Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)
machte die anderen auf ihn aufmerksam. Die Mädchen verzogen angewidert die Nase, ignorierten ihn aber sogleich wieder. Nur der hagere Jugendliche starte ihn weiter an. Mit einem breiten Grinsen sagte er etwas zu seinen Begleiterinnen, die sofort zu lachen begannen. Duma lachte höfflich mit. Bereth musste den Witz nicht hören, um zu verstehen, dass dieser auf seine Kosten gegangen war. Er hasste diesen Ort.
»Hier ist der Mantel«, sagte Dsenk, der wieder nach draußen gekommen war und streckte ihm das Kleidungsstück hin. Bereth nahm es an sich.
»Ach, lungern diese Unholde schon wieder hier herum«, sagte der Zwerg, dem der zornige Blick von Bereth nicht entgangen war. »Kümmere dich nicht um die. Sieh zu, dass du nach Hause kommst.«
Bereth war sich nicht sicher, ob der Zwerg den letzten Satz als gutgemeinten Ratschlag oder eher als Aufforderung von sich gegeben hatte, weil er möglicherweise Kunden vertrieb, wenn er noch länger hier herum stand.
»Natürlich. Das werde ich. Danke, für den Mantel .«
Der Wirt verabschiedete sich und war bereits wieder in der Taverne verschwunden. Er konnte Stimmen im Innern vernehmen. Die Kundschaft war bei dem Wetter bereits zu früher Stunde zahlreich. Bereth drehte sich zur Straße um, als er von einem Mann angerempelt wurde. Er stürzte in den Schlamm und der Mantel fiel in eine Pfütze.
Verärgert stand er wieder auf und richtete sich zu dem ungehobelten Kerl auf. Vor ihm stand ein grobschlächtiger Mienenarbeiter, kräftig gebaut und kaum kleiner als der großgewachsene Bereth. Er sah ihn angriffslustig an. Die hiesige Goldmiene war der Entstehungsgrund des abgelegenen Bergdorfes gewesen und hatte viele Zwerge aber auch Menschen hierher gelockt. Auch Mugras Vater war so einst ins Dorf gekommen, um sein Glück zu versuchen. Doch das Gold versteckte sich immer tiefer im Gebirge und wurde immer weniger. Die Arbeit in den Mienen war hart und die Entlohnung der Arbeiter nur noch gering. Was dem Gemüt der Männer nicht gerade wohl tat. Der Alkoholkonsum half da nur selten.
Er wollte sich jedoch nicht in unnötige Scherereien verwickeln lassen, entschuldigte sich voreilig und nahm stillschweigend den Mantel hoch und befreite diesen vom Dreck. Während der Mienenarbeiter unfreundlich grunzend an ihm vorbei in die Taverne ging, konnte Bereth von Mugra und seiner Begleitung Gelächter hören. Er ignorierte sie und wollte hier nur noch weg. Aber heute schien ihm wirklich nichts gegönnt zu sein. Anscheinend wollte Mugra den jungen Frauen imponieren und war dementsprechend auf Krawall gebürstet. Doch Bereth machte sich hastig davon.
»He! Warte doch«, rief ihm Mugra nach. »Kannst du nicht einmal einen alten Freund grüßen?«
»Freund? Jedes Mal wenn du mich deinen Freund nanntest, durfte ich den Sündenbock für deine Untaten spielen oder wurde zur Zielscheibe deiner Streiche. Lass mich in Frieden!«
Doch Mugra hatte Bereth überholt und versperrte ihm nun den Weg. Die anderen hatten sensationslüstern zu den beiden aufgeschlossen, wenngleich sie sich auf sicherer Distanz hielten.
»Was ist denn mit dir los? Früher hast du immer gebettelt, bei uns dabei sein zu dürfen. Wir haben dir immer nur einen Gefallen tun wollen. Nicht wahr Duma«, heuchelte er. »Jetzt tust du so, als würdest du uns nicht einmal mehr kennen. Hatten wir den keinen Spaß zusammen?«
»Ihr hattet euren Spaß, ja. Nun lass mich vorbei. Ich muss nach Hause .«
Mugra blickte zu den beiden jungen Frauen hinüber, die gelangweilt wirkten und auf einmal war sein Tonfall schlagartig verändert, regelrecht aggressiv, während er Bereth plötzlich mit einer Hand am Kragen packte, um diesen am Gehen zu hindern.
»Du hältst dich wohl für etwas Besseres. Lebst mit deinem Vater in dieser riesigen Hütte abseits des Dorfes. Wahrscheinlich lacht ihr dort über uns ärmliche Dorfleute, darüber dass unsere Väter hart in den Mienen arbeiten müssen und nicht stinkreich sind wie ihr und sich nicht den ganzen Tag besaufen können!«
Bereth schlug die Hand des anderen weg.
»Lass meinen Vater aus dem Spiel! Wir tun nichts dergleichen. Ihr Dorfleute sei d es doch, die uns nicht in Ruhe lassen wollt!«
Doch Mugra ließ nicht locker. Dieses Mal packte er sein Gegenüber mit beiden Händen. Duma wollte etwas sagen. Es reichte allerdings ein Blick seines Anführers, um ihn zum Verstummen zu bringen.
»Weshalb wohl? Habt ihr in eurem ganzen Haus den keinen Spiegel. Du bist einfach nur eine abscheuliche
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