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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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eben kein richtiges Bett. Aus diesem Grund erschien uns das breite Doppelbett in der gemütlichen Holzhütte wie eine verlockende Ruhe-Oase. Schlafen, entspannen, Energie tanken. Danach haben wir uns gesehnt.
    Alex liegt neben mir. Er schläft noch. Ich will ihn nicht wecken, er soll sich ausruhen, das braucht er. Sein Gesicht, sein ganzer Körper ist mir zugewandt. Er hat sich ein bisschen zusammengerollt und fest in die Decke eingemummelt.
    Sein Atem geht ruhig, stetig, friedlich. Sachte bewegen sich seine Nasenflügel, geräuschlos atmet er aus dem leicht geöffneten Mund. Die Lider sind geschlossen, keine hektischen Bewegungen seiner Augen darunter, die auf einen bösen Traum schließen lassen.
    Überhaupt sieht sein gesamtes Gesicht so entspannt, so weich und friedlich aus, dass ich davon überzeugt bin, dass er sehr tief schlafen muss. Ein tiefer, traumloser, erholsamer Schlaf. Genau das, was ich ihm wünsche. Er hat es verdient.
    Ich liege neben ihm und bin schon ziemlich lange wach. Es ist fünfzehn Uhr, draußen läutet eine Kirchturmglocke. Der helle, freundliche Sonnenschein wurde von dicken Nebelschwaden verdrängt und nun hat es auch noch angefangen zu regnen.
    Es ist wirklich wahr, als liebender Mensch verwandelt man sich in einen seltsam grinsenden Träumer, der hin und wieder in unregelmäßigen Abständen von herzzerreißenden Seufzern geschüttelt wird. Plötzlich macht alles Sinn. Diese ganzen, triefenden Gefühlsduseleien klingen nachvollziehbar und realistisch.
    Was einem vorher Übelkeit verursacht hat, entlockt einem nun ein Seufzen und Floskeln wie Ich will dir die Sterne vom Himmel holen oder Ich würde für dich sterben findet man romantisch und originell. Das macht die Liebe mit uns armen Trotteln. Oder besser: Die Liebe macht aus uns arme Trottel.
    Ich will nicht wissen, wie Bettina, Pa und die anderen sich im Moment fühlen. Es ist mir egal, dass Alex offiziell noch mit Anja zusammen ist und ich mich eigentlich dazu durchgerungen habe, Abstand zu halten.
    Fasziniert mustere ich Alex' rechte Hand, die neben seinem Kopf ruht, als wäre sie ein seltenes, unheimlich schönes und kostbares Objekt aus einer anderen Zeit. Der Handrücken liegt auf dem Kissen, die Finger sind leicht gekrümmt, bilden eine lockere Faust. Mein Blick wandert begierig über die feingliedrigen Finger. Perfekte Anatomie. Zarte Rinnen auf den Kuppen, lange, kurze, verwobene Linien in der Handinnenfläche.
    Ich kann mich nicht entscheiden: Bewundere ich die männliche Stärke, die von seiner Hand ausgeht, oder die sanfte, menschliche Verletzlichkeit? Diese Finger können so zärtlich sein, sie können streicheln und liebkosen. Sie sind aber auch klug, kreativ und zielstrebig. Sie zeichnen, schreiben und handeln.
    Ich kann mich nicht beherrschen. Vorsichtig beuge ich mich nach vorne und tippe Alex' Zeigefinger mit meinem eigenen an. Er reagiert im Schlaf und erzittert. Begeistert über diese Reaktion gehe ich noch ein Stückchen weiter und kitzle seine Handinnenfläche. Er gibt ein leises Murren von sich, seine Finger schließen sich automatisch und ich muss mir auf die Zähne beißen, um nicht laut loszulachen.
    Alex verzieht ein bisschen das Gesicht. Seine Nase kräuselt sich. Er wacht auf. Ich rolle mich eilig zurück auf meine Seite des Bettes und stelle mich schlafend. Er dreht sich, gähnt und schnurrt leise. Am liebsten würde ich mich sofort auf ihn stürzen…
    Die Matratze neben mir hebt und senkt sich immer wieder, scheinbar hat er sich aufgesetzt – ich seh's ja nicht, habe die Augen fest geschlossen.
    »Ich weiß, dass du nicht schläfst, Bambi«, raunt Alex' tiefe Stimme über mir.
    »Doch, ich schlafe ganz fest«, nuschle ich grinsend.
    Er lacht leise. »Du hoffst ja bloß darauf, dass ich dich mit einem Kuss wecke…«
    »Hm, ich darf doch hoffen, oder?«, frage ich mit geschlossenen Augen.
    »Ja – hoffen darfst du…«
    Sein warmer Atem streift mein Gesicht. Er kommt näher. Und dann legt sich sein Mund auf meinen. Weich und langsam bewegen sich seine Lippen, drücken sich an meine… Mein verliebtes Herz freut sich.
    Alex' Lippen lösen sich von mir, seine grauen Augen bleiben aber auf meinem Gesicht haften. Ich kann sie spüren. Sie fahren wie kitzelnde Fingerspitzen über meine Haut…
    »Was ist, Bambi?«, fragt er lächelnd. »Aufstehen!«
    Ich schnarche extra laut.
    »Willst du noch einen Kuss?«
    Ich versuche, zustimmend zu schnarchen – klingt seltsam. Alex muss lachen.
    »Den bekommst du

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