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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Fliegen.«
    »Was ist mit ihnen passiert?«
    »Sie haben sich verfärbt.«
    »Oh!«
    »Ja, es war eine ziemliche Überraschung.« Ma seufzt wieder. »Gordon und sein Kollege haben ja schon eine Menge Eier untersucht und bisher sahen alle gleich aus. Und nun waren da auf einmal diese komischen Dinger, die sich verfärbten.«
    »Welche Farbe?«
    »Rostrot.«
    »Aha.«»Tja, und nun müssen sie herausfinden, warum manche Eier rostrot werden und andere ockergelb bleiben.«
    Keiner der anderen scheint Lust zu haben, sich an dem Fliegengespräch zu beteiligen. Darum müssen Ma und ich unsere Unterhaltung auch weiterhin alleine bestreiten.
    Für kurze Zeit schwebt wieder das allzu mächtige Schweigen über uns. Mein armes Hirn sucht nach irgendwelchen Belanglosigkeiten, mit denen ich die große Stille füllen könnte. Doch mir fällt nichts ein und so bin ich sehr, sehr froh, als Ma endlich etwas sagt: »Wie war's im Allgäu?«
    Nur das, was sie sagt, gefällt mir gar nicht. Sofort, wie auf einen Paukenschlag hin, wird die Atmosphäre in dem eleganten, hellen Wohnzimmer um das Doppelte kälter.
    »Schön«, sage ich schlicht und versuche, unschuldig zu lächeln und dabei auszusehen, wie jemand, der ein absolut reines Gewissen hat. Ich befürchte aber, mein Gesicht ähnelt eher einer Fratze, die man macht, wenn einem ein Nagel durch den Fuß geschlagen wird.
    »Das freut mich«, meint Ma mit betont liebenswürdiger Stimme. »Und was habt ihr so den ganzen Tag gemacht?«
    Wie fies! Sie kann sich doch wohl denken, was wir getan haben. Schließlich weiß sie von uns…
    »Wir waren wandern«, antworte ich ausweichend.
    »Wo?«
    »In den Bergen.«
    »Ihr seid Berge hochgeklettert?«
    »Ja.«
    »Wie hießen die Berge?« Fies, sie ist so fies!
    »Sie hießen Großer Berg und Kleiner Berg …«, murmle ich unsicher und bekomme rote Wangen. Ich spüre, wie mir Alex seinen Ellenbogen in die Seite drückt.
    Ich habe jetzt irgendwie keine Lust mehr. Dieses Rumsitzen und einander Anschweigen macht mich noch wahnsinnig. Leider haben bestimmte Themen die nervtötende Angewohnheit, ihre Präsenz zu steigern, wenn man sie bewusst ignoriert.
    »Es tut uns leid«, sage ich laut. So laut, dass alle fürchterlich zusammenzucken. Habe ich geschrien?
    »Was tut euch leid?«, fragt Ma.
    »Wir hätten Bescheid sagen sollen, das ist uns klar. Aber in diesem Moment haben wir einfach nicht nachgedacht.«
    »Ihr hättet Bescheid sagen sollen?«, wiederholt Pa mit fester Stimme. »Besser wäre es gewesen, ihr wärt erst gar nicht abgehauen.«
    Seine raue Stimme lässt mich kurz zusammenfahren. Vielleicht bin ich auch nur überrascht, dass er überhaupt etwas gesagt hat. Ich zwicke Alex recht unsanft in den Rücken. Mach jetzt verdammt noch mal den Mund auf!
    »Wir haben uns Sorgen gemacht«, meint Pa vorwurfsvoll.
    »Ja, klar«, nuschle ich leise. Weil er sich um mich gesorgt hat… Wer's glaubt, wird selig.
    »Wieso habt ihr nicht mit uns gesprochen?« Pa ist mit seiner Anklage noch nicht am Ende.
    Wieder kneife ich Alex heftig in den Rücken. Komm schon, hier geht es um dich. Ich bin nur dein Begleiter gewesen, ich bin nur deinetwegen mitgekommen. Sag endlich was! Doch er rührt sich nicht. Seine Lippen bleiben verschlossen. Die grauen Augen erinnern an eine eiskalte Stahltür, die niemanden hindurch lässt.
    Natürlich verstehe ich seine Ängste. Dieser Augenblick ist schmerzhaft und verwirrend.
    Aber auf der anderen Seite regt mich das alles einfach nur noch tierisch auf.
    »Ich hab genug!«, höre ich jemanden sagen. Erst, als mich wieder alle aus tellergroßen Augen anstarren, weiß ich, dass ich es war, der eben so laut gesprochen hat. Mein Körper erhebt sich vollkommen selbständig.
    »Ma, komm, ich zeige dir mein Zimmer«, sage ich und strecke meine Hand nach ihr aus. Sie strahlt, springt ebenfalls auf und geht an Pa und Bettina vorbei auf mich zu.
    »Tolle Idee, mein Schatz«, meint sie lächelnd. Alex' vorwurfsvoller Blick bohrt sich tief in meinen Rücken. Tut mir leid, Süßer. Da musst du jetzt durch…
    »Timmy, Emma, ich glaube, Bunny muss mal wieder in seinen Käfig. Wahrscheinlich hat er schon großen Hunger.« Ich streichle meinem kleinen Bruder liebevoll über das dunkle Haar.
    Er betrachtet den Hasen mit kritischer Miene und sucht scheinbar nach irgendwelchen Anzeichen für Nahrungsmangel. Elena versteht meinen Wink sofort. Sie erhebt sich und nimmt das Tierchen auf den Arm.
    »Tobi hat recht«, meint sie zu den Kindern. »Kommt,

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