Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaos über Diamantia

Chaos über Diamantia

Titel: Chaos über Diamantia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
Geistesverbrüderungen machen kann … Während sein Körper in der Station Capodichino im Bett lag (oder, weniger gut, in einem nahen Krankenhaus), konnte er zum ersten Mal mit jeder beliebigen Person Verbindung aufnehmen – ausgenommen offenbar die falschen Charles Mortons.
    Zweimal hatte er es mit Bray versucht. Beim ersten Versuch hatte er sich als Teilhaber des Gehirns eines Diamantiers wiedergefunden, der eine unbekannte Straße entlanggegangen war. Ein paar Minuten lang hatte er das Innenleben eines diamantischen Mannes beobachtet; dann hatte er sich schaudernd zurückgezogen. Bei der zweiten Geistesverbrüderung war er in einem Soldaten der Erdföderation gelandet, der mit einer Prostituierten in einer Absteige war.
    Interessant, aber entmutigend. Er brannte darauf, mit Bray zu sprechen, aber die Chancen dafür standen fünfhundert zu eins, und darum lohnte es sich nicht.
    Aber die Zeit zum Handeln war gekommen. Er machte mehrere Versuche, das Irsk-Duplikat im Gyuma-Dschungel zu erreichen, die leuchtende Gestalt, die nach der Dezimierung der ersten Unterhändlergruppe zu Joaquin gesprochen hatte.
    Er bekam nichts. Was etwas verblüffend war. Aber es lieferte wieder einen Hinweis, daß der Gegner nicht wirklich auf dem Planeten war. Was sollte er unter diesen Umständen tun? Ein Gespräch mit Marriott war offensichtlich das Gegebene …
    Mortons Duplikat irgendwo in Marriotts Gehirn sagte: »Hauptmann, ich habe in diesem Augenblick eine Geistesverbrüderung mit Ihnen durchgeführt. Ich möchte mit Ihnen reden.«
    Es gab eine lange Pause. Morton sah, daß der Trupp von Irsk-Soldaten, Marriott und die beiden Irsk mit Isolina auf der Tragbahre einem Dschungelpfad folgten. Es war eine lange Kolonne, die sich im Gänsemarsch fortbewegte, und Marriott schien ziemlich am Ende zu gehen.
    Der Physiker war geistesgegenwärtig. Er verlangsamte seinen Schritt und erweiterte den Abstand zu seinem Vordermann, dann sagte er mit leiser Stimme: »Was wollen Sie?«
    »Gibt es eine Möglichkeit«, sagte Morton, »daß wir zusammenarbeiten, um das Mahala-System zu schlagen?«
    »Wir sind alle in äußerster Gefahr«, wisperte Marriott. »Vor ein paar Minuten gab es hier in der Nähe eine Energieentladung wie von einem Blitzschlag, und die Irsk konnten sich nicht erklären, was es war. Aber ich wußte es sofort, und ich wußte auch, daß es nur eine kleine Kostprobe war. Die Streitkräfte der Erdföderation werden ausgelöscht werden. Diamantia ist im Begriff, zu einem Trümmerhaufen zu werden. Von den Diamantiern wird niemand übrigbleiben, und selbst das Überleben der Irsk ist in Frage gestellt. Ich kann mir in diesem Moment nicht erklären, warum es sich noch zurückhält, aber ich weiß, daß unsere einzige Hoffnung meine Wiedergewinnung der Kontrolle ist, die ich an Sie verloren habe.«
    Das kam Morton wie ein Erpressungsversuch vor, aber unglücklicherweise hatte es auch den Klang der Wahrheit. »Warum diskutieren wir nicht über diese Dinge?« sagte er. »Kürzlich erklärte ich Ihnen meine Bereitschaft, zu helfen.«
    Marriott lachte, ein scharfes, zynisches Lachen. »Was gibt es zu diskutieren? Ich weiß, wie die Macht schmeckt, und Sie sind dabei, es zu lernen. Solange Sie die Kontrolle nicht an mich zurückgeben wollen, sehe ich keine gemeinsame Basis.«
    Also gab es keine Wahl. »Über die Rückgabe der Kontrolle läßt sich reden«, sagte Morton hastig, »obwohl ich nicht weiß, wie das über die Köpfe der Irsk hinweg geschehen könnte. Sie wissen, es soll eine Art Wahl abgehalten werden. Aber sagen Sie mir, warum zerstörte die Dunkelheit Sie nicht, nachdem Sie abgesetzt waren, wenn Sie ihr so gefährlich werden können?«
    »Sie verstehen nicht«, antwortete Marriott. »Das Mahala-System ist innerhalb seines Rahmens logisch. Jetzt bin ich ihm nicht gefährlich. Außerdem bin ich immer mit den Abwehreinrichtungen von Capodichino verbunden. Hinzu kommt, daß es ihm schwerfällt, jemanden selektiv zu töten.
    Es befaßt sich mit großen Gruppen, nicht mit Individuen. Wahrscheinlich weiß es, wo die Städte sind, und so wird es zuerst alle Gebäude zerstören, in denen Eisen und Stahl verarbeitet sind – und das trifft so ziemlich auf alle Häuser der Diamantier zu. Dann wird das erzhaltige Gestein an die Reihe kommen. Wenn Sie können, malen Sie sich aus, wie Sie über offenes Feld gehen, und plötzlich wird der Boden unter Ihnen fünfzig Meter in die Höhe geschleudert, mit einer enormen elektrischen

Weitere Kostenlose Bücher