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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Miene.
    »Bist du jetzt böse?«, frage ich zuckersüß. »Wirst du mich beißen?«
    »Nur, wenn du mich darum bittest.« Er grinst dreckig.
    »Pfui, was für ein schmutziges Hündchen!«, hauche ich gespielt schockiert. Wir erreichen das zweite Stockwerk und bleiben vor Alex' Zimmertür stehen.
    »Kommst du mit rein?«, will er wissen.
    Fast in demselben Moment, in dem sich die Zimmertür hinter uns schließt, spüre ich auch schon seine Lippen auf meinen. Freudig überrascht lasse ich mich von ihm gegen die Tür drücken. Meine Arme schlingen sich schon ganz automatisch um seinen Hals. Ich lege den Kopf schräg, versuche, ihm mehr Raum zu geben, versuche, die Nähe zwischen uns noch zu steigern.
    Leise keuchend lösen wir uns von den Lippen des jeweils anderen. Unsere Umarmung behalten wir jedoch bei.
    »Ich habe dich vermisst«, flüstere ich atemlos.
    »Was?«, nuschelt er und lehnt seine Stirn an meine. »Ich war doch nicht weg.«
    »Doch… du warst irgendwie… woanders… irgendjemand anders…« Ich sehe ihm unsicher in die funkelnden, grauen Augen. Er antwortet nicht.
    »Ich verstehe es nicht«, meine ich sanft. »Wie kannst du nur immer so kühl sein? Dabei bist du doch eigentlich so warm…« Zärtlich streiche ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Wenn ich Entscheidungen zu treffen habe, muss ich einen klaren Kopf bewahren«, erwidert Alex ernst.
    »Ich will dich nicht kritisieren«, murmle ich versöhnlich und drücke ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. »Ich will dir nur helfen.«
    »Ich weiß«, brummt er. »Aber es ist eben nicht einfach, immer alles richtig zu machen.«
    »Oh, Alex, wer verlangt denn, dass du immer alles richtig machst?« Ich sehe ihn ernst an.
    Er erwidert meinen Blick mit fester Entschlossenheit. »Ich!«
    »Dann musst du mal ein ernstes Wörtchen mit dir selbst reden und dir klipp und klar sagen, dass es so nicht weitergehen kann. Niemand kann in allem perfekt sein.«
    »Aber man kann es versuchen«, meint Alex ungerührt.
    »Ja«, stöhne ich. »Und ich weiß, du bist nah dran. Du bist ein Ass in der Schule, wahnsinnig sportlich, gutaussehend und wirst von jedem bewundert und respektiert…«
    »Wieso klingt das aus deinem Mund so abwertend?«, will er ein bisschen gekränkt wissen.
    »Nein, so soll es nicht klingen«, erwidere ich schnell. »So war das nicht gemeint. Ich… ich weiß nur, dass dort hinter der wunderschönen, perfekten Schale auch noch ein richtig echter Mensch steckt und den liebe ich sehr. Ich will ihn einfach öfter sehen…« Trotz meiner versöhnlichen Erklärung senkt er betroffen den Blick.
    »Ich bin nicht perfekt «, murmelt er leise. »Ich strenge mich nur an. Ich lerne eben für die Schule. Denkst du, ich wache morgens auf und kann sämtliche Englischvokabeln auswendig? Nein, ich sitze jeden Abend zwei Stunden lang an meinem Schreibtisch und pauke. Du könntest auch besser sein, wenn du dich mal etwas anstrengen würdest. Doch scheinbar findest du es viel wichtiger, unangepasst zu sein, als hart für seine Erfolge zu arbeiten…«
    Ich seufze schwer und verteile schnell ein paar feste Küsse auf seinem Hals.
    »Nein, so war das nicht gemeint.« Flehend suchen meine Augen nach seinen. »Gib einfach etwas Persönliches, Schwaches, Menschliches…«
    Er senkt den Blick. Habe ich ihn so sehr verletzt?
    »Ich kann nicht Fahrrad fahren.«
    Verwirrt hebe ich den Kopf, sehe ihn an. »Was?«
    »Ich kann nicht Fahrrad fahren«, wiederholt er mit leiser Stimme. Auf seinen Wangen erscheinen die rosa Flecken…
    »Du kannst nicht…«, hauche ich.
    »… Fahrrad fahren«, vollendet er den Satz.
    Mein Herz schlägt so laut, so fest in meiner Brust, ich fürchte, es zerreißt sie gleich. Ich ziehe ihn zu mir herunter. Gierig, atemlos und hektisch erwarte ich seine Lippen auf meinen. Ich glaube, ich habe mich gerade noch einmal in ihn verliebt.

49. Kapitel
    Stellungnahme
    Ich liege in seinem Arm. Er drückt mich an sich. Es ist erstaunlich, wie perfekt unsere Körper zueinander passen. Wie zwei Puzzleteile. Mein Leben lang bin ich auf der Suche nach der einen, der perfekten Schlafposition gewesen. Nun habe ich sie gefunden. Sie ist an seiner Seite.
    Meine Hand ruht auf seiner Brust. Ich kann die warme, weiche Haut unter meinen Fingern spüren. Und darunter seinen Brustkorb… das Herz… Es schlägt in einem sanften Takt. Es schlägt leise. Bubumm… bubumm… Polter… Polter…
    Was ist das? So tief und hart kann dieses sanfte Herz doch gar nicht

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