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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Blick zu. Er bleibt still.
    »Wie wird es nun weitergehen?«, möchte Ma neugierig wissen.
    »Wie meinst du das?« Bettina ist immer noch verunsichert.
    »Na, ich spreche von deinem Ex-Mann. Wie heißt er noch gleich?«
    Bettina ist die Situation sichtlich unangenehm.
    »Markus«, meint sie schließlich leise.
    »Aha«, macht Ma. »Und wann werdet ihr euch mit Markus treffen? Aua, Tobias, was fällt dir ein? Du kannst deiner Mutter doch nicht ständig gegen das Schienbein treten. Du weißt doch ganz genau, wie schnell ich blaue Flecken bekomme.«
    Sie sieht mich tadelnd an und ich hoffe, dass meine Wangen nicht so rot glühen, wie die Hitze in meinem Kopf vermuten lässt. Ich senke verlegen den Blick und mustere meine Fingernägel.
    »Also?« Ma will ihre Frage unbedingt beantwortet haben.
    »Ich… also«, stammelt Bettina unsicher. »Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich wollte warten, bis Alex wieder da ist.« Sie sieht ihren Sohn um Hilfe suchend an.
    Er nickt ihr ruhig zu. »Ich denke, es ist am besten, wir treffen ihn so schnell wie nur möglich«, meint Alex mit erstaunlich gelassener Stimme. Bettina nickt zustimmend und sieht etwas erleichtert aus.
    Wieder mischt sich Ma ein. »Läuft das bei euch immer so?«
    »Was?«, fragt Bettina verwirrt.
    »Na, trifft Alex alle Entscheidungen für dich?« Hinter dieser Frage verbirgt sich ein Vorwurf, der nur allzu deutlich herausklingt. Vollkommen perplex starren Alex und Bettina Ma an. »Ich meine, er ist immer noch dein Sohn, ein Junge. Er kann doch nicht die alleinige Verantwortung für alle Entscheidungen tragen.«
    Bettina ist sprachlos.
    »Du bist seine Mutter. Eigentlich solltest du ihm schützend den Weg zeigen und nicht andersrum«, meint Ma. »Wenn ich Tobi immer hätte entscheiden lassen, dann hätten wir wahrscheinlich in einem überdimensionalen Bett gehaust und den ganzen Tag über nur amerikanische Sitcoms geschaut.« Sie lacht gut gelaunt. Keiner steigt in ihr Lachen ein.
    »Seine Meinung ist mir wichtig«, nuschelt Bettina mit dünner Stimme.
    »In Ordnung«, meint Ma. »Nur sollte es andersrum mindestens genauso sein – wenn nicht noch mehr.«
    Ich finde die gesamte Situation dermaßen unangenehm, ich würde mich am liebsten eine Runde in den Kühlschrank setzen, um meine glühenden Wangen verschwinden zu lassen.
    »Bei Tobi und mir ist das immer ausgewogen, nicht wahr, mein Liebling?«, flötet Ma.
    »Ja, wenn ich mal zu Wort komme«, brumme ich.
    »Sei nicht so frech, ich bin immer noch deine Mutter«, meint Ma grinsend. »Und nun sei brav und iss einen Keks, du bist so dünn geworden.«
    Ich bin nicht dünn geworden und ich will auch keinen Keks.
    »Was ich damit eigentlich sagen wollte«, fängt Ma schon wieder an, »ist, dass dieses Treffen mit Markus für euch alle emotional sehr, sehr anstrengend und aufreibend wird. Und da musst du als Frau und als Mutter gefestigt und selbstbewusst sein. Erst einmal für dich selbst und dann natürlich auch für deine Kinder. Schließlich spüren sie, ob du dich unsicher fühlst. Sie übernehmen deine ganzen Zweifel.« Ma nickt ernst.
    Wieso kann sie nicht einfach die Klappe halten? Ich meine, gut, sie hat ja nicht unrecht, aber trotzdem, ich denke nicht, dass Alex und Bettina auf die Beurteilung und Kritik einer wildfremden Person so viel Wert legen.
    »Mach dir keine Sorgen«, meint Ma an Bettina gewandt und lächelt freundlich. »Ich werde dir helfen. Das ist einfach alles eine Frage der Vorbereitung und der inneren Ruhe.«
    Ich verdrehe die Augen. Immer muss sie über alles reden. Jedes Thema wird auf den Tisch gebracht und ausdiskutiert. Das ist ihre Art. Und genau das Gegenteil von dem Leben hier in diesem Haus. Hier wird nie über irgendetwas gesprochen…
    »Oh, okay«, murmelt Bettina eingeschüchtert. »Ich hätte nun doch gerne einen Keks.«
    Alex reicht ihr die Dose. Sie greift hinein und schiebt sich gleich drei kleine Kekse in den Mund. Dann hält er die Dose Ma hin. Auch sie nimmt sich lächelnd ein Gebäckstück. Zum Schluss wendet sich Alex mir zu. Ich starre die Tischplatte an. Meine Wangen sind immer noch gerötet.
    »Keks?«, fragt er mit tiefer Stimme.
    »Nein, danke«, nuschle ich kühl. Die ganze letzte Nacht über konntest du nicht aufhören meinen Körper zu streicheln und mir leise ins Ohr zu stöhnen und nun… Kaum sind wir wieder zu Hause, ist es wie immer: ein unterkühltes Verhältnis zwischen Brüdern.
    »Nimm doch bitte den Keks!«, fordert er mich

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