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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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stehen und starrt sie an. Seine Wangen glühen rot. »Du hast doch keine Ahnung, Anna«, murmelt er leise.
    »Wovon habe ich keine Ahnung? Von deiner Bilderbuchfamilie, in der alle – scheinbar – so funktionieren, wie sie sollten?« Sie sieht ihn provozierend an.
    »Nein, du hast keine Ahnung von Beziehungen – schließlich hast du es noch nie länger als ein paar Monate mit einem einzelnen Menschen ausgehalten.«
    Beleidigt schnappt sie nach Luft. »Das ist eine Unverschämtheit und schlichtweg nicht wahr«, faucht sie. »Aber ich muss auch keine Illusionen aufrecht erhalten, nur weil man es von mir erwartet.«
    Er will etwas erwidern. Aufgebracht trete ich dazwischen.
    »Hört auf!«, rufe ich. »Wenn ihr hergekommen seid, um euch gegenseitig fertig zu machen, dann könnt ihr gleich wieder gehen.«
    Ma sieht mich liebevoll an. »Tut mir leid, Tobilein. Ich bin einzig und allein hier, weil mich der Laden, von dem du schon so viel erzählt hast, interessiert.« Sie legt ihren Arm um meine Schultern und küsst meine Schläfe.
    Pa schnaubt wieder und setzt seinen unruhigen Gang durch den Raum weiter fort. Wir sehen ihm eine Weile dabei zu.
    »Wieso dauert das so lange?«, fragt er schließlich leise.
    »Dreizehn Jahre, Joachim – da hat man sich eine Menge zu erzählen.«
    »Muss das alles sofort am ersten Nachmittag passieren?« Er ist wirklich unruhig.
    »Wenn es dich so nervös macht, warum bist du dann nicht mitgegangen?«, will Ma wissen.
    »Ich wollte nicht im Weg sein«, gibt er grimmig zu. Ich verstehe, was er meint.
    »Nun, das ist aber die falsche Einstellung«, findet Ma. »Bedenke, Markus wird in Zukunft wieder ein elementarer Teil in dem Leben deiner Familie spielen und somit auch in deinem. Immerhin ist er Alex' und Marias Vater.«
    Pa bleibt erneut stehen. »Er ist ihr biologischer Vater«, verbessert er sie ernst.
    »Und das zählt nichts?«
    »Nicht sehr viel«, mische ich mich mit kalter Stimme ein. »Nur weil man miteinander verwandt ist, muss man noch lange kein emotionales Verhältnis zueinander haben.«
    Pa starrt mich aus großen Augen an. »So habe ich das nicht gemeint«, verteidigt er sich rasch.
    »Aber ich«, murmle ich.
    Ma krault sanft meinen Nacken. Resigniert schüttelt Pa den Kopf und tigert dann weiter durch den Laden.
    »Du hast schon ganz recht, mein Schatz«, meint Ma. »Genetik macht einen noch lange nicht zu einem richtigen Vater, aber manchmal eben doch. Vielleicht werden Alex und Maria eine Verbindung spüren, die tiefer geht als alle Zweifel.«
    »Ich hoffe es für sie«, nuschle ich leise.
    »Das wird schon. Dieser Markus muss ein guter Mensch sein, wenn man den Erzählungen von Martha und Karl glauben mag. Er hat seine Kinder sehr geliebt.«
    Ich nicke eifrig. »Ja, das hat er und er tut es immer noch. Stell dir vor, er hat sogar ein Bild aufbewahrt, auf dem Alex als kleines Kind einen Farbeimer ausgeleert hat – nur weil es ihn an die Liebe zwischen ihnen erinnert.«
    »Woher weißt du das?«, unterbricht mich Pa harsch.
    »Ich war es, der ihn gefunden hat«, gebe ich mit roten Wangen zu.
    »Du hast was ?« Pa ist geschockt.
    »Nicht mit Absicht«, verteidige ich mich schnell. »Es war ein Zufall und –«
    »Das glaube ich einfach nicht«, faucht Pa wütend. »Und du hast uns die ganze Zeit über nichts gesagt?«
    »Alex weiß es«, werfe ich trotzig ein. »Und Martha hat mir geraten, mich aus der ganzen Sache herauszuhalten.«
    »Hör auf, Tobi so anzufahren!«, mischt sich nun Ma ein. »Er hat nur getan, was er für richtig gehalten hat.«
    »Es war aber falsch!« Pa funkelt sie wütend an. »Ich bin sein Vater, er hätte mir das sagen müssen.«
    »Jetzt bist du auf einmal wieder mein Vater«, keuche ich mit schmerzendem Herzen. »So nennst du dich immer nur, wenn du mir Vorhaltungen machen willst oder mir sagst, was ich zu tun und zu lassen habe.«
    »Das stimmt nicht«, erwidert Pa. »Ich versuche, ein guter Vater zu sein…«
    »Für Timmy und Emma«, stimmt ihm Ma zu. »Nachdem du bei Tobi so jämmerlich versagt hast.«
    Er steht vor uns. Allein. Sein Blick verrät, er fühlt sich in die Enge getrieben. Ich habe kein Mitleid.
    »Das beste Beispiel für deine miese Karriere als Vater ist die Geburtstagskarte zu seinem achtzehnten Geburtstag«, meint Ma.
    Ich nicke und schlucke. Bittere Erinnerungen.
    »Du hast einen falschen Namen auf die Karte geschrieben«, zische ich verletzt.
    »Was?«
    »Sie war an Torsten adressiert.« Ma schnaubt herablassend.
    »Was? Das

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