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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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einmal alles berühren…« Gespielt apathisch strecke ich meine Arme aus und fuchtle mit den Händen im Raum herum.
    Alex stößt sie unsanft beiseite und schubst mich wieder zurück auf den Stuhl. »Bleib da sitzen und halt's Maul, verstanden?«
    Ich nicke und er verschwindet in dem angrenzenden Badezimmer. Neugierig schaue ich mich in dem großen Raum um, alles ist so schrecklich schick und cool… Dann fällt mein Blick auf ein dickes Buch, das direkt vor mir auf dem Schreibtisch liegt. Es ist ein großes Notizbuch, das schon fast vollgeschrieben zu sein scheint. Lose Blätter sind hinzugefügt worden, liegen jetzt einfach so zwischen den Seiten. Ein Blatt ragt etwas heraus, ich beuge mich vor. Es ist per Hand beschrieben. Die Schrift ist sauber, gleichmäßig und eng… Was ist das? Alex' Tagebuch? Nee, oder?
    »So, nun wollen wir mal schauen, was wir da machen können.« Ich drehe mich schnell um, er soll nicht merken, dass ich herumgeschnüffelt habe.
    »Hast du Gel mitgebracht?«
    »Was hast du nur immer mit deinem Gel? Ich zeig dir gleich, wo du dir dein Gel hinschmieren kannst…«
    Hehehe, weiß er eigentlich, wie zweideutig dieser Satz klingt…? Ich grinse vor mich hin, erst sein strenger Blick lässt mich wieder ernst werden.
    »Wir nehmen kein Gel für deine Haare, dazu sind sie viel zu lang. Ich hab hier Schaumfestiger und Haarspray.«
    »Wow, möchtest du mal Friseur werden?«
    »Fresse halten und Kopf nach vorne beugen, Bambi.«
    Ich tue, was er verlangt, und spüre dann seine Hände, die etwas in mein Haar kneten und dabei immer wieder meine Kopfhaut streifen. Auf meinem Kopf beginnt es, zu kribbeln. Das Kribbeln wandert den Nacken hinunter, immer weiter über den Rücken, bis es schließlich meine Zehen erreicht.
    »Kopf schwungvoll nach oben.«
    Nun beginnt er die einzelnen Strähnen zu ordnen und mit dem Spray zu festigen. Seine Hände gleiten immer wieder durch mein Haar. Ich spüre meine roten Wangen. Er macht mich ja sowieso schon nervös, aber wenn er mich dann auch noch anfasst…
    »Mach die Augen zu.« Seine ruhige Stimme klingt dunkel. Mein Herz klopft hart gegen die Brust.
    »Warum?«
    »Saudumme Frage, Bambi. Damit du kein Haarspray in die Augen bekommst. Warum denn sonst?«
    Ja, warum denn sonst? Ich seufze leise und schließe zögernd die Augen. Mann, in meinem Bauch kribbelt und kitzelt es schon so arg, ich weiß einfach nicht mehr, was ich dagegen tun soll…
    » Bambi! «
    Ich zucke erschrocken zusammen. »Schrei mich nicht so an!«
    »Ich muss ja schreien, wenn du scheinbar eingepennt bist! Ich hab dir jetzt schon zum zehnten Mal gesagt, dass du deine Augen wieder aufmachen kannst.«
    »Ach so…« Ich öffne die Augen und schaue auf. »Fertig?«
    »Mhhhm, besser bekomme ich es nicht hin.« Er packt mich wieder äußerst unsanft am Ärmel und zerrt mich vor seinen breiten, langen Spiegel.
    »Autsch! Musst du immer so grob mit mir sein?« Wehleidig streichle ich mir über den Oberarm. Er hat so fest zugepackt, das gibt bestimmt einen blauen Fleck.
    Alex starrt mich durch den Spiegel an.
    »Ja!«
    Seine Augen sind wie immer kalt und grau, doch schimmert etwas in ihnen, das ich nicht deuten kann. Ich beobachte sein Spiegelbild. Wir stehen nebeneinander und schweigen. Er wirkt angespannt. Ich kann seine Kieferknochen sehen, die Augenbrauen sind zusammengezogen und zwischen ihnen ist eine kleine Falte entstanden.
    »Bist du böse auf mich?«, frage ich ihn leise, weil mich seine Körperhaltung nervös macht. Er verdreht die Augen, entspannt sich aber minimal und muss ein Grinsen unterdrücken.
    »Nein, Bambi, ich bin nicht böse auf dich.«
    »Was hast du dann?«
    »Gar nichts.«
    »Hast du Ärger mit deiner Freundin?« So, ganz unauffälliger Trick, mit dem ich rausfinden möchte, ob er nun vergeben ist oder nicht…
    »Nein.«
    Wow, harte Antwort! Was heißt das jetzt? Ja, er hat eine Freundin, aber nein, er hat keinen Streit mit ihr. Oder: Nein, er hat gar keine Freundin, mit der er sich streiten könnte. Ich kaue auf meiner Unterlippe herum. Wir schauen uns immer noch an. Er scheint nicht mehr ganz so angespannt zu sein, zumindest hat er aufgehört, seine Lippen so hart aufeinander zu pressen. Doch seine Stirn liegt immer noch in Falten. Er grübelt über irgendetwas…
    »Woran denkst du?«
    Alex fängt an zu lachen.
    »Bambi, weißt du denn nicht, dass man diese Frage niemals stellen sollte?« Er dreht sich um und geht zu seiner Kommode. Aus der obersten Schublade holt er eine

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