. Den Umgang mit der Waffe hatte er bei einem alten Soldaten erlernen können, bei dem Terbu eine Weile als Gehilfe gedient hatte. Als
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